Uluwatu & Kuta-Abstecher

Uluwatu & Kuta-Abstecher

27. September – 1. Oktober 2022

Wir wollten noch etwas Balis Süden kennenlernen, bevor es uns weiterzog. Am Schluss waren dies nicht so unsere Destinationen in Bali, aber wir konnten den Süden noch erkunden.

Das Surfer-Mekka im Süden

Unser nächster Stop hiess Uluwatu: ein Surfer-Pradies. Mit dem Taxi ging es somit in den Süden zu unserem Hotel. Beim Betreten des Zimmers fragte ich mehrmals nach, ob dies wirklich das gebuchte Zimmer sei: man bejahte meine Frage. Auf dem Schreibtisch lag dann ein Flyer mit den Zimmerkategorien und ich wurde bestätigt: wir waren im tiefer klassifizierten Zimmer. Der Herr an der Rezeption versuchte dann mit “renovierte Zimmer – alles nun gleich” zu argumentieren: am Schluss waren wir aber in der gebuchten Zimmerkategorie. Das Internet hier war nicht so der Brüller, also begaben wir uns nach dem Erhalt unseres neuen Scooters in das Cafe im Innenhof des Surfladens Drifter. Uns erwartete ein Ambiente aus Räucherstäbchen gepaart mit Weltverbesserer-Surf-Volk und alles zu westlichen Preisen. Ohne Frage: wir haben uns wohl gefühlt, aber irgendwie passte es nicht so ganz zusammen. Ausgerüstet mit dem Laptop verbrachten wir den Nachmittag mit Planung und Organisation.

Am Abend gingen wir an einen Strand, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Der Parkplatz war komplett überfüllt. Wir fanden uns an einem Hang mit lauter Restaurants und Bars wieder; der Strand lag irgendwo 50 Meter tiefer. Auch hier wimmelte es nur so von Menschen. Wir suchten uns ein Plätzchen neben einem Restaurant und schauten der Sonne beim Verschwinden zu: Wow! Das Farbspiel war der absolute Hammer und der Ausflug hat sich absolut gelohnt!

Unser Behördengang

Um 6 Uhr läutet am nächsten Tag unser Wecker. Wir schwangen uns auf den Roller und fuhren nach Jimbaran. Genauer gesagt zum “Imigrasi”. Das Immigrationsbüro. Wie im Artikel „Ubud & die Region“ beschrieben, mussten wir trotz engagierter Visa-Agentur einmal auf das Amt für die Abgabe der Fingerabdrücke und zur Erstellung der Fotos. Heute war dies also an der Reihe. Die Info hatten wir am Vortag erhalten, als wir auf dem Weg nach Uluwatu waren. Wäre ja nicht so, dass es auf dem Weg gelegen hätte und wir uns die Fahrt also hätten sparen können…

Wir hatten von Christine den Tipp erhalten, möglichst früh da zu sein. Das Gebäude wird um 7:30 Uhr geöffnet und die ersten kommen dann um 8 Uhr dran. Man soll aber sicher um 7 Uhr schon da sein, sonst verbringt man dann den ganzen Morgen dort mit Anstehen. Also waren wir pünktlich um 7 Uhr da und waren auf dem Parkplatz noch die ersten. Warten mussten wir vor dem Gebäude. Das aussenrum war recht hübsch und zusammen mit der laufenden Musik, hatten wir Europapark-Feeling. All 5 Minuten kam dann noch eine Info-Durchsage auf indonesisch und englisch, wie man sich zu verhalten hat. Um halb 8 gingen dann die Türen auf und es waren schon einige mehr Leute hier. Am Eingangsdesk mussten wir eine Nummer ziehen (nach Vorweisen der Quittung von der Agentur) und dann ab in den Wartesaal, bis unsere Nummer aufleuchtete. Kurz nach 8 waren wir dann an der Reihe. Auf den Stuhl gesetzt, 2-3 Fragen beantwortet (Name, Ausreisedatum, was machen wir hier), Foto geschossen, Fingerabdrücke gegeben und fertig waren wir auch schon. Danach – so bestätigte uns das Visa Büro nach Rückfrage – konnten wir “nach Hause”. Wir dachten echt, dass wir den halben Morgen dort verbringen und hatten sicherheitshalber Lesestoff und Essen mitgebracht. Aber war ja auch nicht schlimm, so hatten wir mehr Zeit. Wir fuhren zurück ins Hotel und brachten dann noch kurz unsere Wäsche in die Reinigung.

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Wäsche waschen in Indonesien

Wir greifen fürs Waschen meist auf Wäschereien zurück und waschen diese nicht in Waschsalons selber. Für IDR 7’000 – 20’000 (CHF 0.45 – 1.30) pro Kg kann man die Wäsche abgeben und erhält diese am nächsten oder übernächsten Tag gewaschen, gebügelt und zusammengefaltet zurück. Leider wird die gesamte Wäsche nach Fertigstellung immer noch in Plastik eingeschweisst.

Google hilft uns meist, eine geeignete Wäscherei zu finden. Wir sind echt immer wieder erstaunt, wie gut dass das eigentlich funktioniert und bisher hatten wir auch immer Glück und bekamen die Wäsche vollständig und unversehrt zurück. Aber es gibt teilweise auch Kommentare bei den Online-Bewertungen, die einen zurückschrecken lassen: “nicht alles zurückerhalten” / “alle T-Shirts verwaschen” / “Alles dreckiger als vorher”. Wir hoffen mal, dass wir davon verschont bleiben werden…

Den Nachmittag verbrachten wir in einem Cafe mit Organisatorischem. Den Abend genossen wir dann am Thomas Beach (ja, wir sind u.a. wegen dem Namen dorthin). Um an die Strände in Uluwatu zu gelangen, muss man jeweils von den Klippen über viele Treppenstufen an den Strand runterkommen. Trotz des anstrengenden Abstiegs lohnt es sich meist, denn die Strände sind wunderschön. Am Strand waren nicht viele Leute. Wir spatzierten ein wenig und setzten uns dann, um eine Runde Phase 10 zu spielen. Währenddessen verschwand die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand. Nach dem Aufstieg gab es Nachtessen in einem neu eröffneten Restaurant in der Nähe. Wir genossen ein Nasi Campur Buffet und begaben uns anschliessend zurück in die Unterkunft.

Ein Tag am Strand

Unsere Unterkunft hatte kein Frühstück inkludiert. Somit suchten wir uns ein Restaurant. Wir wurden im “The Loft” fündig. Touristen-Preise, aber feines Essen. Immerhin das WLAN war gut und wir konnten einige administrative Bank- & Steuersachen erledigen.

Danach war wieder Strandzeit angesagt. Mit unserem Scooter fuhren wir zur Küste. Dieses mal gingen wir an den bekannten Binging Beach. Auch hier führten viele Stufen runter zum Strand: man musste sich hier in Uluwatu den Strand wirklich verdienen. Irgendwie war uns das Wasser zu kalt und der Strand nicht so “badefreundlich”, weshalb wir uns dagegen entschieden ins Meer zu gehen. Während ich viel las, war Krümel beschäftigt den Surfer-Boys beim Wellenreiten zuzusehen. Zwar nur aus der weiten Ferne, es liessen sich aber einige gute Surfer ausmachen.

Beim Nachtessen lies Krümel mir die Auswahl des Restaurants. Sie ist sowieso nicht diejenige, die gerne ein Restaurant aussucht. Ich fühle mich dann immer ein wenig in der Zwickmühle bei der Auswahl auch auf vegetarische Gerichte zu achten. Dies obwohl Krümel immer wieder klarmacht, dass ich doch gar nicht darauf achten müsse, sie finde immer was. Aber das will mein innerer Gourmet irgendwie nicht zulassen 😉 So ging es ins Restaurant “La Baracca”. Dort hatten wir das leckerste Brot, dass wir seit langem gegessen hatten. Zuerst Bruscetta, dann noch Pizza und ich hatte extrem leckere Gnochi. Langsam dunkelte es ein und die Mücken frassen uns je länger je mehr auf. Also entschieden wir uns zurück ins Hotel zu fahren.

Kuta und unser Plan waren für nix

Am nächsten Morgen assen wir unser Frühstück wieder im Drifter. Eigentlich wurde uns bestätigt, dass wir die Pässe an diesem Freitag erhalten sollten. Die Agentur schrieb uns dann, dass wir diese erst nächste Woche erhalten werden. Dies hiess, dass unser Plan, am nächsten Tag nach Lombok zu reisen, nicht ganz aufging. Eigentlich hätten wir trotzdem reisen können, da wir innerhalb von Indonesien unsere Pässe nicht brauchten. Aber wir wollten nicht nach Bali zurückkehren, um unsere Pässe zu erhalten. Trotzdem hielten wir am Plan fest, Uluwatu zu verlassen und mal nach Kuta zu fahren. Dort wollten wir nur eine Nacht bleiben, um von dort aus nach Lombok weiter zu reisen. Jetzt überbrückten wir halt die Zeit dort, bis wir unsere Pässe wieder bekommen würden – so jedenfalls der Plan. Zuerst mussten wir aber noch einige Dinge in Uluwatu erledigen: Geld abheben, Wäsche abholen, Scooter tanken, Scooter zurückgeben. Nachdem mich die Jungs vom Scooter-Verleih nach der Rückgabe zum Hotel zurückgefahren hatten, ging es mit dem Taxi nach Kuta.

Schon die Taxi-Fahrt durch Kuta zeigte uns, dass hier definitiv mehr los ist, als wir es in anderen Orten erlebt hatten. Unser Hotel hatten wir für eine Nacht gebucht und es war ganz okay, aber nicht weiter erwähnenswert. Wir machten uns dann zügig auf den Weg Kuta mit einem Spaziergang zu erkunden. Schon nach wenigen Metern merkten wir, dass uns diese Stadt überhaupt nicht passt. Den Plan hier länger zu bleiben, hatten wir dann schnell verworfen. Kuta ist eine Touristenhochburg: Touristenläden, Bars, Restaurants, aber kein Flair. Vor allem die Pandemie hatte hier ihre Spuren hinterlassen: viele Läden waren geschlossen und man sah ihnen an, dass dies schon eine Weile so war. Wir liefen auch an vielen Bruchbuden vorbei: vormals vielleicht schöne Geschäfte, Restaurants oder Hotels, welche nun vor sich hinvegetierten und zerfielen. Das schlimmste für uns war aber die komplett andere Kultur. Wo wir bisher immer ein Lachen gesehen haben, oder zumindest ein Lächeln zurückerhielten: nichts. Zudem wurde man auf jedem Schritt extrem penetrant von Verkäufern angesprochen (”T-Shirt – cheap”, “Buy here”). Klar, kannten wir schon. Aber so penetrant hatten wir das noch nie erlebt. Als es anfing zu regnen, retteten wir uns in ein Einkaufszentrum in Strandnähe. Von aussen war klar: sowas hatten wir bis dahin auf Bali noch nicht gesehen und es war auf westliche Touristen ausgerichtet. Beim Einlass kamen wir dann das erste mal in Kontakt mit der Zertifikats und Maskenpflicht. Bisher – abgesehen vom Flug – war dies kein Thema. Hier wurde strikte kontrolliert. Nach ein wenig “Lädele” hatten wir Hunger. Das erste mal hatten wir kein Glück auf Anhieb etwas leckeres Vegetarisches zu finden. So assen wir wohl die teuersten, aber nicht wirklich leckere, Pommes in einem Fastfood Restaurant.

