15. September – 27. September 2022

Ubud – das Mekka der Expats und Yogis. Mit dieser Erwartung gingen wir in die Stadt in der Inselmitte. Spoiler: Ubud war bisher der Ort, der uns am meisten gefallen hat. Irgendwie stimmt dort das Flair, der Vibe und die Kombination aus lokalem und westlichem. Wir blieben eine Weile hier und nutzten Ubud als Ausgangspunkt für diverse Ausflüge. Aber beginnen wir mal von vorne:

Downton Ubud

Nach einer Taxifahrt, begleitet von Take That und Britney Spears, kamen wir an unserer ersten Unterkunft in Ubud an. Diese lag direkt an einer der Hauptstrassen. Um zu Nick’s Homestay zu gelangen, musste man von der Hauptstrasse einen Gang/Weg zum Eingang des Grundstücks gehen. Dort erstreckte sich ein grosser Innenhof mit Tempeln und viel Grün. Auch einige Vogelkäfige gab es dort. Unter anderen einen “Beo” (Familie der Stare). Beos können Geräusche und auch die menschliche Sprache imitieren. Ich bin auf Nusa Lembongan sogar mal einem “Hello” auf den Leim gegangen und dachte es wäre irgendwo eine Gegensprechanlage, als wir beim Ankommen den Hauseigentümer gesucht hatten…

Nach dem Check-In machten wir uns auf den Weg und erkundeten ein wenig die Stadt. Wir waren sehr erstaunt, dass es in Bali doch tatsächlich Gehwege gibt. In Denpasar und Canggu hatten wir diese vergebens gesucht. Die Gehwege sind zwar nicht immer frei – schliesslich kann man dort gut darauf parkieren oder seine Waren präsentieren – aber es ist schonmal einfacher rumzukommen als ohne. Die Stadt war auf den ersten Blick weniger touristisch angehaucht und hatte trotz auf Touristen ausgerichteten Läden auch ein “einheimisches” Flair. Irgendwann kamen wir in den Teil rund um die Strasse “Jl. Goutama”. Diese – nennen wir es mal Nebenstrasse/Fussgängerzone im Zentrum – war gesäumt mit kleinen Läden und vielen Restaurants/Warungs und wir werden schlussendlich diverse Male in dieser Gegend gegessen haben.

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Restaurant-Empfehlungen in Ubud & Umgabung

  • Warung Biah Biah, Ubud (Zentrum) $
    Zentral gelegenes gutes Warung mit indonesischen Spezialitäten.
  • Pizzacult, Ubud (Zentrumsnahe) $$
    Vegane und glutenfreie Pizzen. Ein Traum! (Input Krümel: der Blondie zum Dessert war das aaaaallerbeste Dessert, welches ich die letzten 29 Jahren gegessen haben!)
  • Moska Ubud, Ubud (West-Teil) $$
    Hammergeiles veganes Essen. Krümel liebt die Dessert-Auswahl dort.
  • Yellow Flower Café, Ubud (West-Teil) $$
    Ein gemütliches Kaffee, perfekt gelegen, um zuerst einen Spaziergang zu machen und sich danach etwas Leckeres zu gönnen.
  • Sawobali, Ubud (Ost-Teil) $
    Veganes/indonesisches all-you-can-eat-Buffet für einen absolut kleinen Preis
  • Warung Titi, Ubud (Nord-Ost-Teil) $
    Gutes Warung mit lokalem Essen.
  • Ubud Shatni Warung, Ubud (Nord-Teil) $
    Warung für indonesische Speisen, wenn man sich im nördlichen Teil bei den Reisfeldern befindet.
  • Pomgranade Cafe, Ubud (Nord-Teil) $$
    Tolles Cafe für eine Pause in den Reisfeldern. Wird von Frauen geführt.
  • Tis Cafe, Tegallalang (Reisfelder) $$
    Gemütliche Atmosphäre und ein Hammer Blick auf die Reisfelder.

