Ab nach Kambodscha

Ab nach Kambodscha

14. März 2023

Es stand wieder mal ein Landeswechsel auf dem Programm. Mein nächstes Ziel in Südostasien: Kambodscha.

Auf zur Grenze

Am Reisetag war ich früh aufgestanden. Ich wollte mir noch ein ausgiebiges Frühstück gönnen, bevor ich mehrere Stunden unterwegs war. Natürlich zog es mich auch an diesem Tag ins Mama Tanon, wo ich gegen 7:30 mein Frühstück bestellte. Nach dem Essen war dann noch fertigpacken und auschecken angesagt. Gegen 8:50 war ich dann beim Pier, wo Paul und Fee auch langsam eintrudelten.

Ein Guide lotste die Leute dann zum Steg und dort wurden die Tickets der verschiedenen Anbieter kontrolliert. Je nach Anbieter an einem anderen Pier. Für mein Ticket fühlte sich niemand am Steg zuständig, aber ich war zum Glück nicht der einzige mit einem blauen Ticket. Nachdem alle anderen schon mit ihrem Boot in Richtung Festland aufgebrochen waren, wurden wir in das letzte Boot verfrachtet und verliessen ebenfalls die Insel Don Det. Vom Festlandpier marschierten wir dann zu dem – nennen wir es mal so – Busbahnhof und fanden nach ein wenig Suchen auch das entsprechende Büro unseres Veranstalters. Weitere 30 Minuten durften wir warten, bis dann unser Minivan vorfuhr, welcher uns bis zum laotischen Grenzposten fuhr.

Vor den Schaltern für die Ausreise hatte sich schon eine lange Schlange gebildet. Ausreiseformular ausgefüllt (dies hatte ich bei der Einreise bekommen, wer es nicht mehr hat, muss natürlich mehr bezahlen), Bearbeitungsgebühr für die Ausreise bezahlt und dann hatte ich Laos hinter mir gelassen. Nun hiess es knapp 500m zum Grenzposten von Kambodscha zu laufen.

Hallo Kambodscha

Nach einer langen Strasse lag dann ein imposantes Zollgebäude von Kambodscha vor uns. Wir wurden mit einem medizinischen Infoformular ausgestattet und durften im Zollgebäude dann das Doppel an Einreiseformularen ausfüllen. Ab und an sind diese Formulare echt mühsam, weil die Dinge wissen wollen oder Felder für Informationen haben, wo man 3-mal studieren muss, was da jetzt eigentlich reingehört… Zusammen mit dem Pass und 38 US$ gab ich die Formulare einem Beamten, welcher an einem Tisch sass. Nach etwa zehn Minuten Wartezeit kam dann ein anderer Beamter und brachte mir den Pass zurück und wies mich an, mich an einen Schalter zu begeben. Die Scheibe war abgedunkelt und ich folgte somit den Anweisungen des Beamten, welchen ich nicht sehen konnte. Fingerabdrücke abgeben, in die Kamera schauen – ab zum nächsten Schalter. Dort wurden dann die letzten Stempel in meinem Pass eingetragen und das Doppel des Einreiseformulars eingeheftet.

Nach dem Grenzübergang befanden sich die Häuschen der Busfirmen. Unseres war schnell gefunden und nach 15 Minuten Wartezeit wurden wir von einem kleinen und kaputten Minivan abgeholt. Nach etwa einer Stunde Fahrzeit kamen wir auf einem Platz in einer Stadt an und wurden angewiesen in einem Restaurant zu warten. Ich ass ein Sandwich zur Stärkung. Ein Guide begann damit die Leute nach und nach zu ihren Bussen zu schicken, während immer wieder neue Leute ankamen. Irgendwie ein riesiges durcheinander aus ankommenden, essenden und abreisenden Leuten. Wie auch immer sass ich 30 Minuten später in einem weiteren Minivan in schlechtem Zustand und fuhr in Richtung Siem Reap.

Die Fahrt war allgemein sehr holprig. Der unbequeme alte Van trug nicht viel dazu bei, dass die Fahrt angenehm war. An Lesen oder Blogschreiben war nicht zu denken, also hörte ich mir mehrere Folgen von einen True Crime Podcast an. Nach einem Zwischenstopp irgendwo im Nirgendwo kamen wir gegen 19:00 Uhr in Siem Reap an.

Natürlich standen schon die TukTuk Fahrer bereit und nahmen uns in Empfang. Nach einigem hin und her – wir wollten sinnvolle Gruppen bilden, um Fahrkosten zu sparen – sass ich mit Fee im TukTuk, welche das selbe Hostel gebucht hatte.

Das Lub D war ein Partyhostel und das merkte man schon beim Betreten. Ein grosser Pool hinter der Bar, welcher mit Beerpong-Tischen ausgestattet war. Das Zimmer war jedoch sehr gemütlich und trotz oberem Bett war dieses gut zu erreichen. Zwischen den Betten gab es eine Treppe und keine Leiter wie sonst üblich; ein wenig Luxus in einem Hostel.

Langsam knurrte der Magen und ich machte mich auf ins Stadtzentrum. Dank Ess-Tipps von Krümel steuerte ich direkt ein Restaurant mit Khmer Küche an, welches eine leckere Variante des Nationalgerichts Amok (aus meiner Sicht vergleichbar mit einem Green Curry) anbot. Nach dem leckeren Essen ging es für mich dann aber auch schon ins Bett. Eine weise Entscheidung, dann die nächsten Tage sollten anstrengend werden…

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Viertausend Insel im Süden von Laos

Viertausend Insel im Süden von Laos

9. – 13. März 2023

Das komplette Gegenteil zu dem bergigen Norden zeigt die Inselwelt auf dem Mekong im Süden von Laos. Dass man hier auf einem Fluss ist, realisiert man nicht…

Mein erster Nachtbus in Südostasien

Der Reiseweg in den Süden Laos wird lange sein. Aber zuerst musste ich noch den Tag rumbringen, bevor am Abend der Bus losfuhr. Gemacht hatte ich – ihr werdet es erwarten – nicht viel. Warten, Kaffee trinken, aus dem Hostel auschecken.

Gegen 18 Uhr werde ich von einem Minivan abgeholt und zur Busstation gefahren. Ich erhalte dort die Tickets für den Bus und bekomme den korrekten Bus genannt. Insgesamt zähle ich 4 Busse, welche mit Pakse – dem Ziel des Nachtbusses – angeschrieben sind. Mein Bus sieht vernünftig aus. Nachdem mein Gepäck unten im Bus verstaut war, stieg ich ein. Ich hatte einen Platz im oberen Deck. Das Deck hat einen Mittelgang. Links und rechts hat es jeweils Schlafplätze. 1 Schlafplatz ist dabei für zwei Personen gedacht. Praktisch für Pärchen. Als Solo-Reisender wurde mir eine Person zugeteilt – wie in einem Bus halt. Nur, dass man hier die Nacht neben einem Fremden schläft. Das Deck ist nicht all zu hoch und man muss sich gebückt bewegen. Neben mir nimmt ein junger Inder, welcher ebenfalls am Reisen ist, Platz. Es ist zwar eng, aber wir haben nebeneinander Platz. Der Bus setzte sich in Bewegung und wir unterhielten uns ein wenig mit den Reisenden auf der anderen Seite des Ganges. Bald wurde das Licht gelöscht und es kehrte Ruhe ein im Bus… Auf eine gute Nacht.

