27. September – 1. Oktober 2022

Wir wollten noch etwas Balis Süden kennenlernen, bevor es uns weiterzog. Am Schluss waren dies nicht so unsere Destinationen in Bali, aber wir konnten den Süden noch erkunden.

Das Surfer-Mekka im Süden

Unser nächster Stop hiess Uluwatu: ein Surfer-Pradies. Mit dem Taxi ging es somit in den Süden zu unserem Hotel. Beim Betreten des Zimmers fragte ich mehrmals nach, ob dies wirklich das gebuchte Zimmer sei: man bejahte meine Frage. Auf dem Schreibtisch lag dann ein Flyer mit den Zimmerkategorien und ich wurde bestätigt: wir waren im tiefer klassifizierten Zimmer. Der Herr an der Rezeption versuchte dann mit “renovierte Zimmer – alles nun gleich” zu argumentieren: am Schluss waren wir aber in der gebuchten Zimmerkategorie. Das Internet hier war nicht so der Brüller, also begaben wir uns nach dem Erhalt unseres neuen Scooters in das Cafe im Innenhof des Surfladens Drifter. Uns erwartete ein Ambiente aus Räucherstäbchen gepaart mit Weltverbesserer-Surf-Volk und alles zu westlichen Preisen. Ohne Frage: wir haben uns wohl gefühlt, aber irgendwie passte es nicht so ganz zusammen. Ausgerüstet mit dem Laptop verbrachten wir den Nachmittag mit Planung und Organisation.

Am Abend gingen wir an einen Strand, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Der Parkplatz war komplett überfüllt. Wir fanden uns an einem Hang mit lauter Restaurants und Bars wieder; der Strand lag irgendwo 50 Meter tiefer. Auch hier wimmelte es nur so von Menschen. Wir suchten uns ein Plätzchen neben einem Restaurant und schauten der Sonne beim Verschwinden zu: Wow! Das Farbspiel war der absolute Hammer und der Ausflug hat sich absolut gelohnt!

Unser Behördengang

Um 6 Uhr läutet am nächsten Tag unser Wecker. Wir schwangen uns auf den Roller und fuhren nach Jimbaran. Genauer gesagt zum “Imigrasi”. Das Immigrationsbüro. Wie im Artikel „Ubud & die Region“ beschrieben, mussten wir trotz engagierter Visa-Agentur einmal auf das Amt für die Abgabe der Fingerabdrücke und zur Erstellung der Fotos. Heute war dies also an der Reihe. Die Info hatten wir am Vortag erhalten, als wir auf dem Weg nach Uluwatu waren. Wäre ja nicht so, dass es auf dem Weg gelegen hätte und wir uns die Fahrt also hätten sparen können…

Wir hatten von Christine den Tipp erhalten, möglichst früh da zu sein. Das Gebäude wird um 7:30 Uhr geöffnet und die ersten kommen dann um 8 Uhr dran. Man soll aber sicher um 7 Uhr schon da sein, sonst verbringt man dann den ganzen Morgen dort mit Anstehen. Also waren wir pünktlich um 7 Uhr da und waren auf dem Parkplatz noch die ersten. Warten mussten wir vor dem Gebäude. Das aussenrum war recht hübsch und zusammen mit der laufenden Musik, hatten wir Europapark-Feeling. All 5 Minuten kam dann noch eine Info-Durchsage auf indonesisch und englisch, wie man sich zu verhalten hat. Um halb 8 gingen dann die Türen auf und es waren schon einige mehr Leute hier. Am Eingangsdesk mussten wir eine Nummer ziehen (nach Vorweisen der Quittung von der Agentur) und dann ab in den Wartesaal, bis unsere Nummer aufleuchtete. Kurz nach 8 waren wir dann an der Reihe. Auf den Stuhl gesetzt, 2-3 Fragen beantwortet (Name, Ausreisedatum, was machen wir hier), Foto geschossen, Fingerabdrücke gegeben und fertig waren wir auch schon. Danach – so bestätigte uns das Visa Büro nach Rückfrage – konnten wir “nach Hause”. Wir dachten echt, dass wir den halben Morgen dort verbringen und hatten sicherheitshalber Lesestoff und Essen mitgebracht. Aber war ja auch nicht schlimm, so hatten wir mehr Zeit. Wir fuhren zurück ins Hotel und brachten dann noch kurz unsere Wäsche in die Reinigung.