Zurück im Hotel überlegten wir uns einen Plan für die nächsten Tage. Das Hotel in Lombok wurde storniert und wir entschieden uns am kommenden Tag statt nach Lombok (6h Fährfahrt), ein Schnellboot auf die Insel Nusa Lembongan zu nehmen (30 Minuten Bootsfahrt). Wir fanden eine Unterkunft und der Host half uns bei der Buchung der Tickets für die Fähre – und das zu einem passablen Preis von IDR 175’000 (CHF 11) pro Person. Wir assen anschliessen in einem nahegelegenen Restaurant zu Abend. Als Tagesabschluss spielten wir Uno: auf die Karte genau 1 Stapel lang 😉 Bevor es ins Bett ging, packten wir für den Transfer am nächsten Morgen unsere sieben Sachen.

Weitere Blogartikel zu Bali

Ubud & die Region

Wir haben Ubud während zwei Wochen als unseren Ausgangspunkt für viele Ausflüge genutzt. Zudem hatte die Stadt genau die richtigen „Vibes“ für uns.

Roller-Trip in den Osten von Bali

Roller-Trip in den Osten von Bali

23. September – 26. September 2022

Wir wollten unbedingt noch ein wenig in den Osten von Bali. Unter anderem ist dort das Städchen Sidemen, welches in mitten von Reisfeldern liegt und wo Bali noch Bali ist. Zudem wollten wir noch ein wenig an die Ostküste, da man dort gut schnorcheln kann – genauer gesagt in Amed.

Für Tagesausflüge ist es dann doch zu weit. Und all unser Gepäck wollten wir auch nicht mitnehmen. Daher haben wir bei unserem Homestay in Ubud angefragt, ob wir unsere Rucksäcke für ein paar Tage dort einlagern dürfen: und wir durften. Darum haben wir nur unser Handgepäck geschnappt und sind mit dem Scooter in Richtung Sidemen aufgebrochen.

Umringt von Reisfeldern

Der Verkehr auf Bali ist schon etwas eigen. Mit Russ im Gesicht sind wir dann um ca. halb 11 Uhr in Sidemen in unserem Hotel angekommen. Wir hatten einen wunderbaren Ausblick von unserem Balkon im ersten Stock über die Natur. Im Städtchen selbst gab es nicht viel zu entdecken, aber die Natur rund herum ist der Wahnsinn. Ein kleiner Spaziergang hatte uns entlang der Reisfelder geführt, den Spaziergang durch die Reisfelder hatten wir aber aufgrund der brütenden Hitze ausgelassen (Input Krümel: Tom schreibt mal wieder schön😜. Wir haben die Abzweigung in die Reisfelder nicht gefunden und es war so heiss, dass wir dann entschieden, dass es wohl besser wäre, morgen früh durch die Reisfelder zu gehen). Stattdessen gab es in einem gemütlichen Restaurant etwas zu Mittag. Auch hier: der Ausblick vom Infinity-Pool direkt auf die Reisfelder. Eigentlich wollten wir noch den Pool nutzen, aber die aufgezogenen Wolken hatten dann doch für eine kühle Brise gesorgt. Eine Rollerfahrt durch das Städtchen hat uns dann noch zu einem Staudamm geführt, welcher wohl zur Wasserversorgung dient. Hätten wir so nicht unbedingt erwartet. Den Rest des Tages hatten wir einfach mal zum Entspannen genutzt. Zum Nachtessen gingen wir noch in ein lokales Warung und genossen wiedermal die balinesische Küche.

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Was ist eigentlich ein Warung?

Ein Warung ist ein kleines Restaurant (oder teilweise auch Geschäft). Meistens gehören diese direkt zu den Häuser der Familien. In einem Warung gibt es hauptsächlich balinesische Speisen. Wir haben aber auch schon Warungs mit westlich ausgerichteter Küche entdeckt. Daher ist der Name Warung nicht immer ein Indiz für heimische Küche. Auch gibt es mittlerweile Warungs die man von der Art her eher als Restaurant bezeichnen sollte und wohl einfach zu Werbezwecken Warung heissen.

Am nächsten Morgen haben wir uns entschlossen, einen Teil der Reisfeld-Wanderung zu machen. Da der Rundweg eigentlich zweimal den Fluss gekreuzt hätte (nein, nicht über Brücken), wollten wir nur den trockenen Teil machen. Trocken war aber nicht viel, da es in der Nacht stark geregnet hatte, waren die Reisfelder und die Wege eher feucht bis nass. Krümel befand den Weg durch die Reisfelder eher als komisch: “in der Schweiz läuft man ja auch nicht durch Weizenfelder”. Der Vorteil ist aber die Bauart der Reisfelder: Da diese in Terrassen und Reisbecken angelegt sind (die Becken werden ja mit Wasser geflutet), kann man auf den Rändern zwischen den Becken wunderbar entlang-spazieren. Den richtigen Weg durch die Felder zu finden, ist aber gar nicht so einfach und auch der Wanderweg (die Route konnte ich auf dem Handy mittels GPS anschauen) führte uns irgendwann an eine unpassierbare Stelle. Also suchten wir auf eigene Faust einen Weg aus den Feldern und zurück zum Hotel. Mit nassen Schuhen kamen wir dann zum Hotel zurück und genossen anschliessend unser Frühstück. Krümel hatte die Variante “Fried Rice” gewählt und ich nahm das Rührei mit Toast. Übrigens gibt es bei den meisten Homestays entweder Pancakes (sehen eher aus wie ein Omlett) oder Toast mit Ei. Dazu wird meist ein Früchteteller oder ein frischer Fruchtsaft serviert. Danach schwangen wir uns auf den Roller und fuhren weiter gegen Osten.

Tempel am Meer & Aussicht vom Berg

Nach etwa einer Stunde fahrt erreichten wir unseren ersten Zwischenstop: die Tempelanlage Tirta Gangga. Schon beim betreten war uns klar: reine Touristenattraktion! Der Tempel wurde erst in den 40ern als Palast erbaut und war eine Verwirklichung des letzten Raja (König) von Karangasem. Die Anlage wurde in den 60er Jahren durch eine Vulkaneruption zerstört und danach wieder aufgebaut. Zentral sind diverse Wasserelemente (daher auch der Name Gangga vom indischen Fluss Ganges). Heute ist sie eine Touristenattraktion. Kleidervorschriften mussten wir hier also eine beachten; die Anlage wird tatsächlich nur als Touristenmagnet verwendet. Was man jedoch erwähnen muss; es war eine der gepflegtesten Anlagen. Wir mischten uns ein wenig unter die Touristen und warteten auf den Moment für das perfekte Instagram-Foto. Natürlich durfte ein Handstand von Krümel nicht fehlen. Die Anlage füllte sich immer mehr mit Menschen, wir setzten uns noch kurz, tranken etwas und beobachteten das sehr amüsante Treiben.

Als nächsten wollten wir zu einem Aussichtspunkt fahren. Wir wussten jedoch nicht, dass dieser auf dem Berg war und man mit dem Roller bis ganz hinauffahren kann. Die Tankanzeige des Scooters wurde immer leerer. Aber getopt wurde die Fahrt durch den letzten Abschnitt. Befestigte Strasse? Fehlanzeige. Loser Waldweg und Schotterboden. Krümel war das ganze dann irgendwann nicht mehr ganz so geheuer mit dem Scooter und stieg ab um einige steile Stücke zu gehen, während ich – mit intensiv antrainiertem Scooter-Können – weiterfuhr (Input Krümel: ist ja nicht so, dass wir das letzte Stückchen hätten gehen können. Aber Tom wurde richtig faul seit er das Rollerfahren entdeckt hat. Fünf Minuten zum Restaurant laufen? Sicher nicht, wir können doch fahren). Beim Parkplatz oben angekommen dachten wir zuerst: willkommen zum nächsten Touristen-Hotspot, es hatte jedoch sehr wenig Menschen und so konnten wir die Aussicht meisten alleine geniessen. Unter uns war Wald, fruchtbare Täler und das Meer. Eine unglaublich schöne Aussicht und Krümel musste vor lauter Dankbarkeit ein paar Tränen verdrücken. Aber seht doch selbst:

Tage am Meer

Der Abfahrt war noch mühsamer als die Fahrt hinauf. Krümel lief liebend gerne, während ich an gewissen Stellen den Weg mehr herunterrutschte als fuhr. Schlussendlich erreichten wir jedoch die normale Strasse wieder, welche uns den Berg zu unserer Zieldestination herunterbrachte. Man könnte die Fahrt mit einer Schweizer Passtrasse vergleichen. Wir waren jedoch überrascht in welch gutem Zustand diese steile Strasse war. In den Städten sind die Strassen gesäumt von Schlaglöchern, hier gab es sozusagen keine. Bei unserem Scoopy (Rollermodell) griff die Motorenbremse nicht so gut wie bei anderen Fahrzeugen, die wir schon hatten. Um die Bremsen ein wenig zu schonen legten wir einen kurzen Zwischenhalt ein. Beim Losfahren war ich kurz geschockt: die Vorderbremse hat ihren Dienst aufgegeben. Nach ein wenig “dran rumfummeln”: tada läuft wieder (Input Krümel: Tom hat bereits während des Zwischenstopps daran herumgefummelt, kein Wunder ging danach etwas nicht mehr😂). Ich fuhr dann jedoch etwas vorsichtiger, die Angst, dass die Bremse nochmals versagte, war durchaus vorhanden. Unten am Berg konnten wir schon das Meer sehen und waren bald in unserem Hotel “Lily Amed Beach Bungalows” in Amed. Unser Zimmer lag einen Katzensprung vom Strand entfernt. Aber zunächst mussten wir etwas Essen und gingen in ein nahegelegenes Warung. Danach verbrachten wir den Abend in der Hotel-Lounge/Minibar direkt beim Strand mit Lesen (Tom) und Organisieren (Krümel).

Am nächsten Tag war Krümel bereits früh wach und entschied sich, den Sonnenaufgang anzusehen. Da ich ebenfalls wach wurde, zog ich mich schnell an und ging mit. Wir waren jedoch bereits etwas zu spät, zudem ging die Sonne am Rand der Insel auf und nicht direkt vor uns am Horizont. Schön war es trotzdem. Nach einem weiteren Nickerchen assen wir Frühstück im “Good Stuff”. Und das Zeug dort ist auch absolut lecker → absolute Empfehlung. Nachdem wir ein wenig an unseren Blog-Beiträgen weitergeschrieben hatten, ging es auf die erste Schnorchel Tour. Krümel hatte in ihrem Alfredo (Rucksack) genug Platz für einen Schnorchel + Brille. Ich musste mir zuerst noch einen organisieren. Am Strand kann man diese aber fast in jedem Warung mieten. Für IDR 30’000 (zum Vergleich die Tagesmiete für einen Roller kostet 70’000) habe ich mir Schnorchel, Maske und Flossen gemietet. Direkt vor dem Warung war dann auch das Riff und ich habe der Schnorchel-Anfängerin Krümel nochmals ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben. Kopf ins Wasser und sofort hatten wir viele verschiedene Fische und Meeresbewohner vor uns. So eine Vielfalt hätte ich direkt am Strand echt nicht erwartet! Leider habe ich unsere GoPro (Unterwasserkamera) im grossen Gepäck in Ubud liegen gelassen und das Handy blieb für den Strandnachmittag im Hotel; darum gibt es leider keine Eindrücke.

Zum Nachtessen ging es mit dem Motorrad in eine anderen Abschnitt der Region (ca. 15 Minuten Fahrt). Krümel war schon “hangry” (jeder der sie kennt, weiss was ich meine. Krümel mit Hunger ohne Essen → ein Monster ist erschaffen). Gegessen haben wir Balinesische Spezialitäten. Ich hatte beispielsweise in Bananeblättern gedämpfte Pilze und Gemüse.

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Typische balinesische Speisen

Auf unserer Reise haben wir diverse Essen entdeckt, welche der absolute Hammer sind!