Die Nacht war einigermassen okay und ich konnte schlafen. Es fühlte sich trotzdem komisch an, so nahe an einem Fremden zu schlafen. Beim Aufwachen konnte ich den Sonnenaufgang, resp. die Morgenstimmung durch das Fenster beobachten. Gegen 6 Uhr kamen wir dann mit dem Bus am Busbahnhof in Pakse an. Für mich jedoch noch nicht Endstation und ich wurde mit einem TukTuk zum Büro eines Transportunternehmens gefahren. Dort stieg ich gemeinsam mit weiteren Reisenden in einen Minivan, welcher weiter südlich fuhr.

Der Minivan brachte mich in guten zwei Stunden von Pakse nach Nakasong. Im Pausenhalt traf ich noch auf Paul und Fee, welche nach einer Nacht in Pakse nun auf dem Weg zu den Inseln waren. Ausgeladen wurden wir am Busterminal beim Markt von Nakasong. Von dort ging es im Gänsemarsch ans Pier, wo uns ein Boot nach Don Det brachte. Auf dem Festland wollte ich noch Bargeld abheben, da es auf der Insel keinen Bancomaten gibt (jedoch aber überteuerte ATM-Services in diversen Restaurants und Shops). Leider war der Bancomat ausser Betrieb und ich hoffte, mit dem restlichen Bargeld ein wenig über die Runden zu kommen.

Inselwelt auf dem Mekong

Mit einem Boot fuhren wir 10 Minuten zur – vor allem von Backpackern bereisten Insel – Don Det. Als Unterkunft habe ich mich hier für ein Einzelzimmer im Green Guesthouse entschieden. Nach dem Checkin treffe ich Paul und Fee auf ein Mittagessen im indischen Bananaleave. Anschliessend erkunden wir zu Fuss das touristische Dorfzentrum, bevor ich es mir am Nachmittag in meinem Zimmer gemütlich mache. Am frühen Abend miete ich ein Fahrrad und verpasse den Sonnenuntergang nur knapp, da ich nicht auf anhib den richtigen Ort gefunden hatte.

Für das Nachtessen habe ich mich mit Hol und Jamie verabredet, welchen ihren letzten Abend hier hatten. Auch Paul, Fee und Emma stossen dazu. Wir treffen uns im Mama Leuah, einem der besten Restaurants auf der Insel (wobei man sagen muss, dass ich hier nirgends schlecht gegessen hatte). Das Restaurant liegt 10 Fahrradminuten ausserhalb des Zentrums. Zum Glück führt eine neu erstellte Beton-Strasse rund um die Insel, daher ist die Fahrt mit dem Fahrrad auch im Stockdunkeln problemlos möglich. Die Speisekarte im Mama Leuah hält so einige Leckereien bereit. Weil es auch im Reiseführer empfohlen wurde und der Deutsche Besitzer mich überzeugte, entscheide ich mich für das Cordon-Bleu. Eines der besten westlichen Essen in meiner Zeit in Südostasien.

Nach dem Essen fuhren wir zurück ins Zentrum und gönnten uns ein Bier in der Reggea Bar. Die Bestellung dauerte hier ein wenig länger, da das Personal hinter dem Tresen neben dem einen oder anderen Bier auch gerne einen Joint raucht. Aber wir waren ja nicht im Stress und amüsierten uns über das Klientel und das Personal. In der Mitte der Bar war eine Slackline gespannt. Die anderen fünf versuchten alle den Balanceakt. Gerne hätte ich es auch versucht, aber ich wollte meinen Fuss nicht gerade schon überbeanspruchen und verzichtete. Allgemein waren wir uns alle einig, das der Insel-Flair hier super ist und wir froh waren, hier zu sein.

Strandtag auf Don Det

Den nächsten Tag nahm ich gemütlich. Ich ass ein leckeres Frühstück im Mama Tanon. Paul und Fee stiessen dann auch dazu. Wir verabredeten uns dann am Monkey Beach für ein wenig ausspannen. Mit dem Fahrrad fuhr ich dann am Nachmittag zum Strand und traf dort auf die anderen zwei. Wir verbrachten gemütliche Stunden am und im Wasser. Abkühlen im Wasser, Kartenspiele und “Stadt Land Fluss” standen auf dem Programm. Für den Sonnenuntergang machten wir uns dann auf den Rückweg und ergatterten uns einen Platz in einer Bambushütte am Fluss, welche zu einem Restaurant gehörte. Sonnenuntergänge sind einfach toll, wenn man diese in der Nähe von Wasser beobachten kann.

Als Abendessen gab es wiederum indisch. Dieses Mal im Hathim Indian Restaurant. Wir mussten zwar sehr lange warten – wie immer in Laos – aber das Essen war hervorragend. Als Absacker gab wieder ein Bier in der Reggea Bar. Der abnehmende Halbmond stand blutrot am Himmel. Ein wunderschöner Anblick und Abschluss eines gemütlichen Tages

Velotour um die Insel

Nach einem erneuten Frühstück bei Mama Tanon stand eine Velotour auf dem Programm. Fee und ich starteten in Richtung anderes Inselende. Dort führte eine Brücke auf die Nachbarinsel Don Khon. Die neue Betonstrasse war am anderen Inselende noch nicht ganz fertiggestellt. Deshalb stiessen wir immer wieder auf Baustellenabschnitte, wo wir unsere Fahrränder stossen mussten. Die Fahrt führte uns vorbei an kleinen Dörfern. Kuh, Katze, Huhn, Hund und Kind standen immer wieder auf der Strasse rum und mussten zuerst vorbeigelassen werden. Am lustigsten sind tatsächlich die Kühe, welche hier am Wegrand grasen.

Auf der Insel Don Khon steuerten wir zuerst den alten französischen Hafen an. Der Ausblick von hier auf den Mekong lässt einen eher an einen See als einen Fluss glauben. Wasser, soweit das Auge reicht. Kein Wunder, denn der Mekong hat hier in dieser Region seine breiteste Stelle. Ganze 15 Kilometer breit(!) wird der Fluss hier. Auch die kambodschanische Grenze verläuft hier nur wenige 100 Meter weiter durch den Mekong. Nach einer kurzen Pause fuhren wir zurück und steuerten die Wasserfall Somphamit an. Für stolze 30’000 Kip Eintritt gelangt man zum Wasserfall. Hier wurde mir nochmals die Wichtigkeit des Flusses bewusst. Reissende Strömungen und tosendes Wasser verdeutlichten mir die Kraft dieses Flusses. Und dies, obwohl ich während der Trockenzeit hier war, wenn der Wasserpegel einiges tiefer ist.

Auf dem Rückweg nahmen wir die Mittelstrasse von Don Det, da diese vollständig ausgebaut ist und wir die Baustellen somit umfahren konnten. Mit so einem guten Strassennetz hätte ich hier wirklich nicht gerechnet. Und trotzdem bleibt der Insel-Vibe und das lokale erhalten. Auch fühlt sich die Insel nicht überlaufen an, sondern eher noch wie ein kleiner Geheimtipp… Na gut, dies liegt vielleicht auch am eher umständlichen Anreiseweg.