Die Affen sind los

Nach einer ersten Nacht im Hotel, ging es am nächsten Tag für uns früh zum “Monkey Forest”. Der Affenwald in Ubud war ein echt tolles Erlebnis. Eigentlich eine Schutzstation für Affen, war es aus unserer Perspektive mehr eine Touristen-Attraktion. Wir waren früh – vor dem grossen Besucheransturm – dort. Wir kreuzten immer wieder einige Affen-Rudel und merkten aber schnell, dass diese Affen ein wenig “frech” sind… Man kommt den Affen dort wirklich nahe, auch wenn es ab und an nur wegen (allfälligem) Essen ist. Ich (Tom) bin mehrmals erschrocken – vertieft in meine Kamera – als mich ein Affe angetippt hat oder an meinen Rucksack wollte. Denn auf der Suche nach Essen machen diese auch nicht vor einem Reisverschluss halt. Dies haben wir mehre Male beobachtet. Einer Frau wurde z.B. die Sonnenbrille aus dem geschlossenen Rucksack geklaut und 30 Sekunden später war der Affe samt Brille irgendwo auf einem Baum. Wohl auf nie mehr wiedersehen… Aber manchmal sind die Touris auch selber Schuld… Kommen den Tieren für ein Selfie viel zu nahe und rennen dann schreiend davon, wenn sie angefaucht werden. Es ist ein Unterschied, ob die Tiere dich berühren, oder ob sie von einem Menschen berührt werden. Es sind immernoch Wildtiere…Wer in Ubud ist, sollte aber auf jeden Fall hingehen. Am besten gleich zur Öffnung, dann sind noch nicht so viele Leute da und man hat ein wenig mehr Ruhe.

Nach dem Monkey Forest gingen wir weiter in den nördlichen Teil von Ubud. Wir schauten uns den Ubud Palace (den Sitz des Königs von Ubud – ja den gibt es wirklich) an. Ein schönes Gebäude mit Tempel, aber nichts “Grossartiges”. Nach wenigen Schritten in Richtung Westen kamen wir zum Saraswati Tempel. Leider konnten wir nicht in die eigentliche Tempelanlage hinein, aber der Vorhof / Garten war auch schon ein Hingucker. Neben einem Starbucks und einem anderen Restaurant, erstreckt sich ein grosser Teich mit Lotuspflanzen. Ein schönes Bild und toll, dass wir diese Pflanze mal von nahem sehen zu konnten. Es hatte zwar einige Touristen hier, aber im Vergleich zu anderen touristischen Tempeln, war nicht so viel los.

Der nördliche Teil von Ubud

Nach einer weiteren Nacht in Nick’s Homestay wechselten wir am nächsten Tag unser Hotel. Unsere nächste Unterkunft lag nördlich von der Hauptstrasse: das “Nang Ade House”. Ebenfalls ein Homestay mit 3 Zimmern im EG. Wir hatten das neu renovierte Zimmer ganz hinten und waren richtig happy. Das Zimmer war einfach eingerichtet aber aus meiner Sicht gemütlich. Krümel hatte Mühe mit dem Geschmack, wir glauben es waren die neuen Möbel (Input: es war nicht Geschmack, sondern eher Gestank). Das einzige, was mir an der Unterkunft für die perfekte Unterkunft gefehlt hat war ein Pool. Ansonsten: Hammer. Der Host war so freundlich und zuvorkommend. Ich war richtig happy in dieser Unterkunft. Und für IDR 200’000 (CHF 12) pro Nacht, kann man auch nicht viel sagen. Auch das Morgenessen war hier mit dabei und wurde jeweils von einer älteren Dame zubereitet: leckere Pancakes und einen Früchteteller – wobei wir die «balinesischen» Pancakes eher als Omelett bezeichnen würden. Ein Omelett ist hingegen ein Rührei in Form einer Omelette.