Hauptgänge

Dessert

  • Klepon (Süsse Reiskuchen-Bällchen, gefüllt mit Palmzucker und Kokosflocken)
  • Pisang Goreng (Frittierte Bananen)
  • Dada Gulung (dünnes Omlett, welches mit Palmblättern grün gefärbt wurde, gefüllt mit Kokosflocken und Palmzucker)

Was man übrigens getrost auslassen kann:

  • Bali Coffee (typisch balinesischer Kaffe: gemahlene Kaffeebohnen aufgegossen mit heissem Wasser)

Wenn man ein gutes Restaurant entdeckt, muss man übrigens mehrmals hingehen. Darum gab es am nächsten Morgen nochmals Frühstück im “Good Stuff”. Übrigens ist das nicht nur ein Café, sondern auch noch ein Eco-Store (Nachhaltiger Laden mit vielen unverpackten Lebensmitteln & ressourcenschonende Dinge für den täglichen Gebrauch).

Und wenn wir schon das Morgenprogramm wiederholt haben: natürlich ging es auch nochmals ins Meer zum Schnorcheln. Dieses Mal aber auch noch zu einem anderen Strand.

Ein Schnorchel-Highlight müssen wir euch noch erzählen: Wir haben eine Schildkröte gesehen 🤩 Ein wunderschönes Tier. Es trieb wenige Meter vor uns her und wir konnten ihr ein wenig folgen. Krümel war hin und weg und hat den Rest vom Tag nur noch gestrahlt und war so happy, hat sie das Tier gesehen!

Danach ging es für uns wieder zurück mit dem Roller. 2.5 Stunden Rollerfahrt standen vor uns auf dem Programm. Eigentlich wollten wir irgendwann noch eine Pause einlegen, aber wir haben es – abgesehen von 2 Minipausen à 3 Minuten – voll durchgezogen.

Ich war kaputt vom Fahren, Krümel tat danach alles weh vom Sitzen (Input Krümel: bereits nach 45 machte sich mein Popo bemerkbar und beklagte sich über den unbequemen Sitz. Als wir nach 1,5 Stunden einen kurzen Halt machten, damit Tom sich eine Maske aufsetzen konnte, war ich richtig froh, absteigen zu können und freute mich überhaupt nicht, kurze Zeit später bereits wieder aufzusteigen. Ich dachte eigentlich, wir essen unterwegs etwas, damit wir nicht alles am Stück fahren müssen. Tom sagte jedoch, dass er gerne zurück in Ubud wäre, bevor es dunkel wird. Also sass ich brav da, während sich weitere Körperteile meldeten. Nach zwei Stunden auf dem Scooter schrien mich mein Gesäss, mein Rücken und mein Nacken an, endlich ab diesem Gefährt zu steigen. Ich ignorierte dies – die nächsten 15 Minuten fühlten sich jedoch so an, als wären es drei Stunden gewesen. So gab ich auf und sagte Tom er müsse sofort anhalten. Rucksack abziehen, ein paar Schritte gehen – was für eine Wohltat! Tom nahm mir dann meinen Rucksack ab – seiner war übrigens gemütlich zwischen seinen Beinen platziert- und so konnte ich wieder ohne grösseren Probleme die letzten 15 Minuten aushalten.). Zudem sind wir beide in den Abgasen geschwommen und ich hatte danach echt das Bedürfnis nach Kleiderwechsel und duschen. Danach teilten wir uns in einer Pizzeria bei uns in der Strasse eine Pizza und waren dann froh, früh ins Bett zu können (Input Krümel: Tom hat das wichtigste ausgelassen: nach diesem Tag gönnten wir uns ein Dessert. Noch nicht allzu spezielles, aber das Dessert war der ABSOLUTE WAHNSINN! Tom bestellte sich ein Erdbeersorbet, ich mir ein Blondie. Das beste Dessert, das ich in meinem Leben gegessen hatte!).

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Wir haben Ubud während zwei Wochen als unseren Ausgangspunkt für viele Ausflüge genutzt. Zudem hatte die Stadt genau die richtigen „Vibes“ für uns.

Sunrise Trekking auf den Mount Batur

Wir haben einen wunderschönen Sonnenaufgang vom aktiven Vulkan „Mount Batur“ aus beobachtet. Der Aufstieg glich aber eine Völkerwanderung.

Sunrise Trekking auf den Mount Batur

Sunrise Trekking auf den Mount Batur

21. September 2022

Wir wussten bereits seit einiger Zeit, dass wir eine Wanderung auf den Mount Batur machen möchten. Vor allem die Sonnenaufgänge sollen dort toll sein.

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Mount Batur & die Berge auf Bali

Batur ist ein aktiver Vulkan auf Bali und ist mit 1717m der zweithöchste Punkt auf Bali. Er wird nur noch von dem Gunung [Berg] Agung mit 3142m überragt. Die letzte Eruption des Batur hat sich im Jahr 2000 ereignet. Berge nehmen in der Religion der Balines:innen eine besondere Stellung ein. Vor allem um den Mount Agung ranken sich viele Mythen und Legenden. Der Berg wird dabei als Wohnsitz der Götter angesehen und ist den Hindus darum heilig.

Auf den Mount Batur kommt man (fast) nur mit Guide

Nach einiger Recherche im Internet, hatten wir rausgefunden, dass man sich besser einem Guide anschliesst und nicht alleine los zieht um den Mount Batur zu erklimmen. Einerseits ist der Weg zum Gipfel nicht unbedingt ersichtlich und schon gar nicht gekennzeichnet, andererseits stehen die Einheimischen an ausgewählten Punkten und passen Solo-Bergsteiger systematisch ab und verlange entweder Geld, lassen einen gar nicht erst durch oder weisen einem den falschen Weg. Im Internet haben wir diverse Anbieter und Touren für den Mount Batur gefunden. Preisklasse ca. CHF 50-60, oder noch teurer. Je nach dem macht man noch einen Abstecher zu heissen Quellen oder man läuft noch um den Krater rum. Meistens dabei ist dann ein Kaffee vor dem Aufstieg und ein Frühstück beim Sonnenaufgang. Inklusive ist auch jeweils der Transport vom Hotel zur Wanderroute und wieder zurück.

Weil unser Gastgeber im Nang Ade House in Ubud so nett ist, hatte Krümel ihn nach der Rückkehr vom Organic Joglo gefragt, ob er uns eine Tour empfehlen kann. Er hat uns gesagt, er könne uns direkt einen Platz für den morgigen Tag reservieren und wir haben bei dem Betrag (IDR 350’000 / CHF 22) natürlich sofort zugestimmt. Für uns hiess dies natürlich: früh ins Bett, denn wir sollten zwischen 2:00 und 2:30 Uhr wir abgeholt werden.

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Um 01:45 läutete der Wecker und wir warteten vor unserem Zimmer auf den Minibus. Sogar unser Gastgeber ist extra aufgestanden und hat geschaut, dass alles klappt. Der Fahrer war dann knapp nach 2 Uhr da und dann ging es mit dem Minibus ca. 1h von Ubud in Richtung Mount Batur. Mit uns sassen noch 3 Mädels aus Frankreich im Bus, welche zu unserer Trekking-Gruppe gehörten.

Wir hatten uns ja auf nicht allzu schönes Wetter eingestellt und warme Sachen und die Regenjacke mit dabei. Aber wirklich motivierend war der starke Dauerregen während der Fahrt nicht. Am Vorabend schrieb ich unserem Hotel-Gastgeber noch, ob die Tour bei miserablem Wetter abgesagt würde. Seine Antwort war nein, beim Batur Trekking hat es immer schönes Wetter. Wird ja spassig…

Um etwas nach 3 Uhr hielten wir an und der Fahrer hat uns in ein Gebäude geführt. Einen anderen Namen hat der Raum nicht verdient: Tische und Stühle, eine “Küche” und man bekam Tee oder Kaffe, sowie frittierte Bananen (die waren aber mega lecker!). Der Raum war tapeziert mit Schildern mit Mount Batur Tour-Werbung und deren Programm. Ich glaube, dieser Ort existiert nur, damit die Touristen-Horden morgens um 3 Uhr zu ihrem auf dem Programm stehenden Getränk kommen. Der Raum füllte sich dann allmählich mit Leuten und es war spannend anzusehen, wie unterschiedlich motiviert und gekleidet die Leute daher kamen. Die einen hatten Winterjacken an, die anderen kamen in kurzen Hosen und T-Shirt. Nach 20 Minuten ging es mit dem Minibus weiter zum Startpunkt unserer Tour.

Unser Schock auf dem Parkplatz war dann doch, wie voll es hier ist und wie viele Leute die Tour an einem Tag machen. Auf dem Parkplatz war ein Menschenaufkommen wie auf der Herbstmesse bei gutem Wetter. Für IDR 5000 konnte man dann noch auf die Toilette und bekam extra Toilettenpapier (Dafür, dass sie den Touristen hier nochmals Geld aus der Tasche ziehen, könnte man die Toiletten auch ein wenig in Schuss halten, aber was solls; die Touristen kommen ja sowieso…)

Aufstieg im Gänsemarsch

Unser Tourguide stellte sich kurz vor, drückte jedem eine Taschenlampe (Krümel und ich waren mit Stirnlampe ausgerüstet und verzichteten auf die Taschenlampe. Input Krümel: “Dangge liebi Bea fürs Organisiere vo dr Stirnlampe!”) und eine Frühstücks-Box und eine Flasche Wasser in die Hand. Dann ging es los. Im Gänsemarsch mit den hundert anderen Gruppen liefen wir den Berg im dunkeln hoch. Zuerst ging es auf eher sandigem Boden vorbei an Gemüsefeldern. Der Boden rund um den Mount Batur ist sehr fruchtbar und gut geeignet für den Gemüseanbau. So liefen wir unter anderem an Tomaten, Zwiebeln und Salat vorbei. Danach wurde der Boden steiniger und steiler. Krümel und ich waren froh, hatten wir unsere Wanderschuhe an (typisch Schweizer halt). Unser Guide trug Nike Air und die meisten Touristen waren ebenfalls mit Turnschuhen ausgestattet. Jeder so, wie es ihm gefällt… Nach einer halben Stunde gab es auf dem Weg einen Stau, soweit man dies sehen konnte. Unser Guide informierte uns dann, dass es hier einen Tempel (das Bauwerk war nur eine Säule zu Ehren eines Gottes – kein wirkliches Gebäude) hat, und er hier kurz beten möchte. Dies scheint ein gängiges Ritual der Guides zu sein, denn alle Gruppen hielten an dem Ort und die Guides legten einen kurzen Gebets-Stop ein. Irgendwie bedächtig und schön, auch waren an dem Ort eine gewisse Ruhe – auch von den Touristen – zu vernehmen.

Danach ging es weiter den Berg hoch. Man begegnete immer wieder anderen Gruppen, resp. Gruppenmitglieder, die wohl keine Kondition hatten, knapp 1-2 Stunden den Berg hoch zu kommen. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es nicht anstrengend war. Aber die Tour ist locker machbar, auch wenn man nicht regelmässig Sport treibt oder einen Berg hochläuft.

Langsam beginnt sich am Horizont die erste Verfärbung des Himmels zu zeigen. Für mich wird es also an der Zeit, meine Kamera hervorzuholen und die ersten Fotos zu schiessen. Wir laufen weiter und erreichen kurz vor dem Sonnenaufgang unser Ziel. Der Gipfel ist noch ein Stücken weiter oben, dort sind jedoch bereits die vielen Gruppen, welcher schneller waren als wir. Unserer Meinung nach suchte der Guide jedoch den perfekten Platz aus, vor uns war nur die Natur und am Horizont die aufgehende Sonne.