Ich verbrachte den Sonnenuntergang wieder am selben Ort wie am Vorabend und las mich ein wenig in den Reiseführer von Kambodscha ein, da ich in zwei Tagen dorthin weiterziehen würde. Zudem nutzte ich die Zeit für einige Telefonanrufe in die Schweiz.

Für das Nachtessen verabredeten Fee und ich uns im Namfon. Wir gönnten uns die “Spezialität” der Insel, zumindest wurden wir mehrmals von anderen Reisenden darauf angesprochen: Pumpkin Burger (Vegetarischer Burger mit Pattie aus Kürbis). Einerseits war der Burger sehr günstig, andererseits auch sehr lecker! Die Wartezeit war dafür wieder mal extrem lange. Kein Wunder, denn das Restaurant war voll. Natürlich gab es wieder ein Abschlussbier in der Reggea Bar, wo sich uns auch Paul anschloss.

Kajak Tour

Am kommenden Tag traf ich um 8:30 beim Restaurant Mr. Mo auf Fee. Wir hatten uns für eine Kajak-Tour eingeschrieben. Nach einem Frühstück wurden Dry-Bags verteilt und dann ging es ab auf das Kajak. Wir paddelten Flussabwärts und genossen die Aussicht auf die Insel vom Wasser aus. Unsere Gruppe war zwar ziemlich gross, aber auf den Kajaks war dies egal. Nach einer eigentlich zu kurzen Fahrt ging es an Land. Unsere Kajaks wurden auf einen Anhänger verladen und wir liefen 20 Minuten zu einem Wasserfall. Dort konnte man sich in die Strömung stürzen und an Baumstämmen im Wasser festhalten, damit man nicht davongespült wurde. Oder man setzte sich unter einen der Fälle und liess sich duschen. Da das ganze ziemlich rutschig, steinig und mit Balancieren und Klettern verbunden war, verzichtete ich wegen meinem Fuss darauf. Nach weiteren 20 Minuten Fussmarsch kamen wir an einen kleinen Strand, wo bereits das Mittagessen – Fried Rice und ein BBQ-Spiess – auf uns wartete.

Mit dem Floss ging es nach dem Essen weiter. Vorbei am chinesischen Elektrizitätswerk und durch die Stromschnellen davor (wer hat den Wortwitz gemerkt?). Das Wasser war zwar etwas turbulenter, aber die Stelle problemlos passierbar. Nahe des old French Port ging es dann wieder an Land. Die Kajaks wurden in und auf ein grosses TukTuk geladen, bevor wir ebenfalls in dieses einstiegen. Dann fuhren wir los zum grössten Wasserfall in Südostasien: dem Khon-Phapheng-Wasserfall. Dieser war beeindruckend. Auf Google fand ich dann ein Bild zur Regenzeit und machte das gleiche Bild bei Trockenzeit. Gerne wäre ich auch bei Regenzeit mal hier, um dies anzuschauen. Nach einer längeren Zeit beim Wasserfall ging es mit dem TukTuk wieder weiter zum Markt nach Nakasong.

Auf dem Programm der Tour – eigentlich sehr sinnvoll – steht ein Besuch beim Bancomaten. Da mir langsam das Bargeld ausging, hob ich noch etwas für den letzten Tag ab – dieses Mal funktionierte der Automat.

Vom Pier in Nakasong aus paddelten wir mit unserem Kajak zurück nach Don Det. Die Überfahrt war das absolute Highlight vom Tag, denn mittlerweile war es nach 17 Uhr und der Himmel lang langsam in Sonnenuntergangsstimmung. Wir liessen uns auf dem Rückweg viel Zeit und genossen die Aussicht auf dem Fluss, bevor wir das Kajak wieder abgaben.

Zusammen mit Paul assen wir erneut im Namfon. Es gab nochmals den Pumpkin Burger, einfach weil er so gut war. Und da es nach drei Mal Tradition wird, gingen wir auch am vierten Abend in die Reggea Bar für einen Absacker und das letzte Beerlao für eine lange Zeit.

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Zwischenstopp in Vientiane

Zwischenstopp in Vientiane

5. – 8. März 2023

Obwohl mein Fuss verstaucht war, reiste ich in die laotische Hauptstadt. Meine Tage bestanden aber hauptsächlich aus rumsitzen und Essen.

Transfer nach Vientiane

Nach meinem Wander-Zwischenfall vom Vortag stand ich spät auf. Neben Frühstück im Hostel und Mittagessen im nebenanliegenden koreanischen Restaurant lief nicht viel. Fuss hochlegen und warten. Pünktlich um 13 Uhr holte mich das TukTuk für den Transfer nach Vientiane ab. Nach kurzer Fahrt kamen wir auf einem Hinterhof an, wo ein grosser Reisebus auf uns wartete. Gebucht hatte ich einen “Minivan”, aber ein grosser Bus ist definitiv angenehmer.

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Mehr Gelassenheit

Ich habe mir auf meiner Soloreise angewöhnt mir zu sagen: “trust the process”. Bisher kam ich immer ans Ziel (irgendwie und zu irgendeiner Zeit). Ich muss auch sagen, dass ich durch meine Reise gelassener wurde… Ich denke, es liegt mitunter daran, dass ich alleine unterwegs bin. In Gruppen fühlte ich mich oft verantwortlich dafür, den Überblick und die Organisation im Griff zu halten. Resultat: ich stresste mich selbst und hatte meist für alles einen Plan B und C. Vielleicht der Projektleiter in mir. Auf meiner jetzigen Reise muss ich es nur mir selbst recht machen; das entspannt mich selbst, wenn auch nicht immer 😉 Einen Plan B gibt es meistens nicht. Weit vorauszuplanen habe ich ebenfalls aufgegeben. Bringt nichts und schränkt nur ein. Ja, jeder der schon mit mir unterwegs war, denkt sich beim Lesen dieser Zeilen wohl gerade: das kann doch nicht Tom sein. Doch, doch. Reisen verändert und ich hoffe ich kann einen Teil dieser Gelassenheit mit nach Hause nehmen.

Neben dem Bus hätte ich auch mit dem Zug weiterreisen können. Die Fahrt wäre jedoch nur geringfügig kürzer, dafür teurer gewesen. Und natürlich hält der Zug ausserhalb des Stadtzentrums. Rundherum also angenehmer mit dem Bus. Nach einer knapp 2-stündigen Busfahrt kamen wir dann in Vientiane an. Obwohl es nur ein 6-minütiger Fussmarsch zum Hostel gewesen wäre, nahm ich aufgrund meines verstauchten Fusses ein (überteuertes) TukTuk. Mein Hostel – das Petit Espace – war ein Traum! Ein kleines Cafe im Erdgeschoss, gute Badezimmer, mega bequemes Bett in einem Zimmer mit 12 eigenständigen Kapseln. Hier liessen sich die nächsten Tage gut verbringen.

Da Pascal und Zoe ebenfalls in der Stadt waren, traf ich mich mit Ihnen zum Nachtessen in einem laotischen Restaurant. Danach ging es für mich ins Bett.