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Wäsche waschen in Indonesien

Wir greifen fürs Waschen meist auf Wäschereien zurück und waschen diese nicht in Waschsalons selber. Für IDR 7’000 – 20’000 (CHF 0.45 – 1.30) pro Kg kann man die Wäsche abgeben und erhält diese am nächsten oder übernächsten Tag gewaschen, gebügelt und zusammengefaltet zurück. Leider wird die gesamte Wäsche nach Fertigstellung immer noch in Plastik eingeschweisst.

Google hilft uns meist, eine geeignete Wäscherei zu finden. Wir sind echt immer wieder erstaunt, wie gut dass das eigentlich funktioniert und bisher hatten wir auch immer Glück und bekamen die Wäsche vollständig und unversehrt zurück. Aber es gibt teilweise auch Kommentare bei den Online-Bewertungen, die einen zurückschrecken lassen: “nicht alles zurückerhalten” / “alle T-Shirts verwaschen” / “Alles dreckiger als vorher”. Wir hoffen mal, dass wir davon verschont bleiben werden…

Den Nachmittag verbrachten wir in einem Cafe mit Organisatorischem. Den Abend genossen wir dann am Thomas Beach (ja, wir sind u.a. wegen dem Namen dorthin). Um an die Strände in Uluwatu zu gelangen, muss man jeweils von den Klippen über viele Treppenstufen an den Strand runterkommen. Trotz des anstrengenden Abstiegs lohnt es sich meist, denn die Strände sind wunderschön. Am Strand waren nicht viele Leute. Wir spatzierten ein wenig und setzten uns dann, um eine Runde Phase 10 zu spielen. Währenddessen verschwand die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwand. Nach dem Aufstieg gab es Nachtessen in einem neu eröffneten Restaurant in der Nähe. Wir genossen ein Nasi Campur Buffet und begaben uns anschliessend zurück in die Unterkunft.

Ein Tag am Strand

Unsere Unterkunft hatte kein Frühstück inkludiert. Somit suchten wir uns ein Restaurant. Wir wurden im “The Loft” fündig. Touristen-Preise, aber feines Essen. Immerhin das WLAN war gut und wir konnten einige administrative Bank- & Steuersachen erledigen.

Danach war wieder Strandzeit angesagt. Mit unserem Scooter fuhren wir zur Küste. Dieses mal gingen wir an den bekannten Binging Beach. Auch hier führten viele Stufen runter zum Strand: man musste sich hier in Uluwatu den Strand wirklich verdienen. Irgendwie war uns das Wasser zu kalt und der Strand nicht so “badefreundlich”, weshalb wir uns dagegen entschieden ins Meer zu gehen. Während ich viel las, war Krümel beschäftigt den Surfer-Boys beim Wellenreiten zuzusehen. Zwar nur aus der weiten Ferne, es liessen sich aber einige gute Surfer ausmachen.

Beim Nachtessen lies Krümel mir die Auswahl des Restaurants. Sie ist sowieso nicht diejenige, die gerne ein Restaurant aussucht. Ich fühle mich dann immer ein wenig in der Zwickmühle bei der Auswahl auch auf vegetarische Gerichte zu achten. Dies obwohl Krümel immer wieder klarmacht, dass ich doch gar nicht darauf achten müsse, sie finde immer was. Aber das will mein innerer Gourmet irgendwie nicht zulassen 😉 So ging es ins Restaurant “La Baracca”. Dort hatten wir das leckerste Brot, dass wir seit langem gegessen hatten. Zuerst Bruscetta, dann noch Pizza und ich hatte extrem leckere Gnochi. Langsam dunkelte es ein und die Mücken frassen uns je länger je mehr auf. Also entschieden wir uns zurück ins Hotel zu fahren.