Der Aufstieg hat sich absolut gelohnt

Wir hatten einen wunderschönen Sonnenaufgang. Wir sahen auf den Batur-See auf dem einige Wolken hingen. Dahinter am Horizont ging die Sonne auf und daneben der Koloss Agung. Das Farbenspiel war einfach – sorry für den Ausdruck – hammergeil. Die Tage zuvor waren gemäss Info eines anderen Guides sehr bewölkt und man hat kaum etwas gesehen. Wir waren umso glücklicher, dass wir trotz des Regens in Ubud an diesem Tag die Tour gemacht haben.

Zwei Sachen haben uns beim Aufenthalt am Gipfel dann aber doch etwas gestört. Man hätte in Stille den Sonnenaufgang geniessen können, wäre da nicht dieses penetrante Summen von mindestens 10 Drohnen gewesen, die immer wieder über uns schwebten. Ich als Foto- und Videograf kann absolut nachvollziehen, welch tolle Bilder die Dinger machen, aber sorry: es stört! Wie ich weiter oben geschrieben habe, gab es ja eine Frühstücks-Box für jeden. Und wie wir mit einem Blick über die Schulter gesehen hatten, sah diese bei allen gleich aus: Eine Styropor-Schachten gefüllt mit Banane, Toast, Konfitüre und einem hartgesottenem Ei. Warum bitte in Styropor (Abbauzeit in der Natur > 6’000 Jahre vs. Papiertüten ca. 6 Wochen)? Ich möchte nicht wissen, wie viele dieser Schachteln jeden Tag auf dem Mount Batur liegen bleiben. Trotzdem haben wir unser Frühstück genossen (okay, die Konfitüre war ein wenig komisch…) und den Abfall natürlich wieder mit ins Tal genommen.

Zurück ins Tal

Nach dem Essen fragten wir unseren Guide, ob wir nun weitergehen. So nett und sympathisch er auch war, sein Englisch war nicht gut und so konnten wir nicht wirklich gut mit ihm kommunizieren. Wir machten uns dann jedoch auf den Weg, leider bereits wieder abwärts. Gerne wären wir eine Runde um den Krater gelaufen, im Nachhinein fanden wir dann heraus, dass wir dafür eine andere Tour hätten wählen müssen. Wie beim Aufstieg ging es im Gänsemarsch für alle Touristen den Berg hinunter. Nun kamen uns einige wenige Wanderer entgegen, welche nach dem Sonnenaufgang hochliefen. Uns vielen bei Tageslicht nun auch die Schuhsohlen auf, die immer wieder den Wanderweg säumten: gewisse Schuhe sind halt nicht für solches Terrain geschaffen… Aber man hätte doch wohl den Schuhabfall mitnehmen können, oder? Übrigens begegneten wir auch einigen Locals, welche mit Flip-Flops unterwegs waren, die Turnschuhtouris hatten bereits Mühe beim Abstieg und kamen immer wieder ins Rutschen. Wie macht man dies mit Flip-Flops?😅

Der Abstieg zog sich dann auch in die Länge. Meine Knie meldeten sich irgendwann auch und ich war froh, als wir im flachen Teil waren. Wobei der Weg in der Ebene gefühlt nie enden wollte… Beim Parkplatz angekommen verabschiedeten wir uns von unserem Guide und stiegen erschöpft in den auf uns wartenden Minibus.

Abstecher auf die Kaffeeplantage

Nach einiger Zeit hielt der Fahrer auf einem Parkplatz an und forderte uns auf auszusteigen: wir waren auf einer Kaffeeplantage angekommen und “durften” dort eine Führung mitmachen. Wir hatten schon auf dem Programm gesehen, dass man auf dem Rückweg auf einer Kaffeeplantage “halten kann”. Für uns als Gruppe fühlte es sich eher nach einem Müssen an. Eine der drei Mädels wollte eigentlich im Van bleiben, der Fahrer stürmte aber so lange, bis sie ausstieg.

Wir kamen dann in den Genuss (Input Krümel: welcher Genuss?) einer Kurzführung, welche uns erklärte, wie Kaffee und vor allem Bali-Kaffe hergestellt wird. Man zeigte uns die verschiedenen Zustände (von der rohen Bohne, über die Röstung bis hin zum Mahlen). Dabei zeigte man auf eine ältere Dame, wie diese mit einer kleinen Pfanne über mehrere Stunden ein paar Bohnen röstet. Genau so mache man das hier. Ahh ja, genau so lässt sich Kaffee in verkaufbaren Mengen herstellen… Wird wohl irgendwo noch eine grössere Röst-Pfanne geben, habe ich mir gedacht. Aber für die Touris natürlich ein tolles Bild 😁

Neben Bali-Kaffee wird hier natürlich auch Luwak-Kaffee hergestellt. Auf der Führung sind wir dann auch an einem Käfig mit einem Fleckenmusang (Schleichkatzenart) vorbeigelaufen. Diese werden gemäss einem Infoschild aber nur für die Führung für kurze Zeit eingesperrt und dann wieder zu den andern Tieren gelassen, wer es glaubt…

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Der Luwak Kaffee

Dieser Kaffee gilt als der teuerste Kaffee der Welt, obwohl er aus Scheisse gemacht ist 😉 Erklärung des Kaffee-Herstellers: «Der Luwak ernährt sich unter anderen von Kaffeekirschen, dabei frisst er nur die besten und reifsten Kirschen vom Baum. In seinem Verdauungstrakt durchlaufen die Kirschen dann einer ganz besonderen, unvergleichbare Fermentation, die sich von allen anderen Kaffeeaufbereitungen unterscheidet. Die Enzyme im Darm entziehen der Bohne die Bitterstoffe und Säure. Der Kaffee erhält dadurch sein einzigartig, mildes Aroma.». Die ausgeschiedenen Kaffeebohnen, werden dann anschliessend von Mitarbeitenden eingesammelt (auf der Kaffeeplantage liefen diese mit «Poo-Hunter»-Tshirts rum), gereinigt und weiter verarbeitet.

Nach der Mini-Führung konnten wir noch diverse Kaffeesorten & Tees degustieren. Für einen Luwak-Kaffee hätte man extra zahlen müssen. Da ich von der Fünfergruppe aber der einzige Kaffeetrinker war, war die Degustation für alle nicht so amüsant. Mir fehlte ein Diskussionspartner und die anderen waren semi-amüsiert über die Degustation.

Somit gingen wir zügig wieder zum Minibus und fuhren zurück nach Ubud.

Nachtrag: Man könnte die Tour zum Sonnenaufgang auch ohne Probleme ohne Guide machen, es hat so viele Leute und man könnte wahrscheinlich gut einer Gruppe «nachlaufen». Es gibt zwar einige Wege, welche nach oben führen, Leute hat es jedoch überall.

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Wir haben Ubud während zwei Wochen als unseren Ausgangspunkt für viele Ausflüge genutzt. Zudem hatte die Stadt genau die richtigen „Vibes“ für uns.

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Mal nur mit Handgepäck unterwegs, haben wir uns auf den Roller geschwungen und sind in den Osten von Bali gefahren.

Ubud & die Region

Ubud & die Region

15. September – 27. September 2022

Ubud – das Mekka der Expats und Yogis. Mit dieser Erwartung gingen wir in die Stadt in der Inselmitte. Spoiler: Ubud war bisher der Ort, der uns am meisten gefallen hat. Irgendwie stimmt dort das Flair, der Vibe und die Kombination aus lokalem und westlichem. Wir blieben eine Weile hier und nutzten Ubud als Ausgangspunkt für diverse Ausflüge. Aber beginnen wir mal von vorne:

Downton Ubud

Nach einer Taxifahrt, begleitet von Take That und Britney Spears, kamen wir an unserer ersten Unterkunft in Ubud an. Diese lag direkt an einer der Hauptstrassen. Um zu Nick’s Homestay zu gelangen, musste man von der Hauptstrasse einen Gang/Weg zum Eingang des Grundstücks gehen. Dort erstreckte sich ein grosser Innenhof mit Tempeln und viel Grün. Auch einige Vogelkäfige gab es dort. Unter anderen einen “Beo” (Familie der Stare). Beos können Geräusche und auch die menschliche Sprache imitieren. Ich bin auf Nusa Lembongan sogar mal einem “Hello” auf den Leim gegangen und dachte es wäre irgendwo eine Gegensprechanlage, als wir beim Ankommen den Hauseigentümer gesucht hatten…

Nach dem Check-In machten wir uns auf den Weg und erkundeten ein wenig die Stadt. Wir waren sehr erstaunt, dass es in Bali doch tatsächlich Gehwege gibt. In Denpasar und Canggu hatten wir diese vergebens gesucht. Die Gehwege sind zwar nicht immer frei – schliesslich kann man dort gut darauf parkieren oder seine Waren präsentieren – aber es ist schonmal einfacher rumzukommen als ohne. Die Stadt war auf den ersten Blick weniger touristisch angehaucht und hatte trotz auf Touristen ausgerichteten Läden auch ein “einheimisches” Flair. Irgendwann kamen wir in den Teil rund um die Strasse “Jl. Goutama”. Diese – nennen wir es mal Nebenstrasse/Fussgängerzone im Zentrum – war gesäumt mit kleinen Läden und vielen Restaurants/Warungs und wir werden schlussendlich diverse Male in dieser Gegend gegessen haben.

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Restaurant-Empfehlungen in Ubud & Umgabung

  • Warung Biah Biah, Ubud (Zentrum) $
    Zentral gelegenes gutes Warung mit indonesischen Spezialitäten.
  • Pizzacult, Ubud (Zentrumsnahe) $$
    Vegane und glutenfreie Pizzen. Ein Traum! (Input Krümel: der Blondie zum Dessert war das aaaaallerbeste Dessert, welches ich die letzten 29 Jahren gegessen haben!)
  • Moska Ubud, Ubud (West-Teil) $$
    Hammergeiles veganes Essen. Krümel liebt die Dessert-Auswahl dort.
  • Yellow Flower Café, Ubud (West-Teil) $$
    Ein gemütliches Kaffee, perfekt gelegen, um zuerst einen Spaziergang zu machen und sich danach etwas Leckeres zu gönnen.
  • Sawobali, Ubud (Ost-Teil) $
    Veganes/indonesisches all-you-can-eat-Buffet für einen absolut kleinen Preis
  • Warung Titi, Ubud (Nord-Ost-Teil) $
    Gutes Warung mit lokalem Essen.
  • Ubud Shatni Warung, Ubud (Nord-Teil) $
    Warung für indonesische Speisen, wenn man sich im nördlichen Teil bei den Reisfeldern befindet.
  • Pomgranade Cafe, Ubud (Nord-Teil) $$
    Tolles Cafe für eine Pause in den Reisfeldern. Wird von Frauen geführt.
  • Tis Cafe, Tegallalang (Reisfelder) $$
    Gemütliche Atmosphäre und ein Hammer Blick auf die Reisfelder.