Zwei Tage Fuss hochlagern

Meine nächsten zwei Tage verbrachte ich hauptsächlich in dem Cafe im Hostel. Der Kaffee war spitze, die Sitze bequem und das WLAN stark. Meine Blogartikel sind nach den beiden Tagen fast à jour. Neben Blog schreiben sah ich mir auch den Querschnitt der Basler Fasnacht an. Ein wenig Heimwehgefühl, wobei ich das richtig gut verarbeiten konnte und nicht sehr traurig war. Aber umso mehr freue ich mich auf meine nächste Fasnacht mit den Ventis!

Das weiter erwähnenswerte ist dann auch kurz zusammengefasst.

Um meinen Fuss nicht immer einbinden zu müssen und mehr Stabilität zu haben, kaufte ich mir eine Fussverband-Socke. Die Dritte Apotheke hatte dann auch etwas entsprechendes und der TukTuk Fahrer, der mich rumfahren konnte hat wohl ein gutes Geschäft gemacht.

Mein nächstes Nachtessen verbrachte ich mit nochmals mit Zoe und Pascal in einem Restaurant, welches eine Mischung aus westlicher und asiatischer Küche anbot. Bei mir gab es ein asiatisches Gericht mit Penne, anstelle von Reis: eine leckere Kombination.

Auch Kathi war mittlerweile in der Stadt und ich traf sie zusammen mit Zoe am nächsten Abend auf ein indisches Nachtessen. Beide zogen am nächsten Tag dann ihres Weges. Kathi treffe ich vielleicht dann nochmals in Kambodscha an.

Den letzten Tag verbrachte ich nach einem gemeinsamen Mittagessen in einem vietnamesischen Restaurant mit weiteren Tschüss’s. Jasmin – auch aus der Gruppe aus Luang Prabang – zog via Thailand nach Australien weiter. Auch Paul den ich nur flüchtig kannte, fuhr am Nachmittag südwärts weiter. Benthe aus meinem Schlafsaal erhielt eine Stunde vor Busabfahrt doch noch rechtzeitig ihr Visum für die Einreise nach Vietnam und musste dann schnell das Kartenspiel abbrechen und abreisen. Somit waren alle bekannten Gesichter weg und ich verbrachte den späten Nachmittag und Abend das erste Mal seit längerem an einem Ort, wo ich niemanden mehr kannte… Aber am nächsten Tag ging es für mich dann ja ebenfalls südwärts.

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Vang Vieng der Partyort mit Aussicht

Vang Vieng der Partyort mit Aussicht

2. – 4. Februar 2023

Ich weiss noch nicht so recht, was ich von dem Ort halten soll. Ich stimme meinem Reiseführer zu, dass diese Stadt wohl noch auf Identitätssuche ist…

Vom Bergdorf in die Partystadt

Um 8:30 wurde ich mit dem TukTuk beim Guesthouse abgeholt, wo ich noch mein Frühstück gegessen hatte. Nach kurzer Strecke waren wir beim Busbahnhof von Nong Khiaw, wo meine Buchung zuerst noch in ein Busticket umgewandelt werden muss – irgendein handgeschriebenes Stück Papier… Mit dem Minivan ging es dann während 3 Stunden zurück nach Luang Prabang. Mein Platz im Van war okay, aber ein wenig unbequem. Natürlich kam man mit dem Minivan nicht im Stadtzentrum an, sondern musste vom Busbahnhof ausserhalb zuerst noch mit einem TukTuk ins Zentrum oder zu meinem Hostel fahren. Die TukTuk-Mafia hier war wirklich mühselig… Ich hatte meine Weiterfahrt nach Vang Vieng über mein Hostel (Sunrise) organisiert und wurde dann am Abend auch dort abgeholt. Den Nachmittag verbrachte ich somit im Hostel und in der Zurich Backery. Wie toll war es, im Sunrise ein bekanntes Gesicht zu entdecken. Kathi war mittlerweile wieder in Luang Prabang und ich konnte noch ein wenig mit ihr quatschen, bevor sie in ihr Nachmittagsprogramm startete.

Um 16:30 wurden wir dann mit abgeholt. Wir meint eine ganze Horde an Personen, insgesamt wurden drei TukTuks mit Menschen gefüllt, welche zum neuen und gigantischen Bahnhof fuhren.

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Laos-China Railway

Die Zugstrecke, welcher von Lunag Prabang via Vang Vieng nach Vientiane führt, wurde erst 2021 in Betrieb genommen.

Die gesamte Zugstrecke startet im chinesischen Kunming und endet aktuell in Vientiane. Die neben den Hochgeschwindigkeitszügen für den Personenverkehr fahren hier auch Güterzüge. Ursprünglich war geplant, dass die Zugstrecke nach Vientiane über Thailand und Malaysia bis nach Singapur führt. Ob diese je so ausgebaut wird, steht in den Sternen.

Bauherr der 2015 gestarteten Arbeiten war die China Railway Group und auch die Finanzierung der Baukosten von etwa 5.7 Mrd. USD wurde zu 70% von China übernommen, da sich das verarmte Laos dies nicht leisten konnte. Man geht davon aus, dass die Rückzahlung des Darlehens und der Zinsen einen grossen Teil der laotischen Staatsausgaben betragen.

Am Bahnhof angekommen erhielten wir dann auch unsere Zug Tickets: Personalisiert und eine Passkopie dabei. Wenn man so vor dem Gebäude stand, fragte man sich wirklich, warum es hier einen solch grossen Bahnhof braucht. Das Gebäude erscheint von aussen tatsächlich grösser als der Basler Bahnhof. Nachdem ich die Pass- und Sicherheitskontrolle mit Röntgengerät (ja, richtig gelesen) durschritten hatte, war ich in der immensen Wartehalle, welche an einen Flughafen erinnert. Die Sitze waren am Ende aber mehrheitlich besetzt. Um 18:00 Uhr begann dann das Boarding. Der Zug selbst war komfortabel und hatte einen grossen Sitzabstand. Für 45 Minuten Fahrt also eigentlich fast zu viel Komfort. Neben der Zugfahrt gäbe es auch eine Busverbindung nach Vang Vieng. Aber einerseits dauert der Weg mehrere Stunden, die Strasse soll in schlechtem Zustand sein und aktuell die Durchfahrt aufgrund von Bauarbeiten noch erschwert. Ich war happy mit der Zugfahrt, auch wenn diese mehrheitlich durch Tunnel ging.

Am Endbahnhof angekommen musste ich natürlich wieder ein TukTuk nehmen, welches mich ins Stadtzentrum brachte. Immerhin waren die TukTuk-Fahrer gut organisiert und die einzelnen Reisenden wurden anhand ihrer Unterkunft zu unterschiedlichen Fahrzeugen geschickt. Somit wurde ich immerhin direkt zu meinem Hostel gefahren. Der Checkin im “Freedom 1” war dann schnell erledigt und das Zimmer war ganz okay, vor allem wenn ich mir die Stories der anderen anhörte. Mein Hostelbett hatte einen Vorhang, das Bad war sauber, es gab gratis Frühstück und es war einigermassen ruhig. Was will man mehr, wenn man nicht nur auf Party aus ist. Leider trifft dies aber auf viele Backpacker in Vang Vieng zu: Partymachen.

