10. September – 13. September 2022

Ein Ort der Widersprüche

Nach unserer Ankunft in Canggu haben wir direkt in unserer Unterkunft “Kubu Betel Homestay” eingecheckt. Was für ein tolles Zimmer! Richtig gross, mit Kühlschrank und das Bad war riesig. Auch der Besitzer machte einen wirklich tollen Eindruck. Wir sind dann los und haben ein wenig die Ortschaft erkundet. Wir kamen uns wieder ein wenig wie in Denpasar vor. Nach einiger Zeit wurden wir auf der Suche nach einem Mittagessen bei einem orientalisch wirkenden Stand fündig. Wir haben uns dort für ein Linsencurry entschieden. Beim Warten auf das Essen haben wir das Wasserglas auf dem Tisch mit der darin befindlichen Pflanze etwas genauer angeschaut und darin einen Tischgenossen entdeckt; einen hübschen kleinen Fisch.
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Tierwohl in Bali

Wir haben mittlerweile festgestellt, dass man in Bali überall Tiere platziert, wo es nur geht. Leider sind die Aquarien o.ä. aus unserer Sicht meist zu überfüllt… Man findet auch sonst Tierhaltungen, welche eher nicht unseren Vorstellungen entsprechen. Auch wenn es uns immer wieder weh tut, wenn wir sowas sehen, ändern können wir dies als Reisende nicht und müssen dies leider so akzeptieren. Wir haben auch bei diversen anderen Reiseblogs über Bali gelesen, dass man das europäische Verständnis für Tierwohl hier leider unterdrücken/abstellen muss.

Trotzdem kann man an gewissen Orten auch als Touri etwas tun. An einigen Touristenattraktionen gibt es Stände mit verschiedenen Tieren, mit welchen man Fotos machen kann. Den Tieren macht dies sicher nur bedingt Spass. Manche Tiere sind halt einfach nicht gemacht dafür, dass man sie anfassen und streicheln kann. Auf geführten Touren kann man diese jedoch in der Natur entdecken. Eigentlich doch noch viel schöner, die Tiere in ihrem Lebensraum beobachten zu können, oder? Jedoch sollte man sich auch über solche Touren gut informieren. In Lovina werden beispielsweise Delfintouren angeboten. Wer Krümel gut kennt, weiss, dass dies ein Highlight für sie wäre. Trotzdem haben wir uns gegen eine solche Tour entschieden, da wir nicht viel Gutes darüber gelesen haben. Den Delfinschulen werden beispielsweise die Wege abgeschnitten und Gruppen durch die vielen Boote getrennt. Dies möchten wir auf keinen Fall unterstützen und begnügen uns vorerst lieber mit unseren schönen Erinnerungen von Neuseeland.

Danach haben wir uns in Richtung Strand begeben. Eigentlich dachten wir, wir können von unserem Homestay direkt an den Strand gehen, fanden uns aber irgendwann auf einer Baustelle wieder, welche den Weg blockiert. Dankenderweise liessen uns die Securities von einem angrenzenden privaten Villa-Areal (Stichwort “Gated-Community”) durch das Areal und wir mussten nicht alles zurück. Auch spannend, einmal durch eine solch dekandente Anlage zu spatzieren😉 Als wir langsam dem Strand näher kamen, wurde die Strasse immer “westlicher”. Bars und Restaurants säumten die Strasse und von fern konnte man schon Musik hören. Wir sind dann runter zum Strand und hatten einen leichten “Kulturschock”, notabene der zweite innerhalb von drei Tagen 😅. Vom chaotisch asiatischen Denpasar sind wir nun im Ibiza auf Bali gelandet. Denn direkt an den Strand grenzte ein “Partyareal” (ich nenne es mal so) ans andere: Bar, Pool, DJ mit hämmernder Musikanlage und viele partywütige Gäste beim Alkoholgenuss… Krümel war sich dem Ausmass wohl bewusst, ich war leicht schockiert. Wir liefen etwas weiter den Strand entlang und genossen den Sonnenuntergang. Für den Rückweg liefen wir hinten an den Hotelanlagen vorbei. Wohl ein Weg, den der Standard-Tourist nicht nimmt. Denn hinter den piekfeinen Hotelanlagen fand man die Bretterbehausungen der Einheimischen: vorne hui, hinten pfui – wenn man so will. Leider lag auch hier, wie an vielen Ecken in Canggu und auf Bali allgemein, viel Abfall. Dieser Anblick machte uns ein wenig traurig und wir diskutierten darüber, was wohl die Einheimischen über den Tourismusboom denken. Freuen sie sich einfach nur, dass sie Geld verdienen können? Machen sie sich Sorgen, dass die Touris irgendwann nicht mehr kommen und ihre schönen Reisfelder nun verbaut sind?
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Abfall und Plastik liegt in Bali überall rum