Die Affen sind los

Nach einer ersten Nacht im Hotel, ging es am nächsten Tag für uns früh zum “Monkey Forest”. Der Affenwald in Ubud war ein echt tolles Erlebnis. Eigentlich eine Schutzstation für Affen, war es aus unserer Perspektive mehr eine Touristen-Attraktion. Wir waren früh – vor dem grossen Besucheransturm – dort. Wir kreuzten immer wieder einige Affen-Rudel und merkten aber schnell, dass diese Affen ein wenig “frech” sind… Man kommt den Affen dort wirklich nahe, auch wenn es ab und an nur wegen (allfälligem) Essen ist. Ich (Tom) bin mehrmals erschrocken – vertieft in meine Kamera – als mich ein Affe angetippt hat oder an meinen Rucksack wollte. Denn auf der Suche nach Essen machen diese auch nicht vor einem Reisverschluss halt. Dies haben wir mehre Male beobachtet. Einer Frau wurde z.B. die Sonnenbrille aus dem geschlossenen Rucksack geklaut und 30 Sekunden später war der Affe samt Brille irgendwo auf einem Baum. Wohl auf nie mehr wiedersehen… Aber manchmal sind die Touris auch selber Schuld… Kommen den Tieren für ein Selfie viel zu nahe und rennen dann schreiend davon, wenn sie angefaucht werden. Es ist ein Unterschied, ob die Tiere dich berühren, oder ob sie von einem Menschen berührt werden. Es sind immernoch Wildtiere…Wer in Ubud ist, sollte aber auf jeden Fall hingehen. Am besten gleich zur Öffnung, dann sind noch nicht so viele Leute da und man hat ein wenig mehr Ruhe.

Nach dem Monkey Forest gingen wir weiter in den nördlichen Teil von Ubud. Wir schauten uns den Ubud Palace (den Sitz des Königs von Ubud – ja den gibt es wirklich) an. Ein schönes Gebäude mit Tempel, aber nichts “Grossartiges”. Nach wenigen Schritten in Richtung Westen kamen wir zum Saraswati Tempel. Leider konnten wir nicht in die eigentliche Tempelanlage hinein, aber der Vorhof / Garten war auch schon ein Hingucker. Neben einem Starbucks und einem anderen Restaurant, erstreckt sich ein grosser Teich mit Lotuspflanzen. Ein schönes Bild und toll, dass wir diese Pflanze mal von nahem sehen zu konnten. Es hatte zwar einige Touristen hier, aber im Vergleich zu anderen touristischen Tempeln, war nicht so viel los.

Der nördliche Teil von Ubud

Nach einer weiteren Nacht in Nick’s Homestay wechselten wir am nächsten Tag unser Hotel. Unsere nächste Unterkunft lag nördlich von der Hauptstrasse: das “Nang Ade House”. Ebenfalls ein Homestay mit 3 Zimmern im EG. Wir hatten das neu renovierte Zimmer ganz hinten und waren richtig happy. Das Zimmer war einfach eingerichtet aber aus meiner Sicht gemütlich. Krümel hatte Mühe mit dem Geschmack, wir glauben es waren die neuen Möbel (Input: es war nicht Geschmack, sondern eher Gestank). Das einzige, was mir an der Unterkunft für die perfekte Unterkunft gefehlt hat war ein Pool. Ansonsten: Hammer. Der Host war so freundlich und zuvorkommend. Ich war richtig happy in dieser Unterkunft. Und für IDR 200’000 (CHF 12) pro Nacht, kann man auch nicht viel sagen. Auch das Morgenessen war hier mit dabei und wurde jeweils von einer älteren Dame zubereitet: leckere Pancakes und einen Früchteteller – wobei wir die «balinesischen» Pancakes eher als Omelett bezeichnen würden. Ein Omelett ist hingegen ein Rührei in Form einer Omelette.

Aber zurück zu dem Tag mit dem Hotelwechsel. Am Nachmittag machten wir uns auf die Suche nach einem Scooter. Wir fanden in der Strasse direkt einige Anbieter und haben uns für den nächstbesten entschieden. Für IDR 70’000 (CHF 4.5) pro Tag haben wir den Scooter gemietet, damit wir einige Ausflüge in die Region machen konnten.

Am Abend hatten wir eine Verabredung zum Nachtessen. Krümels Aerial Yoga-Trainerin lebt immer mal wieder für einige Zeit in Ubud – auch als wir dort waren. Auf das Angebot, uns auf ein Nachtessen zu treffen, gingen wir gerne ein und freuten uns auf Mundart-Gespräche, einen gemütlichen Abend und einige Insider-Tipps. Wir verabredeten uns in einem Geheimtipp-Restaurant: “Casa Curandera”. Die Scooter-Anfahrt war – zu diesem Zeitpunkt – recht spektakulär. Durch kleine gewundene Strassen, an denen kaum zwei Scooter aneinander vorbeikamen, fuhren wir den Hügel zum Künstler-Viertel hoch. Trotz Google-Maps hatten wir uns zweimal verfahren, kamen mitten in eine Prozession, schafften es dann aber doch noch zum Restaurant-Parkplatz. Eine Treppe führte uns dann zum Restaurant, welches gefühlt mitten im Dschungel liegt. Nicht nur die Location, auch das Essen (Mix aus südamerikanischer und asiatischer Küche) war der absolute Hammer. Danke liebe Christine für diesen geselligen Abend!

Auf zu den Reisfeldern

Mit unserem Scooter waren wir nun mobil und konnten die Sehenswürdigkeiten rund um Ubud besichtigen.

Zuerst ging es für uns nordwärts zu den Reisfeldern von Tegalalang. Mit dem Scooter hatten wir etwa 20 Minuten dorthin. Schon der Weg dahin führt einen entlang an Reisfeldern bevor dann der “Instagram View Trail” (kein Witz!) abzweigt. Der Weg ist nicht ganz instagrammable und wir waren auch die einzigen, die dort auf dem Parkplatz waren. Wahrscheinlich mussten wir deshalb nichts für den Parkplatz bezahlen😂

Zu den Reisfeldern gelangt man über eine in den Hang gehauene Treppe. Ab und an sind die Stufen mit Bambus gestützt, teilweise etwas matschig. Von oben hat man einen tollen Blick über die Reisfeld-Hänge und die Touristen-Horden auf der anderen Hangseite. Dort kommt man auch auf schönen Beton-Treppen und Platten hoch und runter – damit sich dort auch jeder Touri bewegen kann 😉 Der Eintritt kostet übrigens IDR 10‘000 (CHF 0.64) pro Person – ein in unseren Augen völlig fairer Preis, wenn die Anlage damit unterstützt wird.

Die Reisfelder sind toll anzusehen. Auch wenn bei Tegallalang mittlerweile der Tourismus mehr im Zentrum steht als der Reisanbau. Die über 10 “Bali Swing” tragen auch dazu bei, dass es mehr eine Touristen-Attraktion ist, als dass man die Natur für sich geniessen kann. Wir schauten uns das Treiben auf den Bali-Swigs noch ein wenig an, amüsierten uns dabei köstlich und machten uns dann wieder auf den Weg zurück zum Roller.

Dank einem Tipp von einem Instagram-Account steuerten wir nordwärts das Tis Cafe an. Hier hat man einen tollen Blick über die Reisfelder bei einem herrlichen Ambiente. Die Reisfelder, welche unterhalb vom Restaurant liegen, haben auch weniger Touristen und man kann ohne den Menschen-Auflauf durch die Reisterrassen schlendern. Während Krümel im Restaurant sitzen blieb, schnappte ich mir meine Kamera und machte mich auf den Weg durch die Reisfelder.

Danach fuhren wir nochmals weiter nordwärts und besuchten den Tempel Gunung Kawi Sebatu. Das Highlight war der Fischteich mit ganz vielen Kois. Man konnte dort auch Fischfutter kaufen und die Fische damit anlocken. Wir konnten einer osteuropäischen Touristin zusehen und es ist schon ein lustiges Schauspiel, wenn die Fische sich alle um diese Stelle türmen. Nach diesem Tempel wollten wir einen weiteren Tempel besuchen. Kaum auf dem Parkplatz angekommen, wurden wir bereits angequatscht. Ein Herr gab uns viele Tipps, im Nachhinein stellte sich heraus, dass er sich aber eigentlich nur als Tourguide verkaufen wollte. Da die Tempel Krümel bisher nicht so umhauen konnten und einige Touris am Eingang anstanden, entschieden wir uns, diesen auszulassen und wieder zurück nach Ubud zu fahren.

Für das Nachtessen hatten wir uns ein Restaurant mit veganem All-You-Can-Eat-Buffet mit indonesischen Speisen rausgesucht. Für IDR 50’000 (CHF 3) konnten wir uns eine Stunde lang den Bauch vollschlagen – und das haben wir auch getan 😉

Ein volles Programm

Am nächsten Tag standen wir wieder früh auf. Wir wollten den Sonnenaufgang vom Campuhan Ridge Walk (Spaziergang-Route am Stadtrand) sehen. Wir waren ein wenig spät dran und haben den eigentlichen Sonnenaufgang verpasst. Schön war es trotzdem. Neben einigen anderen Sonnenaufgangs-Wanderern überholte uns auch mal einen Jogging-Gruppe. Als kleines Morgenessen hatten wir noch einen veganen Landjäger aus der Schweiz übrig, den wir uns zusammen mit einem Stück Brot gönnten.

Danach fuhren wir zum Goa Gajah Tempel (auch als Elefantentempel bekannt). Wir waren so früh am Morgen die ersten dort. Beim Parkieren des Scooters wurden wir von einer Dame an einem Verkaufsstand darauf hingewiesen, dass wir einen Sarong brauchen und diesen bei ihr mieten können. Gesagt, getan. Der Ticketschalter für den Tempel war noch nicht geöffnet, weshalb wir kostenlos rein kamen. Schön war der Tempel nicht und auch das Highlight – die Höhle – hatte uns nicht wirklich gefallen. Beim rausgehen war dann plötzlich jemand, der unser Eintrittsticket sehen wollte. Alles argumentieren brachte nichts: wir mussten zahlen. Beim rausgehen hatten wir gesehen, dass es im Eintrittspreis auch einen Sarong inkl. gibt: wir hatten also doppelt bezahlt. Krümel gab ihren Sarong dann ziemlich genervt zurück und teilte der Dame ihre Meinung mit. (Input Krümel: beim Hinausfahren wollte ein Herr noch Geld für den Parkplatz, da platzte mir fast der Kragen. Tom hat ihm gesagt, dass dies nirgends angeschrieben steht und gab Gas. Ich war richtig stolz auf ihn 😂)

Als nächstes ging es zum Tukad Cepung Wasserfall. Ein Weg mit Treppenstufen führte uns in einen Graben in welchem ein kleiner Bach floss. Wir gingen nach rechts und entdeckten einen kleinen Wasserfall inmitten vom Wald. Wirklich schön und idyllisch hier. Aber wo bitte strömten all diese anderen Leute hin, die wir runterkommen sahen? Also gingen wir am Abstieg vorbei auf die andere Seite. Tada: hier war der eigentliche Wasserfall. Also gesehen haben wir ihn nicht wirklich, denn die Warteschlange war riesig und wir befanden irgendwann “anstehen für die Natur” als doof und zogen weiter. Der Aufstieg mit seinen Treppenstufen war dann anstrengender als gedacht. Auf der Rückfahrt wollte Krümel mal das Scooterfahren übernehmen. Kurzfassung: Nichts weiter passiert, aber Abbiegen ist nicht so ihr Ding. Den Rest bin dann ich nach Ubud zurückgefahren. Mittagessen gab es im “Warung Titi”. Ein kleines Warung ein wenig ausserhalb der Stadt. Und die Internet-Empfehlung für dieses Warung hatte sich gelohnt: superleckeres Essen, netter Service und tolle Location.

Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg ins Künstlerviertel von Ubud für einen Spaziergang. Wir platzierten unseren Scooter, als wir nicht mehr weiterfahren konnten und liefen durch enge Gassen vorbei an Reisfeldern und Expat-Villen. Unsere Versuche einen Rundweg zu laufen scheiterten: alle eingezeichneten Strassen waren irgendwann mit einem “private access” gekennzeichnet. Also liefen wir den Weg wieder zurück. Nach einer kleinen Pause im Yellow Flower Cafe ging es zurück ins Stadtzentrum. Krümel hatte Lust auf den Kuchen, den sie Vortags im Sawobali gesehen hatte. Hunger hatte sie danach keinen mehr, also gönnte ich mir ein koreanische BBQ in der Jl. Goutama. Wir waren mit dem Roller schon auf dem Rückweg zum Hotel, als Krümel mich bat, doch beim japanischen Sushi-Restaurant anzuhalten: sie hatte doch noch einen kleinen Hunger und so gab es noch Vegi-Sushi-Rollen zum Abschluss des Tages.