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Eine Ort auf Identitätssuche

Die Stadt hat auch einen Ruf als Partystadt. Sie war vor allem für Tipsy Tubing (auf aufgeblasenen Reifen – ausgestattet mit Alkohol den Fluss hinabtreiben lassen – “Aaareböötle extrem”) bekannt. Früher war das Flussufer auch noch mit Bars gesäumt, seit es aber mehrere Todesfälle pro Jahr gegeben hatte, ist man mittlerweile etwas zurückhaltender aus Behördensicht.

Auch Drogenkonsum ist hier stark vertreten. In Bars bekommt man von Cannabis bis zu richtig hartem Zeug fast alles. Touristen werden davor gewarnt, solche Substanzen ausserhalb der Bars zu konsumieren, denn alle Drogen sind illegal, obwohl weitläufig konsumiert wird. Es gibt sogar extra einen Geschäftszweig von “Detektiven”, welche Fotos von Touristen beim Konsum machen, diese dann ins Hostel verfolgen, dort einen hohen Geldbetrag verlangen, ansonsten würde man die Nacht im Knast verbringen.

Doch nicht nur westliche Backpacker trifft man in dieser Stadt an. Seit einigen Jahren machen koreanischen Touristen einen grossteil der Auswärtigen aus.

Neben dem ganzen Negativen, liegt Vang Vieng eingebettet in einer wunderschönen Landschaft aus Karstfelsen. Darin findet man diverse Höhlen und vor davor meist blaue Lagunen, welche von den Touristen als Badeort genutzt werden. Davon gibt es insgesamt sechs in der Region. Die Landschaft ist wohl der Hauptgrund, warum man hier überhaupt herkommt.

Nach meiner Ankunft traf ich mich mit den Bekannten aus den letzten Tagen im Green Restaurant. Emma, Zoe, Pascal, Hol, Jamie und einige weitere waren an diesem Tag beim Tipsy Tubing und gut gelaunt. Nach dem Essen zog es uns weiter auf ein Bier in Gary’s Irish Bar. Später am Abend ging es für mich dann zurück ins Hostel.

Schotterstrassen & Lagunen

Meinen nächsten Tag wollte ich die Natur geniessen und organisierte mir einen Scooter. Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg in Richtung der Blauen Lagune 2. Der Weg führt Stadtauswärts über eine kleine Holzbrücke, auf welcher Scooterfahren gar nicht so einfach ist, da die Bretter einfach kreuz und quer montiert sind. Danach folgt eine passable Teerstrasse für die nächsten 20 Minuten Fahrt. Die Strassenzustände ändern sich aber ab der Verzweigung für die Blue Lagoon 2. Ab dort trifft man auf eine unbefestigte Schotterstrasse für die nächsten 20 Minuten. Zum Glück hatten mich die anderen bereits vorgewarnt und ich hatte eine Maske und Sonnenbrille dabei, um meine Augen und Atemwege vor dem aufwirbelnden Staub zu schützen. Vor allem wenn Autos und Lastwagen einem vorbeidonnerten, sah man für Sekunden nicht mehr wirklich viel. Während der Fahrt fuhr ich durch die atemberaubende Landschaft mit ihren Felsformationen, vorbei an Ackerflächen und durch kleine Dörfer. Den Abzweiger zur Blue Lagoon 2 verpasste ich und steuerte dann die sechste Lagune an. Der Weg dorthin wurde dann noch ein wenig unbefestigter, aber ich war mir nach Lombok ja bereits einiges gewohnt.

Natürlich zahlt man hier eine Eintrittsgebühr von LAK 10’000 (ca. CHF 0.55) für die Lagune. Aber diese liegt direkt vor einem Felsmassiv und war ziemlich übersichtlich. Es gab auch gar nicht viele Leute dort, weshalb ich es genoss einfach ein wenig in der Szenerie zu sitzen und mein Buch fertig zu lesen. Man konnte dort auch baden, ich verzichtete aber darauf.

Danach fuhr ich mit dem Scooter in die Richtung der zweiten Lagune. Diese war ein wenig touristischer und es waren auch viel mehr Leute da. Diese Lagune bot dafür Wasserrutschen, kleinere Brücken, und einen Sprungturm. Alles wurde fleissig von den Besuchern genutzt. Aber auch hier war die Landschaft wieder wunderschön und das Wasser sogar noch blauer. Ich setzte mich in den Schatten und begann mit dem nächsten Band meiner Buchserie “Auris”. Nach einiger Zeit getraute ich mich dann auch ins kühle Nass, ass einen Fried Rice im Restaurant und machte mich dann wieder auf den Rückweg.

Während der Fahrt zog die Sonnenuntergangsstimmung auf. Das Licht wurde weich, die Berge leuchteten und der Himmel färbte sich rötlich. Da ich für den Rückweg ostwärts fuhr, drehte ich um und fuhr einfach ein wenig durch die Gegend und der Sonne entgegen. Es war eine wunderbare Stimmung und ich nahm mir vor am nächsten Tag für den Sonnenuntergang auf einen Aussichtspunkt zu gehen. Bevor ich zurück ins Hostel fuhr, gönnte ich mir in einem Restaurant auf den Feldern eine Pause.

Zum Nachtessen traf ich mich wieder mit Emma, Zoe und Pascal im Green Restaurant. Danach zogen wir in eine Bar und erhielten zusammen mit der normalen Getränkekarte auch ein etwas anderes Menü – nicht wirklich was für uns. Der Geschmack in der Bar verrat aber, dass hier gerne gekifft wird. Der Abend war nicht allzu lange und ich ging nach ein, zwei Getränken auch ins Bett.

Wanderschuhe hätten vielleicht geholfen…

Am kommenden Tag hatte ich mir wieder einen Scooter organisiert. Ziel war dieses Mal die vierte Lagune, welche nahe bei diversen Höhlen aber nordwärts der Stadt lag. Die Hauptstrasse nordwärts war sehr gut ausgebaut. Jedoch wurden an diversen stellen einige Meter der Strasse mit einem groben Teer und Kiesel ausgebessert. So stabil fährt man darauf mit einem Scooter dann wiederum nicht. Nach dem Abzweiger zur Lagune begann dann wieder die Schotterstrecke. Auf dem Weg machte ich noch einen Zwischenstopp bei der Elefanten Höhle: aus meiner Sicht nicht wirklich empfehlenswert, aber naja.

Die Blue Lagoon 4 war von der Grösse her irgendwo zwischen der zweiten und der sechsten. Bot jedoch ebenfalls einen Sprungturm und sogar eine Zip-Line, mit welcher man ins Wasser gleiten konnte. Nach etwa einer Stunde trafen dann auch die anderen ein. Sie hatten sich vom Hostel aus ein TukTuk geteilt, der Fahrer sich aber anscheinend verfahren. Nach gemütlichen Gesprächen, einer Runde Lesen machte ich mich allein auf den Weg zum Nam Xay Aussichtspunkt.