Kuta und unser Plan waren für nix

Am nächsten Morgen assen wir unser Frühstück wieder im Drifter. Eigentlich wurde uns bestätigt, dass wir die Pässe an diesem Freitag erhalten sollten. Die Agentur schrieb uns dann, dass wir diese erst nächste Woche erhalten werden. Dies hiess, dass unser Plan, am nächsten Tag nach Lombok zu reisen, nicht ganz aufging. Eigentlich hätten wir trotzdem reisen können, da wir innerhalb von Indonesien unsere Pässe nicht brauchten. Aber wir wollten nicht nach Bali zurückkehren, um unsere Pässe zu erhalten. Trotzdem hielten wir am Plan fest, Uluwatu zu verlassen und mal nach Kuta zu fahren. Dort wollten wir nur eine Nacht bleiben, um von dort aus nach Lombok weiter zu reisen. Jetzt überbrückten wir halt die Zeit dort, bis wir unsere Pässe wieder bekommen würden – so jedenfalls der Plan. Zuerst mussten wir aber noch einige Dinge in Uluwatu erledigen: Geld abheben, Wäsche abholen, Scooter tanken, Scooter zurückgeben. Nachdem mich die Jungs vom Scooter-Verleih nach der Rückgabe zum Hotel zurückgefahren hatten, ging es mit dem Taxi nach Kuta.

Schon die Taxi-Fahrt durch Kuta zeigte uns, dass hier definitiv mehr los ist, als wir es in anderen Orten erlebt hatten. Unser Hotel hatten wir für eine Nacht gebucht und es war ganz okay, aber nicht weiter erwähnenswert. Wir machten uns dann zügig auf den Weg Kuta mit einem Spaziergang zu erkunden. Schon nach wenigen Metern merkten wir, dass uns diese Stadt überhaupt nicht passt. Den Plan hier länger zu bleiben, hatten wir dann schnell verworfen. Kuta ist eine Touristenhochburg: Touristenläden, Bars, Restaurants, aber kein Flair. Vor allem die Pandemie hatte hier ihre Spuren hinterlassen: viele Läden waren geschlossen und man sah ihnen an, dass dies schon eine Weile so war. Wir liefen auch an vielen Bruchbuden vorbei: vormals vielleicht schöne Geschäfte, Restaurants oder Hotels, welche nun vor sich hinvegetierten und zerfielen. Das schlimmste für uns war aber die komplett andere Kultur. Wo wir bisher immer ein Lachen gesehen haben, oder zumindest ein Lächeln zurückerhielten: nichts. Zudem wurde man auf jedem Schritt extrem penetrant von Verkäufern angesprochen (”T-Shirt – cheap”, “Buy here”). Klar, kannten wir schon. Aber so penetrant hatten wir das noch nie erlebt. Als es anfing zu regnen, retteten wir uns in ein Einkaufszentrum in Strandnähe. Von aussen war klar: sowas hatten wir bis dahin auf Bali noch nicht gesehen und es war auf westliche Touristen ausgerichtet. Beim Einlass kamen wir dann das erste mal in Kontakt mit der Zertifikats und Maskenpflicht. Bisher – abgesehen vom Flug – war dies kein Thema. Hier wurde strikte kontrolliert. Nach ein wenig “Lädele” hatten wir Hunger. Das erste mal hatten wir kein Glück auf Anhieb etwas leckeres Vegetarisches zu finden. So assen wir wohl die teuersten, aber nicht wirklich leckere, Pommes in einem Fastfood Restaurant.

Zurück im Hotel überlegten wir uns einen Plan für die nächsten Tage. Das Hotel in Lombok wurde storniert und wir entschieden uns am kommenden Tag statt nach Lombok (6h Fährfahrt), ein Schnellboot auf die Insel Nusa Lembongan zu nehmen (30 Minuten Bootsfahrt). Wir fanden eine Unterkunft und der Host half uns bei der Buchung der Tickets für die Fähre – und das zu einem passablen Preis von IDR 175’000 (CHF 11) pro Person. Wir assen anschliessen in einem nahegelegenen Restaurant zu Abend. Als Tagesabschluss spielten wir Uno: auf die Karte genau 1 Stapel lang 😉 Bevor es ins Bett ging, packten wir für den Transfer am nächsten Morgen unsere sieben Sachen.

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