Aber zurück zu dem Tag mit dem Hotelwechsel. Am Nachmittag machten wir uns auf die Suche nach einem Scooter. Wir fanden in der Strasse direkt einige Anbieter und haben uns für den nächstbesten entschieden. Für IDR 70’000 (CHF 4.5) pro Tag haben wir den Scooter gemietet, damit wir einige Ausflüge in die Region machen konnten.

Am Abend hatten wir eine Verabredung zum Nachtessen. Krümels Aerial Yoga-Trainerin lebt immer mal wieder für einige Zeit in Ubud – auch als wir dort waren. Auf das Angebot, uns auf ein Nachtessen zu treffen, gingen wir gerne ein und freuten uns auf Mundart-Gespräche, einen gemütlichen Abend und einige Insider-Tipps. Wir verabredeten uns in einem Geheimtipp-Restaurant: “Casa Curandera”. Die Scooter-Anfahrt war – zu diesem Zeitpunkt – recht spektakulär. Durch kleine gewundene Strassen, an denen kaum zwei Scooter aneinander vorbeikamen, fuhren wir den Hügel zum Künstler-Viertel hoch. Trotz Google-Maps hatten wir uns zweimal verfahren, kamen mitten in eine Prozession, schafften es dann aber doch noch zum Restaurant-Parkplatz. Eine Treppe führte uns dann zum Restaurant, welches gefühlt mitten im Dschungel liegt. Nicht nur die Location, auch das Essen (Mix aus südamerikanischer und asiatischer Küche) war der absolute Hammer. Danke liebe Christine für diesen geselligen Abend!

Auf zu den Reisfeldern

Mit unserem Scooter waren wir nun mobil und konnten die Sehenswürdigkeiten rund um Ubud besichtigen.

Zuerst ging es für uns nordwärts zu den Reisfeldern von Tegalalang. Mit dem Scooter hatten wir etwa 20 Minuten dorthin. Schon der Weg dahin führt einen entlang an Reisfeldern bevor dann der “Instagram View Trail” (kein Witz!) abzweigt. Der Weg ist nicht ganz instagrammable und wir waren auch die einzigen, die dort auf dem Parkplatz waren. Wahrscheinlich mussten wir deshalb nichts für den Parkplatz bezahlen😂

Zu den Reisfeldern gelangt man über eine in den Hang gehauene Treppe. Ab und an sind die Stufen mit Bambus gestützt, teilweise etwas matschig. Von oben hat man einen tollen Blick über die Reisfeld-Hänge und die Touristen-Horden auf der anderen Hangseite. Dort kommt man auch auf schönen Beton-Treppen und Platten hoch und runter – damit sich dort auch jeder Touri bewegen kann 😉 Der Eintritt kostet übrigens IDR 10‘000 (CHF 0.64) pro Person – ein in unseren Augen völlig fairer Preis, wenn die Anlage damit unterstützt wird.

Die Reisfelder sind toll anzusehen. Auch wenn bei Tegallalang mittlerweile der Tourismus mehr im Zentrum steht als der Reisanbau. Die über 10 “Bali Swing” tragen auch dazu bei, dass es mehr eine Touristen-Attraktion ist, als dass man die Natur für sich geniessen kann. Wir schauten uns das Treiben auf den Bali-Swigs noch ein wenig an, amüsierten uns dabei köstlich und machten uns dann wieder auf den Weg zurück zum Roller.

Dank einem Tipp von einem Instagram-Account steuerten wir nordwärts das Tis Cafe an. Hier hat man einen tollen Blick über die Reisfelder bei einem herrlichen Ambiente. Die Reisfelder, welche unterhalb vom Restaurant liegen, haben auch weniger Touristen und man kann ohne den Menschen-Auflauf durch die Reisterrassen schlendern. Während Krümel im Restaurant sitzen blieb, schnappte ich mir meine Kamera und machte mich auf den Weg durch die Reisfelder.