Die Fahrt führte mich zurück in die Stadt, wo ich mir noch ein Sandwich als Zwischenverpflegung gönnte und dann wieder westlich in Richtung Lagune 1. Auf dem Parkplatz des Aussichtspunktes waren einige Fahrzeuge abgestellt. Aber erst beim Aufstieg wurde mir klar, wie viele Leute sich den Weg nach oben bahnen, resp. wieder runterkommen. An gewissen stellen war das aneinander vorbeilassen wirklich gar nicht so einfach. Zudem war der Aufstieg steil, felsig und nicht wirklich einfach. Bei gewissen Besuchern in Flip Flops dachte ich mir wirklich, was die sich überlegen. Der letzte Teil des Aufstiegs war dann tatsächlich mehr Klettern als Laufen. Aber oben angekommen erwartete mich eine wunderbare Aussicht. Leider getrübt durch zwei Dinge. Erstens (wörtlich): die Burning Season und die Rauchschwaden über der Landschaft, welche heute wieder mal besonders stark waren. Zweitens die Horde an Leuten da oben, wirklich krass, wie viele sich für den Sonnenuntergang hier hochmühen. Somit entschied ich mich, nicht bis nach dem Sonnenuntergang zu bleiben und machte mich an den Abstieg.

Die steilen Stücke waren dann gut überwunden. Im flachen Teil passierte es dann aber: ich rutschte aus, versuchte mich mit dem rechten Fuss aufzufangen und übertrat mich. Fazit: Fuss verstaucht. Vielleicht hätten Wanderschuhe geholfen, man weiss es nicht. Unter Schmerzen bahnte ich mir den Weg nach unten (es war zum Glück nicht mehr weit) und fuhr schnellstmöglich nach Vang Vieng zurück. Ich wollte den Adrenalin-Schub nutzen den Schmerzen damit entgegenzutreten. Nach der Roller Rückgabe rief ich die Krankenkasse an, wurde schnell mit einem Telefon-Arzt verbunden, welcher mir riet, ich solle kurz ins lokale Krankenhaus für eine Untersuchung. Man bedenke, dass die medizinische Versorgung in Laos wohl mit die schlechteste in Südostasien ist. Im Krankenhaus bestand der Arzt auf ein Röntgenbild, jedoch war nichts gebrochen. Mit eingebundenem Fuss und ausgestattet mit Schmerzmittel und Schmerzgel ging ich zurück ins Hostel. Ich gab dann den anderen noch kurz Bescheid über meinen Zwischenfall. Zoe brachte mir dann dankenderweise im Verlauf des Abends dann noch Fried Rice vorbei.

Naja, die nächsten Tage werden wohl nicht erlebnisreich…

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Bergwelt in Nong Khiaw

Bergwelt in Nong Khiaw

25. Februar – 1. März 2023

Während fünf Tagen genoss ich die wunderschöne Landschaft im Norden von Laos. Für mich bisher die schönste in diesem Land.

Mit dem Minivan nach Nong Khiaw

Am nächsten Morgen stand ich früh auf, da ich mit dem TukTuk um 8:30 beim Hostel abgeholt wurde. Gleichtags reisten auch Emma und Pascal in Richtung Nong Khiaw. Mein Plan wäre gewesen, in der Bäckerei noch einen Kaffee und ein Gipfeli zu holen, diese war aber noch nicht bereit. So wich ich auf einen Strassenshop aus und kaufte mir dort etwas zu knabbern. Mit dem TukTuk ging es dann zum Minivan, der ein wenig ausserhalb des Stadtzentrums auf uns wartete. Wir waren die erste Gruppe die ankam und ich war froh drum: so konnten wir uns noch gute Plätze im Bus sichern, denn dieser wurde bis auf den letzten Platz gefüllt. Und mit dem letzten Platz meine ich auch die Klappsitze, welche im Mittel aufgeklappt wurden und es somit keinen Gang mehr gab. War ich froh, dass ich einen richtigen Sitz hatte und die drei Fahrstunden nicht nur mit einer 20cm hohen Rückenlehne im Mittelgang verbringen musste. Die Fahrt verbrachte ich mit Updates auf Instagram, Musikhören oder vertiefte mich in mein Buch. Wer sich übrigens fragt was ich lese: ich vergrub mich seit Malaysia in der Auris-Buchreihe von Vincent Kliesch (Krimi/Thriller-Reihe über einen forensischen Phonetiker und eine True-Crime-Podcasterin).

Nach der Ankunft im Dorf nahm ich ein Sammel-TukTuk zu meiner Unterkunft, dem SunRise Bungalow. Ich hatte hier drei Nächte im Schlafsaal gebucht. Die Bewertungen der Unterkunft waren naja, Amanda war dort bereits einige Tage in einem Einzelzimmer gewesen und fand es ganz okay. Für alle die diesen Blog lesen und einen Unterkunft Tipp möchten: Nein, nicht das SunRise! Schon gar nicht der Schlafsaal! 24 Betten, 2 kaputte(!) Badezimmer, kein Lavabo, das Licht für die Badezimmer erhellt den ganzen Schlafsaal und die Leintücher/Decken werden nach dem Check-out nicht gewechselt, sondern für die nächste Person nur straffgezogen. Ich konnte zwar ein gutes Bett ergattern, wusste aber, dass ich hier maximal eine Nacht verbringen werde und mir für den kommenden Tag eine neue Unterkunft suchen werde.

Ich machte mich also auf und erkundete ein wenig das Dorf Nong Khiaw auch mit der Absicht, eine neue Unterkunft zu finden. Ich finde eine Empfohlene Unterkunft, nach 17:00 Uhr bekomme ich per WhatsApp die Bestätigung, dass ich am nächsten Tag dorthin wechseln kann.

Den Rest des Nachmitttags verbringe ich in dem Restaurant Mama Alex mit der Planung meiner nächsten Tage und der langfristigen Planung. Anfang Mai würde ich gerne nach Sri Lanka (inkl. Besuch aus der Schweiz) und der Termin sollte dann plus minus passen. Somit lege ich alles auf eine Zeitleiste und hoffe, diese geht am Schluss auf. Denn aktuell geniesse ich das “in den Tag leben” und eine Planung widerstrebt mir aktuell ein wenig. Aber wird schon irgendwie aufgehen… Zum Nachtessen begebe ich mich ein ein anderes Restaurant, das Essen war nicht wirklich erwähnenswert. Danach in den grossen Schlafsaal und hoffe auf eine ruhige Nacht.

Ausspannen am Fluss

Vor lautem Lärm am kommenden Tag stehe ich früh auf und esse das inkludierte Frühstück im SunRise, welches ganz passabel war. Danach schnappte ich meine Kamera und begab mich auf den Weg durch das Dorf für einige Fotos. Nach einer Kaffeepause entschied ich mich für eine Lao Massage im Sabai Sabai- man gönnt sich ja sonst nichts. Danach Check-out im SunRise und Checkin im neuen Guesthouse “Sabaidee River View”. Was für ein Upgrade vom Schlafsaal. Ein grosses eigenes Bett, Balkon mit direktem Fluss-Blick und eigenes Badezimmer; Love it!

Den Nachmittag verbrachte ich in einem nahen Restaurant direkt am Fluss und bearbeitete meine Fotos. Ja, das braucht wirklich immer seine Zeit: Fotos vom Handy & von der Kamera. Alles zusammenfügen, aussortieren und bearbeiten. Zudem versehe ich alle Fotos mit Stichworten, damit ich nach der Reise alles noch zuordnen kann.

Den Abend verbrachte ich mit Pascal im Mama Alex bei leckerem Essen und einem Bier. Da er Probleme mit seiner Bankkarte hatte, lehnte auch er bei mir etwas Geld aus. Langsam fühle ich mich als Banker, resp. Bancomat ;).