Bali hat ein Abfall-Problem. Ich glaube, das darf man so sagen. Viele Orte, Institutionen oder auch die Behörden sind bemüht, das Abfallproblem in den Griff zu bekommen (weniger Abfall und Wegwerfprodukt). Leider wird in Bali aktuell aber noch viel zu viel Plastik verwendet (es gibt u.a. extra Läden, die Verkaufen nur Plastikwaren: Becher, Strohhalme, Folie, Verpackungen, usw.). Diese Verpackung wird dann achtlos weggeworfen. Dies rührt – wie in vielen Entwicklungsländern – leider daher, dass man früher alles in Palmblätter gewickelt hat man diese einfach wegwerfen konnte. Vor allem die ältere Generation ist hier leider nicht mehr lernfähig, was uns auch ein Balinese bestätigt hat. Wir hoffen, dass die junge Generation lernt besser mit ihren Ressourcen und der Umwelt umzugehen.

Bevor wir ins Hotel gingen kaufte ich mir noch ein Cappie und wir assen im japanischen Restaurant noch eine Ramen-Nudelsuppe. Im Hotel angekommen haben wir entdeckt, dass sich ein grosser Gecko bei uns im Badezimmer versteckt hat. Hinter einem der aufgehängten Bilder machte er es sich gemütlich. Soviel sei gesagt: er wird sich noch nützlich machen 😉