Einfach mal Ausspannen

Nach der bisherigen Zeit in Bali wollte ich einfach mal “ankommen und ausspannen”. Daher buchten wir ein etwas teureres Hotel im Norden von Ubud inmitten der Reisfelder. Nach dem Check-out im Nang Ade House wollten wir ein Taxi buchen. Aber irgendwie gab es mir einen komischen Weg an und am Schluss hätten wir zu Fuss gehen müssen, ohne dass ein Weg angezeigt wurde. Wir fragten irgendwann einen Einheimischen, der uns erklärte, dass dort keine Strasse hochführt, die mit dem Auto befahrbar ist. Einzig mittels Scooter käme man dort hin. Er half uns dann dabei, zwei Scooterfahrer zu organisieren. Mit unserem grossen Rucksack auf dem Rücken und dem Tagesrucksack beim Fahrer zwischen den Beinen, chauffierten uns die beiden Fahrer zu unserem Hotel. Ich war froh nach 10 Minuten am Hotel zu sein, denn mit einem solch grossen Gewicht auf dem Rücken, ist das Mitfahren auf einem Scooter ziemlich anstrengend. Input Krümel: ich hingegen genoss diese Fahrt sehr und hatte das Gefühl zu Reisen wie ein Local. Zudem war auch die Scooterfahrt mit einem Local sehr spannend. Nichts gegen Toms Fahrkünste, aber die Locals fahren so sanft und ohne Geruckel und ich fühlte mich bei einem Wildfremden völlig sicher. Aber mittlerweile fährt Tom auch viel sanfter.

Das Joglo Organik liegt an einem Weg inmitten der Reisfelder. Mit etwas Abstand kommen immer mal wieder Warungs oder andere Hotels, aber es ist hier einiges ruhiger als in Zentrumsnähe. (Input Krümel: «etwas ruhiger» ist völlig untertrieben! Abgesehen von wenigen Scootern, die dort ab und an vorbeifahren, hörten wir nur die Natur. Nach einigen Tagen mit viel Verkehrslärm unglaublich schön) Nach einem Welcome-Drink (ein leckerer frischer Fruchtsaft) führte man uns zum Zimmer. Genau so hatte ich mir das vorgestellt: ein Pool vor der Türe, Blick auf die Reisfelder und ein tolles Zimmer. Auch Krümel war begeistert ab der Unterkunft.

Nun hiess es zwei Tage die Seele baumeln lassen und ich habe einfach mal gelesen, nichts gemacht oder war im Pool. Krümel war derweilen fleissig, hat ein wenig recherchiert und organisiert. Gegessen haben wir an diesem Abend ganz faul direkt im Hotel.

Nach einer angenehmen Nacht gab es ein leckeres Frühstück. Danach – ihr ahnt es schon – nichts machen 😉 (Input Krümel: ich habe derweil weiter recherchiert und einen Plan für die kommende Zeit zusammengedacht). Leider war das Wetter nicht mehr so toll, sodass es leider etwas zu kühl war für den Pool. Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang südwärts zum Cafe Pomegranate für eine Kaffeepause (alle die in den letzten Jahren mit mir unterwegs waren wissen: Tom braucht seinen Kaffee, sonst kommt das nicht gut. Klischee erfüllt…). Auch dieses Cafe lag inmitten der Reisfelder, auf welchen sich einige Hühner herumtrieben. Habt ihr gewusst, dass Hühner in Indonesien – im Vergleich zur Schweiz – saumässig lange Beine haben? Sieht irgendwie witzig aus. Nachtessen gab es am Abend dann in einem Warung – wiedermal traditionell indonesisch. Und dann war der zweite Ausspann-Tag auch schon vorbei. “Guet Nacht”.

Mitten in der Nacht wurde ich von Krümel geweckt: ihr tropfte Wasser ins Gesicht. Draussen regnete es in Strömen und das Hotelzimmer-Dach war wohl nicht so dicht. Tatsächlich: ihre Bettseite war nass und auch unser Badezimmer stand unter Wasser. In der Hotel-Lobby war leider niemand zu finden, auch wenn dort bereits Wassereimer unter die tropfenden Decke gestellt wurden und der Computer ins Trockene verschoben wurde. Der Regen liess nach und wir versuchten wieder zu Schlafen: ich auf meiner Bettseite und Krümel am Fussende. Krümel hasst mein einfaches Einschlafen: Hinlegen, Augen zu und ich schlafe. Sie wälzte sich noch einige Zeit hin und her und war spätestens einige Stunden später, beim nächsten Regenguss, wieder wach… (das ganze aus Krümels Sicht: ich schlief seelenruhig und verstand erst gar nicht, was mich vom Schlaf abhielt. Dann ein erneuter Tropfen – definitiv kein Tröpfli! Sofort war ich hellwach und weckte Tom. Dieser verstand zuerst gar nicht, was ich ihm sagte – kein Wunder, seine Bettseite war staubtrocken. Ich stand auf und merkte dann, dass das Kopfteil meines Bettes noch ziemlich trocken war, im Gegensatz zur Leiste neben dem Bett. Das Mosquitonetz tropfte nur so vor sich hin. Ich zog meine Regenjacke über mein Pyjama und machte mich auf den Weg in die Lobby. Auf den ersten Blick war dort niemand zu sehen, da dort jedoch Eimer stande und der Computer in Sicherheit gebracht wurde, ging ich davon aus, dass irgendjemand hier sein musste. Ich rief etwas verloren in der Gegend umher, bekam aber niemanden zu Gesicht und machte mich deshalb auf den Weg zurück ins Zimmer. Während Tom das Hotel per Whatsapp kontaktierte, schaute ich mich um und brachte unsere Rucksäcke an eine Stelle, welche (noch) nicht nass war und versuchte mein Bett etwas zu trocknen. Als auf Toms Nachricht niemand reagierte, meinte er «ich bin müde, ich lege mich wieder ins Bett, du kannst ja näher zu mir rücken, hier ist es ja trocken». Er legte sich hin, rückte sein Kissen zurecht und schlief einfach ein. Etwas ungläubig sah ich ihn an, entschied mich dann jedoch, mich auch wieder hinzulegen. Keine zwei Minuten später tropfte es mir schon wieder ins Gesicht. Tom schlief tief und fest und bekam davon nichts mit. Ich legte mich zusammengerollt ans Fussende, der einzige Bettteil, welcher noch trocken war und fühlte mich wie ein vertriebener Hund. Ich döste vor mich hin und wartete, bis es Zeit zum Aufstehen wurde.)

Am nächsten Morgen zeigten wir den Hotelangestellten dann das nasse Zimmer und sie orderten eine Reparatur an. Wir checkten aus und handelten noch einen Rabatt für unsere Wasser-Nacht aus.

Der Mount Batur ruft

Zwei Jungs aus dem Hotel brachten uns mit ihren Scootern wieder zurück zum Nang Ade House. Irgendwie verflog der Nachmittag. Als Nachtessen gab es eine Pizza, weil ich Lust darauf hatte. Danach gingen wir früh schlafen, denn am nächsten Tag mussten wir früh aufstehen:

Sunrise Trekking auf den Mount Batur

Wir haben einen wunderschönen Sonnenaufgang vom aktiven Vulkan „Mount Batur“ aus beobachtet. Der Aufstieg glich aber eine Völkerwanderung.

Wir mussten unseren Reisepass abgeben

Am Nachmittag nach der Mount Batur Tour verwöhnte uns unser Host mit einem frischen Stück Jackfruit. Sie schmeckte uns sehr gut und wir beschlossen, auch mal eine zu kaufen – bis wir herausfanden, wie gross diese werden kann: bis zu 1m lang und 20kg schwer).

Wir waren nun doch schon einige Zeit in Bali und unser Visum endete nach 30 Tagen. Darum recherchierten wir nach einer Möglichkeit zur Visa-Verlängerung. Wir hatten schon in der Schweiz darüber gelesen, dass man das Visum um weitere 30 Tage verlängern kann. Entweder macht man dies selbst (dann muss man dreimal in Denpasar aufs Immigrations-Büro) oder über eine Agentur (dann nur ein Besuch bei den Behörden). Wir entschieden uns dann für die Agentur Visa4Bali, welche wir dank anderen Reisebloggern entdeckt hatten. Bei ihnen lief alles gut, das hilft doch schonmal. Denn schliesslich gibt man seinen Reisepass an eine Agentur und hofft, dass die keinen Quatsch damit anstellen. Für IDR 800’000 (CHF 50) inkl. Behördengebühren von 500’000 hat man sein Visum nach 10-14 Tagen verlängert (reguläres Service Paket). Also holte an diesem Nachmittag der Kurier der Agentur unseren Reisepass ab. Wir machten eine Anzahlung von 50% der Gebühr und bekamen eine Quittung, dass wir den Pass abgegeben haben. Irgendwie schon komisch und man hofft einfach, dass der wohlbehalten zurück kommt. Tschüss Reisepass…

Danach haben wir uns auf die Suche nach einem neuen Scooter für die nächsten Tage gemacht. Eigentlich wollten wir zu dem netten Herrn, welcher uns den Scooter-Transport ins Joglo Organik organisiert hatte. Leider hatte dieser aber keine kleinen Roller mehr. Sein Bruder (keine Ahnung ob wirklich Familienmitglied, oder einfach ein “Bro”) hatte aber in seinem Verleih noch kleine Scooter und so konnten wir dort einen mieten. War übrigens das erste Mal, dass wir eine saubere Instruktion über den Scooter erhielten.

Zum Nachtessen ging es ins “Fair Warung” bei uns in der Strasse. Dieses investiert sämtliche Gewinne in kostenlose medizinische Versorgung für die Bevölkerung. Neben seinem Essen kann man auch noch eine “Medizinische Versorgung” für eine Person dazubuchen: Gute Tat erledigt =) Der Tag neigte sich dann auch langsam dem Ende zu und wir merkten das frühe Aufstehen für die Batur-Tour. Ab in die Heia…

Abstecher zum Wasserfall

Am nächsten Tag besichtigten wir einen Wasserfall. Eine Fahrstunde mit dem Scooter führte uns zum NungNung Wasserfall. Für ein kleines Eintrittsgeld kommt man auf das Areal, wo einen gefühlte 1000 Stufen zum Wasserfall führen. Ich merkte immer noch, dass ich meine Knie am Vortag beim Auf- und Abstieg vom Vulkan ziemlich beansprucht hatte. Treppensteigen war dann nicht unbedingt das, worauf meine Knie nun Lust hatten. Führt aber kein Weg dran vorbei; Zähne zusammenbeissen und laufen.

Unten angekommen findet man sich in einer Art Lagune mitten im Dschungel wieder. Der Wasserfall ist recht hoch und es ist ein echt schönes Fleckchen Erde. Es waren auch nicht all zu viele Touristen da, sodass wir auch ein wenig geniessen konnten. Wir mussten aber ein wenig Schmunzeln, denn im einen Teil der Lagune fand ein Fotoshooting statt. Ein osteuropäisch wirkendes Model in giftgrünen Bikini und gemachtem Körper, posierte mit ein bis zwei Schlangen vor der Fotografin… Wer es mag… In einer anderen Ecke fand ein Video-Shooting für Bose-Lautsprecher statt (erweckte zumindest diesen Eindruck, da diese immer wieder ins Bild gerückt wurden). Während ich einige Fotos vom Wasserfall gemacht hatte, wurde ich richtig nass: der Wind drehte ein paar Mal und versprühte einen Nieselregen vom Wasserfall über der ganzen Lagune. Jänu, Badehosen waren ja montiert. Wir genossen die Natur und beobachteten die Fotoschooting-Sessions während andere Touris kamen, ein paar Bilder schossen und danach wieder gingen.