Danach fuhren wir nochmals weiter nordwärts und besuchten den Tempel Gunung Kawi Sebatu. Das Highlight war der Fischteich mit ganz vielen Kois. Man konnte dort auch Fischfutter kaufen und die Fische damit anlocken. Wir konnten einer osteuropäischen Touristin zusehen und es ist schon ein lustiges Schauspiel, wenn die Fische sich alle um diese Stelle türmen. Nach diesem Tempel wollten wir einen weiteren Tempel besuchen. Kaum auf dem Parkplatz angekommen, wurden wir bereits angequatscht. Ein Herr gab uns viele Tipps, im Nachhinein stellte sich heraus, dass er sich aber eigentlich nur als Tourguide verkaufen wollte. Da die Tempel Krümel bisher nicht so umhauen konnten und einige Touris am Eingang anstanden, entschieden wir uns, diesen auszulassen und wieder zurück nach Ubud zu fahren.

Für das Nachtessen hatten wir uns ein Restaurant mit veganem All-You-Can-Eat-Buffet mit indonesischen Speisen rausgesucht. Für IDR 50’000 (CHF 3) konnten wir uns eine Stunde lang den Bauch vollschlagen – und das haben wir auch getan 😉

Ein volles Programm

Am nächsten Tag standen wir wieder früh auf. Wir wollten den Sonnenaufgang vom Campuhan Ridge Walk (Spaziergang-Route am Stadtrand) sehen. Wir waren ein wenig spät dran und haben den eigentlichen Sonnenaufgang verpasst. Schön war es trotzdem. Neben einigen anderen Sonnenaufgangs-Wanderern überholte uns auch mal einen Jogging-Gruppe. Als kleines Morgenessen hatten wir noch einen veganen Landjäger aus der Schweiz übrig, den wir uns zusammen mit einem Stück Brot gönnten.

Danach fuhren wir zum Goa Gajah Tempel (auch als Elefantentempel bekannt). Wir waren so früh am Morgen die ersten dort. Beim Parkieren des Scooters wurden wir von einer Dame an einem Verkaufsstand darauf hingewiesen, dass wir einen Sarong brauchen und diesen bei ihr mieten können. Gesagt, getan. Der Ticketschalter für den Tempel war noch nicht geöffnet, weshalb wir kostenlos rein kamen. Schön war der Tempel nicht und auch das Highlight – die Höhle – hatte uns nicht wirklich gefallen. Beim rausgehen war dann plötzlich jemand, der unser Eintrittsticket sehen wollte. Alles argumentieren brachte nichts: wir mussten zahlen. Beim rausgehen hatten wir gesehen, dass es im Eintrittspreis auch einen Sarong inkl. gibt: wir hatten also doppelt bezahlt. Krümel gab ihren Sarong dann ziemlich genervt zurück und teilte der Dame ihre Meinung mit. (Input Krümel: beim Hinausfahren wollte ein Herr noch Geld für den Parkplatz, da platzte mir fast der Kragen. Tom hat ihm gesagt, dass dies nirgends angeschrieben steht und gab Gas. Ich war richtig stolz auf ihn 😂)

Als nächstes ging es zum Tukad Cepung Wasserfall. Ein Weg mit Treppenstufen führte uns in einen Graben in welchem ein kleiner Bach floss. Wir gingen nach rechts und entdeckten einen kleinen Wasserfall inmitten vom Wald. Wirklich schön und idyllisch hier. Aber wo bitte strömten all diese anderen Leute hin, die wir runterkommen sahen? Also gingen wir am Abstieg vorbei auf die andere Seite. Tada: hier war der eigentliche Wasserfall. Also gesehen haben wir ihn nicht wirklich, denn die Warteschlange war riesig und wir befanden irgendwann “anstehen für die Natur” als doof und zogen weiter. Der Aufstieg mit seinen Treppenstufen war dann anstrengender als gedacht. Auf der Rückfahrt wollte Krümel mal das Scooterfahren übernehmen. Kurzfassung: Nichts weiter passiert, aber Abbiegen ist nicht so ihr Ding. Den Rest bin dann ich nach Ubud zurückgefahren. Mittagessen gab es im “Warung Titi”. Ein kleines Warung ein wenig ausserhalb der Stadt. Und die Internet-Empfehlung für dieses Warung hatte sich gelohnt: superleckeres Essen, netter Service und tolle Location.

Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg ins Künstlerviertel von Ubud für einen Spaziergang. Wir platzierten unseren Scooter, als wir nicht mehr weiterfahren konnten und liefen durch enge Gassen vorbei an Reisfeldern und Expat-Villen. Unsere Versuche einen Rundweg zu laufen scheiterten: alle eingezeichneten Strassen waren irgendwann mit einem “private access” gekennzeichnet. Also liefen wir den Weg wieder zurück. Nach einer kleinen Pause im Yellow Flower Cafe ging es zurück ins Stadtzentrum. Krümel hatte Lust auf den Kuchen, den sie Vortags im Sawobali gesehen hatte. Hunger hatte sie danach keinen mehr, also gönnte ich mir ein koreanische BBQ in der Jl. Goutama. Wir waren mit dem Roller schon auf dem Rückweg zum Hotel, als Krümel mich bat, doch beim japanischen Sushi-Restaurant anzuhalten: sie hatte doch noch einen kleinen Hunger und so gab es noch Vegi-Sushi-Rollen zum Abschluss des Tages.

Einfach mal Ausspannen

Nach der bisherigen Zeit in Bali wollte ich einfach mal “ankommen und ausspannen”. Daher buchten wir ein etwas teureres Hotel im Norden von Ubud inmitten der Reisfelder. Nach dem Check-out im Nang Ade House wollten wir ein Taxi buchen. Aber irgendwie gab es mir einen komischen Weg an und am Schluss hätten wir zu Fuss gehen müssen, ohne dass ein Weg angezeigt wurde. Wir fragten irgendwann einen Einheimischen, der uns erklärte, dass dort keine Strasse hochführt, die mit dem Auto befahrbar ist. Einzig mittels Scooter käme man dort hin. Er half uns dann dabei, zwei Scooterfahrer zu organisieren. Mit unserem grossen Rucksack auf dem Rücken und dem Tagesrucksack beim Fahrer zwischen den Beinen, chauffierten uns die beiden Fahrer zu unserem Hotel. Ich war froh nach 10 Minuten am Hotel zu sein, denn mit einem solch grossen Gewicht auf dem Rücken, ist das Mitfahren auf einem Scooter ziemlich anstrengend. Input Krümel: ich hingegen genoss diese Fahrt sehr und hatte das Gefühl zu Reisen wie ein Local. Zudem war auch die Scooterfahrt mit einem Local sehr spannend. Nichts gegen Toms Fahrkünste, aber die Locals fahren so sanft und ohne Geruckel und ich fühlte mich bei einem Wildfremden völlig sicher. Aber mittlerweile fährt Tom auch viel sanfter.

Das Joglo Organik liegt an einem Weg inmitten der Reisfelder. Mit etwas Abstand kommen immer mal wieder Warungs oder andere Hotels, aber es ist hier einiges ruhiger als in Zentrumsnähe. (Input Krümel: «etwas ruhiger» ist völlig untertrieben! Abgesehen von wenigen Scootern, die dort ab und an vorbeifahren, hörten wir nur die Natur. Nach einigen Tagen mit viel Verkehrslärm unglaublich schön) Nach einem Welcome-Drink (ein leckerer frischer Fruchtsaft) führte man uns zum Zimmer. Genau so hatte ich mir das vorgestellt: ein Pool vor der Türe, Blick auf die Reisfelder und ein tolles Zimmer. Auch Krümel war begeistert ab der Unterkunft.