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Laos und Geld

Also das Thema Geld in Laos ist echt so eine Sache. Einerseits sind die Beträge hier – ähnlich wie in Indonesien – wieder extrem hoch. 1 Mio. Kip (LAK) sind umgerechnet etwa CHF 55. Damit kann man ja noch umgehen, wenn man auch immer extrem viel Geld mit sich rumschleppt. Das Problem sind die Geldnoten, welche wirklich einfach nicht eingängig sind. Vorder- und Rückseite haben teilweise unterschiedliche Farben. Der Notenwert ist hauptsächlich in laotischen Zahlen aufgedruckt und der Wert in arabischen Ziffern (westliche Zahlenwerte) sind immer an unterschiedlicher Stelle. Auch gibt es mehrere Noten-Versionen im Umlauf, welche anders sind. Das hiesige Notengeld ist also so eine Sache. Natürlich ist Laos ein Land, in welchem hauptsächlich mit Bargeld bezahlt wird, man kommt also nicht drum rum, immer viel Bargeld dabei zu haben. Und da kommen wir schon zum nächsten Problem: Geldabheben in Laos.

Ich hatte – gottseidank – bisher noch keine Probleme. Viele andere haben aber Probleme mit ihren Bankkarten an den laotischen Bancomaten. Vor allem bei Mastercard ist mir dies bisher aufgefallen. Aber wahrscheinlich dann doch eine Kombination aus Mondstand, Wetter und Verlauf der Planetenbahnen: mal klappt es, mal nicht.

Generell gilt: Es gibt Maximalbeträge für Abhebungen, welche pro Bank variieren. Ebenso gibt es variierende Gebühren der lokalen Bank für Bargeldbezüge. Ich bin ganz happy mit der BCEL Bank: maximal 2.5 Mio. und 20’000 Gebühr (CHF 140 Bezug und CHF 1 Gebühr).

Immerhin: in der Grenzregion zu Thailand wurde verbreitet auch thailändische Bath akzeptiert und meist kann man hier auch mit US Dollar bezahlen, wenn es sein muss.

Tagesausflug in Nong Khiaw

Die Region rund um Nong Khiaw hat vieles zu bieten. Am besten liess sich dies mit einem Tagesausflug verbinden, weshalb ich wieder mal eine geführte Tour gebucht hatte. Mein Frühstück gab es im Guesthouse direkt auf der Terrasse vor meinem Zimmer und pünktlich um 8:30 Uhr war ich dann im Dorf am Treffpunkt für die Tour. Unabhängig gebucht, waren auch Emma und Pascal an diesem Tag auf der Tour dabei.

Wir folgten dem Guide in Richtung Fluss und unterquerten die Brücke auf einem Trampelpfad zu unserem Boot. Mit diesem fuhr unsere Gruppe von etwa 10 Personen flussabwärts in Richtung Muang Ngoi. Die knappe Stunde fahrt brachte uns vorbei am wunderschönen Flussufer und wir konnten die Aussicht auf die rauch- und nebelverhangenen Berge geniessen. Rauchverhangen weil in Laos bereits die sogenannte “Burning-Season” angefangen hat. Dabei werden Acker und Waldflächen gezielt abgebrannt um diese für die nächste Anbau-Saison vorzubereiten.

Nach der Ankunft mit dem Boot sind wir zu einem Aussichtspunkt hochgewandert, haben unterwegs aber noch einen Abstecher in eine Höhle gemacht. Oben auf dem Aussichtspunkt war einiges los. Es waren wohl gleichzeitig diverse Gruppen dort und somit war es ziemlich voller Leute. Die Aussicht auf dem Punkt war aber absolut lohnenswert – ich konnte meinen Blick in alle Himmelsrichtungen über das Tal schweifen lassen. Nach dem Abstieg wanderten wir über einen Pfad nach Muang Ngoi. Dort schlenderten wir einmal durch das Dorfzentrum, bevor es wieder auf das Boot ging. Auf dem Boot stärkten wir uns mit einer Portion Fried Rice, während wir Flussaufwärts tuckerten. Der Reis wurde uns als ein Paket in Palmblättern übergeben und war richtig lecker, wenn es auch ein wenig viel Koriander daran hatte.

Nach etwa 30 Minuten Fahrt erreichten wir unseren nächsten Anlegepunkt und machten uns auf den Weg zum Wasserfall. Unterwegs liefen wir durch eine wunderschöne Landschaft mit Bergen im Hintergrund und vorbei an grasgrünen Reisfeldern. Der Wasserfall selbst war toll anzusehen und einige der Gruppe sprangen ins kühle Nass unten am Wasserfall. Nach einiger Zeit machten wir uns auf den Rückweg und machten noch einen Abstecher auf eine organic Farm – wo wir eine Kaffeepause einlegten. Nach unserem Rückweg zum Boot fuhren wir nicht ganz zurück zum Dorf, denn den letzten Teil durften wir paddelnd auf Bambusflossen zurücklegen. “Mussten” wäre zwar das richtige Wort gewesen im Nachhinein. Wirklich Spass hat das gepaddelt nämlich nicht wirklich gemacht. Zusammen mit zwei Deutschen strampelten wir uns knappe 30 Minuten gegen die Strömung ab, bis wir endlich von diesem Floss runtergekommen sind und der Tagesausflug zu Ende war.

An diesem Tag sind auch Krummi & Krümel in Nong Khiaw angekommen. Wir hatten uns daher für ein Nachtessen verabredet. Im Restaurant direkt neben ihrer Unterkunft – wo ich am Vortag schon meine Fotos bearbeitet hatte, haben wir gemeinsam gegessen. Nach dem Essen ging ich gemeinsam mit den zweien in die Hyve Bar, wo ich mich mit den anderen von der Tagestour auf ein Bier verabredet hatte. Nach geselligem Zusammensein, einigen Spielen und intensiven Gesprächen machten wir uns dann gegen 24 Uhr auf den Rückweg in unsere Unterkünfte.

Hoch auf den Aussichtspunkt

Für den nächsten Tag war “wandern” angesagt. Ausgestattet mit Wanderschuhen und Rucksack machten Krümel, Krummi und ich uns nach einem Frühstück in einem Restaurant auf den Weg zum Pha Daeng Aussichtspunkt. Die Temperatur war gegen 11 Uhr schon hoch und der Weg nach oben extrem steil. Der Aufstieg war anstrengend, aber eigentlich gut machbar. Wir kamen trotzdem vollgeschwitzt nach etwa einer Stunde oben an. Eine Aussicht zum Geniessen!

Ich liebe diese Landschaft hier in Laos und bin jetzt schon voller Vorfreude auf Vietnam. Diese sich hintereinander reihenden Bergketten. Diese rollenden Bergkämme. Bis oben mit Bäumen bewachsene Felsen. Dies lässt sogar mich als Schweizer immer wieder staunen – einfach wunderschön! Die Burning-Season trägt dann noch ihren Teil dazu bei, dass die Berge in der Ferne immer verschwommener erscheinen und somit das Bild nochmals spezieller machen… Ich komme hier nicht aus dem Staunen raus. Spannend war auch, wie unterschiedlich die linke und die rechte Talhälfte waren. Links Nong Khiaw und hohe Berge, rechts eher hügelig mit einigen Landwirtschaftsflächen und dem Fluss, welcher in der Ferne verschwindet.