Nachdem wir alle Treppenstufen wieder hoch sind, ging es mit dem Scooter zurück nach Ubud. Am Stadtrand wunderten wir uns über einen Stau. Wir erkannten, dass ein Jeep auf der Strasse liegen geblieben ist und einige Personen diesen nun wegzuschieben versuchten. Krümel sprang ab dem Scooter und half mit. Drei Sachen haben wir dabei gelernt: 1. lass niemanden den zu schiebenden Wagen steuern, der nicht Autofahren kann → man sollte nicht auf der Bremse stehen, wenn Leute versuchen den Wagen zu schieben). 2. Frag nach, ob die Person den Gang rausgenommen hat (im ersten Gang schiebt sich ein Auto schlecht). 3. riskiere nie einen leeren Tank (ja, der Jeep blieb liegen, weil die Touris keinen Sprit mehr hatten). .

Nach einem kleinen Mittagessen und einem Kaffee für mich ging es zurück im Hotel. Wir liessen den Nachmittag ausklingen und machten uns dann auf den Weg zum Nachtessen: wir hatten uns nochmals mit Christine für ein gemütliches Beisammensein verabredet. Dieses Mal ging es ins Moska. Wieder gab es den #geilenveganenscheiss 😍. Tolle Gespräche, leckeres Essen und ein gemütlicher Abend – so verging der Abend wie im Flug und wir machten uns auf den Rückweg.

 

Am nächsten Tag startete dann unser kleiner Roadtrip. Während unser grosses Gepäck im Nang Ade House blieb, machten wir uns mit Scooter und Handgepäck auf den Weg in den Osten:

Roadtrip in den Osten von Bali

Mal nur mit Handgepäck unterwegs, haben wir uns auf den Roller geschwungen und sind in den Osten von Bali gefahren.

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Welcome to Bali

Unser erster Stop auf unserer Weltreise führt uns nach Bali. Aber wie heisst es so schön: der Weg ist das Ziel.

Der Partyort Canggu

Der Partyort Canggu

10. September – 13. September 2022

Ein Ort der Widersprüche

Nach unserer Ankunft in Canggu haben wir direkt in unserer Unterkunft “Kubu Betel Homestay” eingecheckt. Was für ein tolles Zimmer! Richtig gross, mit Kühlschrank und das Bad war riesig. Auch der Besitzer machte einen wirklich tollen Eindruck. Wir sind dann los und haben ein wenig die Ortschaft erkundet. Wir kamen uns wieder ein wenig wie in Denpasar vor. Nach einiger Zeit wurden wir auf der Suche nach einem Mittagessen bei einem orientalisch wirkenden Stand fündig. Wir haben uns dort für ein Linsencurry entschieden. Beim Warten auf das Essen haben wir das Wasserglas auf dem Tisch mit der darin befindlichen Pflanze etwas genauer angeschaut und darin einen Tischgenossen entdeckt; einen hübschen kleinen Fisch.
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Tierwohl in Bali

Wir haben mittlerweile festgestellt, dass man in Bali überall Tiere platziert, wo es nur geht. Leider sind die Aquarien o.ä. aus unserer Sicht meist zu überfüllt… Man findet auch sonst Tierhaltungen, welche eher nicht unseren Vorstellungen entsprechen. Auch wenn es uns immer wieder weh tut, wenn wir sowas sehen, ändern können wir dies als Reisende nicht und müssen dies leider so akzeptieren. Wir haben auch bei diversen anderen Reiseblogs über Bali gelesen, dass man das europäische Verständnis für Tierwohl hier leider unterdrücken/abstellen muss.

Trotzdem kann man an gewissen Orten auch als Touri etwas tun. An einigen Touristenattraktionen gibt es Stände mit verschiedenen Tieren, mit welchen man Fotos machen kann. Den Tieren macht dies sicher nur bedingt Spass. Manche Tiere sind halt einfach nicht gemacht dafür, dass man sie anfassen und streicheln kann. Auf geführten Touren kann man diese jedoch in der Natur entdecken. Eigentlich doch noch viel schöner, die Tiere in ihrem Lebensraum beobachten zu können, oder? Jedoch sollte man sich auch über solche Touren gut informieren. In Lovina werden beispielsweise Delfintouren angeboten. Wer Krümel gut kennt, weiss, dass dies ein Highlight für sie wäre. Trotzdem haben wir uns gegen eine solche Tour entschieden, da wir nicht viel Gutes darüber gelesen haben. Den Delfinschulen werden beispielsweise die Wege abgeschnitten und Gruppen durch die vielen Boote getrennt. Dies möchten wir auf keinen Fall unterstützen und begnügen uns vorerst lieber mit unseren schönen Erinnerungen von Neuseeland.

Danach haben wir uns in Richtung Strand begeben. Eigentlich dachten wir, wir können von unserem Homestay direkt an den Strand gehen, fanden uns aber irgendwann auf einer Baustelle wieder, welche den Weg blockiert. Dankenderweise liessen uns die Securities von einem angrenzenden privaten Villa-Areal (Stichwort “Gated-Community”) durch das Areal und wir mussten nicht alles zurück. Auch spannend, einmal durch eine solch dekandente Anlage zu spatzieren😉 Als wir langsam dem Strand näher kamen, wurde die Strasse immer “westlicher”. Bars und Restaurants säumten die Strasse und von fern konnte man schon Musik hören. Wir sind dann runter zum Strand und hatten einen leichten “Kulturschock”, notabene der zweite innerhalb von drei Tagen 😅. Vom chaotisch asiatischen Denpasar sind wir nun im Ibiza auf Bali gelandet. Denn direkt an den Strand grenzte ein “Partyareal” (ich nenne es mal so) ans andere: Bar, Pool, DJ mit hämmernder Musikanlage und viele partywütige Gäste beim Alkoholgenuss… Krümel war sich dem Ausmass wohl bewusst, ich war leicht schockiert. Wir liefen etwas weiter den Strand entlang und genossen den Sonnenuntergang. Für den Rückweg liefen wir hinten an den Hotelanlagen vorbei. Wohl ein Weg, den der Standard-Tourist nicht nimmt. Denn hinter den piekfeinen Hotelanlagen fand man die Bretterbehausungen der Einheimischen: vorne hui, hinten pfui – wenn man so will. Leider lag auch hier, wie an vielen Ecken in Canggu und auf Bali allgemein, viel Abfall. Dieser Anblick machte uns ein wenig traurig und wir diskutierten darüber, was wohl die Einheimischen über den Tourismusboom denken. Freuen sie sich einfach nur, dass sie Geld verdienen können? Machen sie sich Sorgen, dass die Touris irgendwann nicht mehr kommen und ihre schönen Reisfelder nun verbaut sind?
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Abfall und Plastik liegt in Bali überall rum

Bali hat ein Abfall-Problem. Ich glaube, das darf man so sagen. Viele Orte, Institutionen oder auch die Behörden sind bemüht, das Abfallproblem in den Griff zu bekommen (weniger Abfall und Wegwerfprodukt). Leider wird in Bali aktuell aber noch viel zu viel Plastik verwendet (es gibt u.a. extra Läden, die Verkaufen nur Plastikwaren: Becher, Strohhalme, Folie, Verpackungen, usw.). Diese Verpackung wird dann achtlos weggeworfen. Dies rührt – wie in vielen Entwicklungsländern – leider daher, dass man früher alles in Palmblätter gewickelt hat man diese einfach wegwerfen konnte. Vor allem die ältere Generation ist hier leider nicht mehr lernfähig, was uns auch ein Balinese bestätigt hat. Wir hoffen, dass die junge Generation lernt besser mit ihren Ressourcen und der Umwelt umzugehen.

Bevor wir ins Hotel gingen kaufte ich mir noch ein Cappie und wir assen im japanischen Restaurant noch eine Ramen-Nudelsuppe. Im Hotel angekommen haben wir entdeckt, dass sich ein grosser Gecko bei uns im Badezimmer versteckt hat. Hinter einem der aufgehängten Bilder machte er es sich gemütlich. Soviel sei gesagt: er wird sich noch nützlich machen 😉

Sonne & relaxen

Am nächsten Tag starteten wir mit einem Strandspaziergang. Auch früh am Morgen sei Sonnencreme bereits empfohlen. Na wer hat sich wohl einen Sonnenbrand zugezogen? Ich verbrachte dann die Mehrheit des restlichen Tages hauptsächlich mit “im Schatten sein” und relaxen. Wir haben dann auch noch ein wenig Karten gespielt (Phase 10). Zum Nachtessen gingen wir is Vegi-Restaurant “Manggis in Canggu” und genossen den “richtig geilen veganen Scheiss” 🤩 Es war der Hammer.
Am nächsten Tag gönnten wir uns ein “Instagram Frühstück” in Pels Supershop. Danach wollten wir uns unseren ersten Scooter mieten, damit wir ein wenig mehr entdecken können. Auf dem Rückweg machten wir uns dann auf die Suche nach einem Scootervermieter. Schlussendlich haben wir jedoch den Scooter vom Homestay-Besitzer gemietet. Mit unserem Scooter haben wir dann unseren ersten Ausflug unternommen. Das Ziel: der Tempel Tanah Lot direkt am Meer. Wir hatten gesehen, dass es vom Strand in der Nähe einen 30 Minuten Spaziergang über die Reisfelder zum Tempel gibt. Daher sind wir zum Strand gefahren und haben uns zu Fuss zum Tempel aufgemacht. Nach ein paar Poser-Fotos in den Reisfeldern (Input Krümel: Tom: «stand do ane und lueg det ufe… Näi nid bewege… none Schritt füre… okay, isch guet… Also das isch jetzt nid so worde, wieni mir das dänkt ha»😂) sind wir beim Geländer rund um den Tempel angekommen und wurden auf unser Eintrittsticket angesprochen. Dieses mussten wir zuerst noch kaufen und brauchten einen Moment, das Ticket-Gebäude zu finden. Hinter der Ticketkontrolle waren die Strassen von Verkaufsländen gesäumt (bei allen Touristen-Attraktionen ist dies auf Bali leider der Fall). Nach einigen Minuten kamen wir dann zum Eingang der Tempelanlage. Eingänge sind in Bali oft von zwei kunstvollen dreieckigen Säulen links und rechts des Weges flankiert (Candi bentar, dt. gespaltenes Tor). Diese sollen einen Berg darstellen, welcher in der Mitte gespalten ist. Denn Berge sind in Bali heilig und diese Tore werden als Portal betrachtet, welche die physische und spirituelle Welt miteinander verbinden. Natürlich waren auch in dieser Tempelanlage einige Touristen, aber da die Anlage sehr gross ist, hatte es sich ziemlich gut verteilt. Nachdem ich ein Panorama-Bild vom Tempel und dem Meer gemacht hatte, wurde ich von mehreren Touris nacheinander angesprochen, ob ich ein Bild von ihnen machen kann. Tom der Fotograf halt 😛. Beim weiteren Besichtigen der Tempelanlage sind wir auf die Drachenverkäufer (Flugdrache) gestossen, welche u.a. auch ein fliegendes Segelschiff verkauft haben. Hätten wir mehr Platz im Gepäck und wären wir nur im Urlaub, hätte Krümel wohl einen gekauft… ( Input Krümel: die waren wiirklich mega toll!) Auf dem Rückweg zum Scooter-Parkplatz haben wir uns dann noch einen gegrillten Maiskolben als kleine Stärkung gegönnt. Diese kann man hier an vielen Orten kaufen. Beim Strand angekommen kamen wir gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang und haben die Stimmung noch ein wenig auf uns wirken lassen. Bevor es zurück ins Hotel ging, haben wir einen Abstecher in den anderen Teil von Canggu unternommen und dort in einem Warung gegessen. Es gab ein Nasi Campur Buffet: man wählt die Reisgrundlage und dann aus den zur Verfügung stehenden Gerichten was einem so schmeckt (Gemüse / Spiesse / Curries und vieles mehr). Wir sagen nur “Food-Heaven”. Zurück im Hotel haben wir in unserem Badezimmer eine grosse Kakerlake entdeckt. Diese war aber nicht lange in unserem Badezimmer: Hallo du lieber Gecko 😜 Keine Minute später schlich er sich dem Insekt an und hatte sein Nachtessen gefunden. Danke für die Reinigung, du darfst gerne hinter dem Bild bleiben 💪 (Input Krümel: Zu Beginn hatte Tom überhaupt keine Freude an den Geckos, nach dieser Tat, fand er diese dann super😉)
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Warum der Gecko wohl “Gecko” heisst