Nun hiess es zwei Tage die Seele baumeln lassen und ich habe einfach mal gelesen, nichts gemacht oder war im Pool. Krümel war derweilen fleissig, hat ein wenig recherchiert und organisiert. Gegessen haben wir an diesem Abend ganz faul direkt im Hotel.

Nach einer angenehmen Nacht gab es ein leckeres Frühstück. Danach – ihr ahnt es schon – nichts machen 😉 (Input Krümel: ich habe derweil weiter recherchiert und einen Plan für die kommende Zeit zusammengedacht). Leider war das Wetter nicht mehr so toll, sodass es leider etwas zu kühl war für den Pool. Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang südwärts zum Cafe Pomegranate für eine Kaffeepause (alle die in den letzten Jahren mit mir unterwegs waren wissen: Tom braucht seinen Kaffee, sonst kommt das nicht gut. Klischee erfüllt…). Auch dieses Cafe lag inmitten der Reisfelder, auf welchen sich einige Hühner herumtrieben. Habt ihr gewusst, dass Hühner in Indonesien – im Vergleich zur Schweiz – saumässig lange Beine haben? Sieht irgendwie witzig aus. Nachtessen gab es am Abend dann in einem Warung – wiedermal traditionell indonesisch. Und dann war der zweite Ausspann-Tag auch schon vorbei. “Guet Nacht”.

Mitten in der Nacht wurde ich von Krümel geweckt: ihr tropfte Wasser ins Gesicht. Draussen regnete es in Strömen und das Hotelzimmer-Dach war wohl nicht so dicht. Tatsächlich: ihre Bettseite war nass und auch unser Badezimmer stand unter Wasser. In der Hotel-Lobby war leider niemand zu finden, auch wenn dort bereits Wassereimer unter die tropfenden Decke gestellt wurden und der Computer ins Trockene verschoben wurde. Der Regen liess nach und wir versuchten wieder zu Schlafen: ich auf meiner Bettseite und Krümel am Fussende. Krümel hasst mein einfaches Einschlafen: Hinlegen, Augen zu und ich schlafe. Sie wälzte sich noch einige Zeit hin und her und war spätestens einige Stunden später, beim nächsten Regenguss, wieder wach… (das ganze aus Krümels Sicht: ich schlief seelenruhig und verstand erst gar nicht, was mich vom Schlaf abhielt. Dann ein erneuter Tropfen – definitiv kein Tröpfli! Sofort war ich hellwach und weckte Tom. Dieser verstand zuerst gar nicht, was ich ihm sagte – kein Wunder, seine Bettseite war staubtrocken. Ich stand auf und merkte dann, dass das Kopfteil meines Bettes noch ziemlich trocken war, im Gegensatz zur Leiste neben dem Bett. Das Mosquitonetz tropfte nur so vor sich hin. Ich zog meine Regenjacke über mein Pyjama und machte mich auf den Weg in die Lobby. Auf den ersten Blick war dort niemand zu sehen, da dort jedoch Eimer stande und der Computer in Sicherheit gebracht wurde, ging ich davon aus, dass irgendjemand hier sein musste. Ich rief etwas verloren in der Gegend umher, bekam aber niemanden zu Gesicht und machte mich deshalb auf den Weg zurück ins Zimmer. Während Tom das Hotel per Whatsapp kontaktierte, schaute ich mich um und brachte unsere Rucksäcke an eine Stelle, welche (noch) nicht nass war und versuchte mein Bett etwas zu trocknen. Als auf Toms Nachricht niemand reagierte, meinte er «ich bin müde, ich lege mich wieder ins Bett, du kannst ja näher zu mir rücken, hier ist es ja trocken». Er legte sich hin, rückte sein Kissen zurecht und schlief einfach ein. Etwas ungläubig sah ich ihn an, entschied mich dann jedoch, mich auch wieder hinzulegen. Keine zwei Minuten später tropfte es mir schon wieder ins Gesicht. Tom schlief tief und fest und bekam davon nichts mit. Ich legte mich zusammengerollt ans Fussende, der einzige Bettteil, welcher noch trocken war und fühlte mich wie ein vertriebener Hund. Ich döste vor mich hin und wartete, bis es Zeit zum Aufstehen wurde.)