Sonne & relaxen

Am nächsten Tag starteten wir mit einem Strandspaziergang. Auch früh am Morgen sei Sonnencreme bereits empfohlen. Na wer hat sich wohl einen Sonnenbrand zugezogen? Ich verbrachte dann die Mehrheit des restlichen Tages hauptsächlich mit “im Schatten sein” und relaxen. Wir haben dann auch noch ein wenig Karten gespielt (Phase 10). Zum Nachtessen gingen wir is Vegi-Restaurant “Manggis in Canggu” und genossen den “richtig geilen veganen Scheiss” 🤩 Es war der Hammer.
Am nächsten Tag gönnten wir uns ein “Instagram Frühstück” in Pels Supershop. Danach wollten wir uns unseren ersten Scooter mieten, damit wir ein wenig mehr entdecken können. Auf dem Rückweg machten wir uns dann auf die Suche nach einem Scootervermieter. Schlussendlich haben wir jedoch den Scooter vom Homestay-Besitzer gemietet. Mit unserem Scooter haben wir dann unseren ersten Ausflug unternommen. Das Ziel: der Tempel Tanah Lot direkt am Meer. Wir hatten gesehen, dass es vom Strand in der Nähe einen 30 Minuten Spaziergang über die Reisfelder zum Tempel gibt. Daher sind wir zum Strand gefahren und haben uns zu Fuss zum Tempel aufgemacht. Nach ein paar Poser-Fotos in den Reisfeldern (Input Krümel: Tom: «stand do ane und lueg det ufe… Näi nid bewege… none Schritt füre… okay, isch guet… Also das isch jetzt nid so worde, wieni mir das dänkt ha»😂) sind wir beim Geländer rund um den Tempel angekommen und wurden auf unser Eintrittsticket angesprochen. Dieses mussten wir zuerst noch kaufen und brauchten einen Moment, das Ticket-Gebäude zu finden. Hinter der Ticketkontrolle waren die Strassen von Verkaufsländen gesäumt (bei allen Touristen-Attraktionen ist dies auf Bali leider der Fall). Nach einigen Minuten kamen wir dann zum Eingang der Tempelanlage. Eingänge sind in Bali oft von zwei kunstvollen dreieckigen Säulen links und rechts des Weges flankiert (Candi bentar, dt. gespaltenes Tor). Diese sollen einen Berg darstellen, welcher in der Mitte gespalten ist. Denn Berge sind in Bali heilig und diese Tore werden als Portal betrachtet, welche die physische und spirituelle Welt miteinander verbinden. Natürlich waren auch in dieser Tempelanlage einige Touristen, aber da die Anlage sehr gross ist, hatte es sich ziemlich gut verteilt. Nachdem ich ein Panorama-Bild vom Tempel und dem Meer gemacht hatte, wurde ich von mehreren Touris nacheinander angesprochen, ob ich ein Bild von ihnen machen kann. Tom der Fotograf halt 😛. Beim weiteren Besichtigen der Tempelanlage sind wir auf die Drachenverkäufer (Flugdrache) gestossen, welche u.a. auch ein fliegendes Segelschiff verkauft haben. Hätten wir mehr Platz im Gepäck und wären wir nur im Urlaub, hätte Krümel wohl einen gekauft… ( Input Krümel: die waren wiirklich mega toll!) Auf dem Rückweg zum Scooter-Parkplatz haben wir uns dann noch einen gegrillten Maiskolben als kleine Stärkung gegönnt. Diese kann man hier an vielen Orten kaufen. Beim Strand angekommen kamen wir gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang und haben die Stimmung noch ein wenig auf uns wirken lassen. Bevor es zurück ins Hotel ging, haben wir einen Abstecher in den anderen Teil von Canggu unternommen und dort in einem Warung gegessen. Es gab ein Nasi Campur Buffet: man wählt die Reisgrundlage und dann aus den zur Verfügung stehenden Gerichten was einem so schmeckt (Gemüse / Spiesse / Curries und vieles mehr). Wir sagen nur “Food-Heaven”. Zurück im Hotel haben wir in unserem Badezimmer eine grosse Kakerlake entdeckt. Diese war aber nicht lange in unserem Badezimmer: Hallo du lieber Gecko 😜 Keine Minute später schlich er sich dem Insekt an und hatte sein Nachtessen gefunden. Danke für die Reinigung, du darfst gerne hinter dem Bild bleiben 💪 (Input Krümel: Zu Beginn hatte Tom überhaupt keine Freude an den Geckos, nach dieser Tat, fand er diese dann super😉)
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Warum der Gecko wohl “Gecko” heisst

Bereits in unserer ersten Nacht in Denpasar haben wir das rausgefunden: die Tiere machen einen Laut der sich wie “Gé ko” anhört. Macht uns übrigens immer wieder Freude, den Tieren mit einem “Gé ko” zu antworten 😜

Am nächsten Tag brachen wir nach einem weiteren Instagramable-Breakfast – dieses mal im “Secret Spot” (grosse Empfehlung! Kleines und gemütliches Restaurant mit kleiner Dachterasse und super leckerem Essen)- in Richtung Ubud auf.

Weitere Blogartikel zu Bali

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Unser erster Stop auf unserer Weltreise führt uns nach Bali. Aber wie heisst es so schön: der Weg ist das Ziel.

Ankommen in Denpasar

Die ersten Tage auf Bali haben wir in der Hauptstadt Denpasar verbracht. Unsere Erkenntnis: Hätte nicht sein müssen…