Bereits in unserer ersten Nacht in Denpasar haben wir das rausgefunden: die Tiere machen einen Laut der sich wie “Gé ko” anhört. Macht uns übrigens immer wieder Freude, den Tieren mit einem “Gé ko” zu antworten 😜

Am nächsten Tag brachen wir nach einem weiteren Instagramable-Breakfast – dieses mal im “Secret Spot” (grosse Empfehlung! Kleines und gemütliches Restaurant mit kleiner Dachterasse und super leckerem Essen)- in Richtung Ubud auf.

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Unser erster Stop auf unserer Weltreise führt uns nach Bali. Aber wie heisst es so schön: der Weg ist das Ziel.

Ankommen in Denpasar

Die ersten Tage auf Bali haben wir in der Hauptstadt Denpasar verbracht. Unsere Erkenntnis: Hätte nicht sein müssen…

Ankommen in Denpasar

Ankommen in Denpasar

8. September – 10. September 2022

Auf in die Hauptstadt

Unsere erste Destination in Bali führte uns in die Hauptstadt Denpasar. Sicher ein guter Start – hatten wir gedacht… Aber starten wir doch zuerst mal beim Flughafen.

Als wir es endlich durch den Zoll geschafft hatten, wollte ich (Tom) unbedingt direkt eine lokale SIM-Karte beschaffen, damit wir Internet haben. Nachträglich betrachtet war diese wohl zu teuer, aber hey, immerhin waren wir sofort “online”. Damit war es uns dann auch möglich ein Taxi via App zu bestellen. Denn wir haben in diversen Beiträgen von anderen Reisenden gelesen, dass man nicht mit den offiziellen Taxis fahren soll, da diese viel zu teuer sind. Also haben wir ein “GoCar” bestellt (läuft über die Firma Gojek und ist mit Uber vergleichbar). Unser Fahrer hatte uns also beim Parkhaus am Flughafen abgeholt und durch die verstopften Strassen von Denpasar zu unserem Hotel gefahren. Der erste Eindruck vom Verkehr war dann doch schon überwältigend, auch wenn man sich etwas darauf vorbereitet hatte. Für unsere Ankunft hatten wir zwei Nächte im Homestay “Nakula Familiar Inn” gebucht.

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Was ist ein Homestay?

Ein Homestay könnt euch so vorstellen: Eine Familie besitzt Land mit einem Haus mit Innenhof und meist noch ein/zwei Tempelgebäude. Daneben haben sie Platz für ein paar Zimmer in separaten Gebäuden oder Bungalows. Die Zimmer sind meist sehr spartanisch eingerichtet ohne grossen Schnickschnack, aber als Unterkunft völlig ausreichend. Teilweise gibt es aber auch umfangreichere Zimmerausstattungen mit Kühlschrank und Waserkocher. Zudem sind diese Homestays meist günstig und die Eigentümerfamilien extrem gastfreundlich. Oft ist auch ein Frühstück mit dabei (z.B. Pancakes und Fruchtteller oder Toast mit Ei und Konfitüre). Gratis erhält man meist Tee oder Bali Coffee (lokaler Kaffe, Pulver aufgegossen mit Wasser).

Da waren wir also nun und wurden liebevoll von der Eigentümerin – eine ältere Balinesin – empfangen. Wir bezogen unser Zimmer und waren abgesehen von einigen penetrant riechenden Schränken ganz zufrieden. Wir mussten aber feststellen: wir sind wohl weit und breit die einzigen Touristen – wer verirrt sich auch in die Hauptstadt? Da es schon Abend war, liessen wir uns im Hotel einen Tipp für ein Restaurant geben und zogen ein wenig durch die Strassen. Und Strassen meinen wir wörtlich, denn Gehwege gibt es hier nicht. Man läuft am Strassenrand und hofft, nicht überfahren zu werden. Viel zu entdecken, abgesehen von kleinen Läden, gab es auf den ersten Blick nicht. Also begaben wir uns zum Restaurant “Hongkong” (chinesisches Restaurant). Krümel war ganz froh, gab es dort Essen “das man kennt” mit vegetarischen Optionen und nicht all zu scharf. Es war ihre grösste Angst, dass sie ess-technisch nichts finden würde.

Als wir fertig gegessen hatten, war draussen schon dunkel. Wir begaben uns dann zum nebenan gelegenen traditionellen Markt, welchen wir beim Vorbeigehen schon gesehen hatten. Nach ein paar Essständen bogen wir in eine dunklere Seitengasse ein, wo Kleider – am Boden getürmt – verkauft wurden. Wir zogen weiter und kamen zu den Ständen mit Lebensmitteln. Neben Unmengen von Gewürzen und Gemüse, gab es auch Stände mit gehäuftem Geflügel. Nicht gerade ein Anblick, den man sich mit Jetlag antun möchte und auch geschmacklich nicht unbedingt eine Wohltat. Wir liefen die Runde über den Markt weiter und machten uns auf den Rückweg ins Hotel.

Krümel schlief ziemlich schnell ein, da sie im Flieger kaum geschlafen hatte, während ich noch ein wenig wach lag. Plötzlich schreckte sie hoch und fragte mich ganz verdutzt “wo sind wir?”. Was folgte waren einige emotionale Momente ausgelöst von zu wenig schlaf, der Erkenntnis hier zu sein und dem Kulturschock in Depasar (die Stadt entspricht nicht so ganz dem Werbe-Bali 🙈). Danach schliefen wir zwei aber ein und erholten uns von den Reise-Strapazen.

Unser erster Tag

Geweckt wurden wir um etwa 9:00 Uhr, als draussen Musik zu spielen begann. Wie wir später feststellten, war am nächsten Tag eine Zeremonie geplant und die Vorbereitungsarbeiten (Schmücken des Tempels, usw.) wurden von traditioneller balinesischer, sich wiederholender und für uns nervtötende Musik begleitet. Diese wurde über gemietete Lautsprecher abgespielt (Akustik: 2 von 5 Sterne). Danach erhielten wir Tee & Bali-Kaffe und machten eine Planungs-Session auf unserer Terrasse: wo geht es als nächstes hin? Was sagt der Reiseführer? Welches Hotel buchen wir? Irgendwann geht uns das Gedudel der Musik auf den Senkel und wir begeben uns auf Sight Seeing.

Wir begaben uns zu unserem ersten grossen Stadttempel (Agung Jagatnatha Temple). Vor dem Tempel wurden wir abgefangen und gebeten einen Sarong (Wickelrock) zu mieten, da dies für das Betreten eines Tempels als angemessene Kleidung gilt. Der Tempel selbst hatte uns nicht vom Hocker gehauen. Krümel ist generell jetzt nicht so der Tempel-Fan. Und auch ich habe in Japan bereits schönere Tempel gesehen. Daher zogen wir weiter durch die Stadt.

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Tempel Etikette

Für das Betreten eines Tempels gibt es eine generell gültige Etikette. Meist wird diese vor den Tempeln nochmals aufgezeigt/beschrieben:

 

  • Respektvolle Kleidung ist zu tragen. Schultern bedeckt, keine Badekleider. Grundsätzlich sind auch Sarong (Wickelrock) vorgeschrieben, ausser es ist in einem Temple, welcher gefühlt nur als Geldquelle und Touristenattraktion gebaut wurde. Sarongs kann man mieten/kaufen/dabeihaben oder bekommt ihn mit dem Eintrittsticket für den Tempel kostenlos dazu. Ein Sarong ist für Mann und Frau identisch.
  • Bei Zeremonien ist je nach Tempel der Zutritt verboten oder man darf nur auf Rückfrage den Tempel betreten und an der Zeremonie teilnehmen (haben wir bisher leider nicht erlebt).
  • Frauen dürfen Tempel während ihrer Menstruation nicht betreten, da die Frau dann als unrein gilt. Persönliche Anmerkung: Krümel und ich haben uns diverse male über diese Regel unterhalten. Einerseits verstehen wir die Tradition, auf der anderen Seite ist diese Ansicht wohl nicht mehr ganz dem 21. Jahrhundert entsprechend.

Langsam hatten wir Hunger und entdeckten ein gemütlich aussehendes Restaurant. Die Menükarte war nur auf Bahasa Indonesia und so fragten wir nach, welche Gerichte ohne Fleisch sind. Da die Kellnerin kein Englisch sprach, holte sie ihren Kollegen, welcher uns mit einigen Wortfetzen Englisch weiterhelfen konnte. Er erklärte uns, dass sie Nudeln ohne Fleisch machen können. Wir bestellten diese und waren etwas verwundert, als er uns fragte, ob wir diese mit Ketchup Sauce möchten. Im Nachhinein haben wir herausgefunden, dass «Kecup» eine süsse Soyasauce ist. Nach dem leckeren Mittagessen kamen wir zum Bajra Sandhi Monument (Denkmal für das balinesische Volk). Ein schöner Bau mit prunkvollem Garten. Auf eine Besichtigung mit Eintrittsticket verzichteten wir aber und schauten uns das Bauwerk einfach von aussen an. Wir beschlossen unseren Rückweg mit einem Taxi zu machen und bestellten wieder ein GoCar, das uns zum Hotel zurückbrachte.

Obwohl die Musik immer noch lief, machten wir mit unserer Planungssession weiter. Um 18 Uhr ging der Lautsprecher endlich aus und wir hatten Ruhe (ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schön Stille sein kann! 😅). Irgendwann begann es dann zu Regnen und ich holte uns in einem nahe gelegenen Restaurant eine Portion Nasi Goreng (gebratener Reis) als Nachtessen. Nach einer runde Uno ging es dann ins Bett.

Der früher Vogel  hört die Musik  fängt den Wurm

Punkt 7 Uhr ging der Lautsprecher wieder an und wir wurden aus dem Schlaf gerissen. Da wir am Vortag einen Bäcker in unserer Strasse entdeckt hatten, machte ich mich auf den Weg und holte uns Brötchen und – ihr werdet noch oft davon lesen – einen Kaffee für mich (hey, Kaffe ist einfach ein Lebenselixier – andere Aussagen sind nicht geduldet!). Die Brötchen erinnerten an Milchbrötchen, aber zusammen mit einem Torino-Stängeli (danke Yannick😉) waren sie richtig lecker. Nach dem Frühstück packten wir unsere Rucksäcke (diese heissen übrigens Alfredo und Greg) und bestellten das Taxi, welches uns ins 30 Autominuten entfernte Stätdchen Canggu.

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