Am nächsten Morgen zeigten wir den Hotelangestellten dann das nasse Zimmer und sie orderten eine Reparatur an. Wir checkten aus und handelten noch einen Rabatt für unsere Wasser-Nacht aus.

Der Mount Batur ruft

Zwei Jungs aus dem Hotel brachten uns mit ihren Scootern wieder zurück zum Nang Ade House. Irgendwie verflog der Nachmittag. Als Nachtessen gab es eine Pizza, weil ich Lust darauf hatte. Danach gingen wir früh schlafen, denn am nächsten Tag mussten wir früh aufstehen:

Sunrise Trekking auf den Mount Batur

Wir haben einen wunderschönen Sonnenaufgang vom aktiven Vulkan „Mount Batur“ aus beobachtet. Der Aufstieg glich aber eine Völkerwanderung.

Wir mussten unseren Reisepass abgeben

Am Nachmittag nach der Mount Batur Tour verwöhnte uns unser Host mit einem frischen Stück Jackfruit. Sie schmeckte uns sehr gut und wir beschlossen, auch mal eine zu kaufen – bis wir herausfanden, wie gross diese werden kann: bis zu 1m lang und 20kg schwer).

Wir waren nun doch schon einige Zeit in Bali und unser Visum endete nach 30 Tagen. Darum recherchierten wir nach einer Möglichkeit zur Visa-Verlängerung. Wir hatten schon in der Schweiz darüber gelesen, dass man das Visum um weitere 30 Tage verlängern kann. Entweder macht man dies selbst (dann muss man dreimal in Denpasar aufs Immigrations-Büro) oder über eine Agentur (dann nur ein Besuch bei den Behörden). Wir entschieden uns dann für die Agentur Visa4Bali, welche wir dank anderen Reisebloggern entdeckt hatten. Bei ihnen lief alles gut, das hilft doch schonmal. Denn schliesslich gibt man seinen Reisepass an eine Agentur und hofft, dass die keinen Quatsch damit anstellen. Für IDR 800’000 (CHF 50) inkl. Behördengebühren von 500’000 hat man sein Visum nach 10-14 Tagen verlängert (reguläres Service Paket). Also holte an diesem Nachmittag der Kurier der Agentur unseren Reisepass ab. Wir machten eine Anzahlung von 50% der Gebühr und bekamen eine Quittung, dass wir den Pass abgegeben haben. Irgendwie schon komisch und man hofft einfach, dass der wohlbehalten zurück kommt. Tschüss Reisepass…

Danach haben wir uns auf die Suche nach einem neuen Scooter für die nächsten Tage gemacht. Eigentlich wollten wir zu dem netten Herrn, welcher uns den Scooter-Transport ins Joglo Organik organisiert hatte. Leider hatte dieser aber keine kleinen Roller mehr. Sein Bruder (keine Ahnung ob wirklich Familienmitglied, oder einfach ein “Bro”) hatte aber in seinem Verleih noch kleine Scooter und so konnten wir dort einen mieten. War übrigens das erste Mal, dass wir eine saubere Instruktion über den Scooter erhielten.

Zum Nachtessen ging es ins “Fair Warung” bei uns in der Strasse. Dieses investiert sämtliche Gewinne in kostenlose medizinische Versorgung für die Bevölkerung. Neben seinem Essen kann man auch noch eine “Medizinische Versorgung” für eine Person dazubuchen: Gute Tat erledigt =) Der Tag neigte sich dann auch langsam dem Ende zu und wir merkten das frühe Aufstehen für die Batur-Tour. Ab in die Heia…

Abstecher zum Wasserfall

Am nächsten Tag besichtigten wir einen Wasserfall. Eine Fahrstunde mit dem Scooter führte uns zum NungNung Wasserfall. Für ein kleines Eintrittsgeld kommt man auf das Areal, wo einen gefühlte 1000 Stufen zum Wasserfall führen. Ich merkte immer noch, dass ich meine Knie am Vortag beim Auf- und Abstieg vom Vulkan ziemlich beansprucht hatte. Treppensteigen war dann nicht unbedingt das, worauf meine Knie nun Lust hatten. Führt aber kein Weg dran vorbei; Zähne zusammenbeissen und laufen.

Unten angekommen findet man sich in einer Art Lagune mitten im Dschungel wieder. Der Wasserfall ist recht hoch und es ist ein echt schönes Fleckchen Erde. Es waren auch nicht all zu viele Touristen da, sodass wir auch ein wenig geniessen konnten. Wir mussten aber ein wenig Schmunzeln, denn im einen Teil der Lagune fand ein Fotoshooting statt. Ein osteuropäisch wirkendes Model in giftgrünen Bikini und gemachtem Körper, posierte mit ein bis zwei Schlangen vor der Fotografin… Wer es mag… In einer anderen Ecke fand ein Video-Shooting für Bose-Lautsprecher statt (erweckte zumindest diesen Eindruck, da diese immer wieder ins Bild gerückt wurden). Während ich einige Fotos vom Wasserfall gemacht hatte, wurde ich richtig nass: der Wind drehte ein paar Mal und versprühte einen Nieselregen vom Wasserfall über der ganzen Lagune. Jänu, Badehosen waren ja montiert. Wir genossen die Natur und beobachteten die Fotoschooting-Sessions während andere Touris kamen, ein paar Bilder schossen und danach wieder gingen.

Nachdem wir alle Treppenstufen wieder hoch sind, ging es mit dem Scooter zurück nach Ubud. Am Stadtrand wunderten wir uns über einen Stau. Wir erkannten, dass ein Jeep auf der Strasse liegen geblieben ist und einige Personen diesen nun wegzuschieben versuchten. Krümel sprang ab dem Scooter und half mit. Drei Sachen haben wir dabei gelernt: 1. lass niemanden den zu schiebenden Wagen steuern, der nicht Autofahren kann → man sollte nicht auf der Bremse stehen, wenn Leute versuchen den Wagen zu schieben). 2. Frag nach, ob die Person den Gang rausgenommen hat (im ersten Gang schiebt sich ein Auto schlecht). 3. riskiere nie einen leeren Tank (ja, der Jeep blieb liegen, weil die Touris keinen Sprit mehr hatten). .

Nach einem kleinen Mittagessen und einem Kaffee für mich ging es zurück im Hotel. Wir liessen den Nachmittag ausklingen und machten uns dann auf den Weg zum Nachtessen: wir hatten uns nochmals mit Christine für ein gemütliches Beisammensein verabredet. Dieses Mal ging es ins Moska. Wieder gab es den #geilenveganenscheiss 😍. Tolle Gespräche, leckeres Essen und ein gemütlicher Abend – so verging der Abend wie im Flug und wir machten uns auf den Rückweg.

 

Am nächsten Tag startete dann unser kleiner Roadtrip. Während unser grosses Gepäck im Nang Ade House blieb, machten wir uns mit Scooter und Handgepäck auf den Weg in den Osten:

Roadtrip in den Osten von Bali

Mal nur mit Handgepäck unterwegs, haben wir uns auf den Roller geschwungen und sind in den Osten von Bali gefahren.

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Welcome to Bali

Unser erster Stop auf unserer Weltreise führt uns nach Bali. Aber wie heisst es so schön: der Weg ist das Ziel.