Wie liessen uns Zeit, assen unsere Sandwiches und waren einen grossen Teil der Zeit auf dem Aussichtspunkt allein. Erst als andere Leute wieder auf den Aussichtspunkt kamen, machten wir uns auf den Rückweg nach unten. Der Abstieg war für meine Knie die Hölle und ich war froh, als ich wieder geraden Boden unter den Füssen hatte. Trotzdem hat sich der Auf- und Abstieg absolut gelohnt.

Nach einer Pause im Hostel trafen wir uns zu dritt auf ein Nachtessen im Mama Alex. Danach verabschiedeten wir uns, da ich Morgen abreisen würde – das war zumindest die Geschichte, die ich Krummi auftischte, um ihn an seinem morgigen Geburtstag zu überraschen. Die zwei zogen weiter in ihre Unterkunft. Da ich noch nicht ins Bett wollte, traf ich die anderen in einem Restaurant auf ein Bier und Kartenspiele. Irgendwann schloss das Restaurant und wir machten uns alle auf den Nachhauseweg.

Ein letzter Tag am Fluss

Meinen letzten Tag in Nong Khiaw verbrachte ich mit Nichts tun und Aussicht geniessen. Ich setzte mich nach einem leckeren Frühstück in einem Cafe ins Restaurant am Flussufer und verbrachte den Tag umgeben von der wunderschönen Natur. Als Krummi & Krümel von der Tagestour zurückkamen (ich konnte sie mit meinen Erlebnissen zwei Tage zuvor überzeugen) überraschte ich Krummi mit meiner Anwesenheit im Restaurant. Ein gemütliches Abendessen ging dann irgendwann zu ende. Jedoch mussten wir an diesem Abend lange auf unser Essen warten, was leider schade war. Aber irgendwie ist das in Laos überall so… Damit gingen fünf tolle Tage in Nong Khiaw zu ende.

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Luang Prabang mit tollen Leuten

Luang Prabang mit tollen Leuten

20. 24. Februar 2023

Das Städtchen Luang Prabang hat seinen eigenen Charm. Irgendwo zwischen Touristenort und alter Kolonialstadt. Am besten waren aber sicher die Leute, mit denen ich hier unterwegs war.

Ein erster Tag in Luang Prabang

Nach einem späten Aufstehen treffe ich Mandy, Kathi, Biene und Chris von der Boot Tour im Safron Cafe auf einen Mango-Shake. Meinen Kaffee und ein Gipfeli hatte ich mir bereits unterwegs besorgt. Nach und nach treffen dann alle beim Cafe ein und wir geniessen die Aussicht auf den Mekong von der Aussenterrasse. Gemeinsam schlendern wir dem Mekong entlang in Richtung Bambusbrücke, welche wir für LAK 10’000 passieren dürfen. Auf der anderen Seite schauen wir uns ein wenig um, kaufen ein Eis und kehren dann über die Brücke ins Städtchen zurück. Als nächstes organisieren wir uns Scooter. Da aufgrund der Pandemie viele Vermieter die Fahrzeuge verkaufen mussten, gab es – so habe ich das gehört – zu wenig Scooter. Nach langem Suchen bei diversen Vermietern hatten wir dann alle Scooter zusammen und trafen uns dann auf ein spätes Mittagessen in der Altstadt.

Wir entschieden uns für das BOUANG Asian Eatery. Ich hatte dort ein Gericht, welches ich auf meine Rezeptliste für zuhause aufgeschrieben habe: ein Green Curry mit Gnocchi anstelle von Reis. Superlecker! Nach dem Essen suchten wir einen Geldautomaten und fanden uns plötzlich auf dem Nachtmarkt wieder. Nachdem wir auf der anderen Seite des Marktes das Geld abgehoben hatten, schlenderten wir dann zurück über den Markt. Die Stände hier sind toll und ich habe das erste Mal das Gefühl auf einem Nachtmarkt, dass es hauptsächlich selbstgemachtes gibt und nicht irgendwelchen Krims Krams wie Handyhüllen, gefälschte Marken-T-Shirts und so weiter. Irgendwann wiederholen sich dann aber auch die Angebote dieser Stände. Nach dem Nachtmarkt gehen wir gemeinsam ins Sunrise und lassen den Abend ausklingen. Zurück in meinem Hostel aktualisiere ich dann noch meine Instagram-Stories und gehe schlafen, da wir uns am nächsten Tag früh treffen würden.

Ein Ausflug zum Wasserfall

Am nächsten Morgen trafen wir uns um 7 Uhr bei der Tankstelle nahe dem Stadtzentrum. Mit Scootern wollen wir zum Wasserfall. Ich musste am Morgen aber zuerst noch auschecken und meinen Rucksack packen, da ich im Verlauf des Tages vom SaSa Lao ins Sunrise wechseln würde. Aber zuerst ging es zum Wasserfall. Chris kam spontan doch nicht mit und so fuhren Mandy mit Kathi und ich mit Biene durch die kühle Morgenluft. Die Strasse zum knapp 1 Stunde entfernten Wasserfall ist in guten Zustand. Die morgendliche Landschaft – auch wegen dem Rauch der Burning-Season – ist mystisch anzusehen.

Angekommen auf dem Parkplatz des Wasserfalls kaufen wir unser Eintrittsticket und werden dann mit e-Golfcarts zum Wasserfall gebracht. Naja, so gestaltet man halt einen touristischen Ort effizient… Wir sind so früh am Morgen fast die ersten. Der Wasserfall selbst könnte aus einem Märchen stammen. Aufgrund der Form, des vielen Grün und des türkisfarbenen Wassers könnten hier gut und gerne Feen leben. Ein wenig kitschig natürlich, aber doch ein kleines Wunder der Natur. Wir entscheiden uns, dass wir hoch zum Beginn des Wasserfalls laufen. Oben gibt es eine Art Teich und es ist still und lauschig hier. Kathi und Mandy hüpfen ins Wasser und geniesse einfach den Ort. Nach einiger Zeit ist der Mitarbeiter aufgetaucht, welcher ein Bambusfloss über den Teich zum Beginn der Quelle steuert. Wir entscheiden uns für die Fahrt und lassen uns 20 Minuten hin und her kutschieren, bevor wir uns auf den Abstieg machen. Das Gelände füllt sich langsam mit Besuchern und wir sind happy, so früh dort gewesen zu sein.

Auf der Rückfahrt machen wir einen Stopp bei einem Restaurant inmitten der Reisfelder. Wir setzen uns in eine Bambushütte und bestellen Mittagessen. Das Essen ist lecker, und das saftig grüne Reisfeld passt zur guten Laune von uns. Ein kleines verspieltes Kätzchen unterhält uns ein wenig, bevor wir zurück nach Luang Prabang fahren.

Solange ich noch den Scooter hatte, nutzte ich diesen für den Gepäcktransport und den Hostel Wechsel. Das Sunrise – abgesehen von den Zimmern – kannte ich ja bereits. Ich relaxte ein wenig am Pool und der Lobby. Kahti reiste dann Nachmittag ab und Mandy hatte auch schon ihren letzten Abend in Luang Prabang. Darum ging ich mit Chris und Biene auf den Nachtmarkt. Es gibt dort viele Essstände mit verschiedenem und die Preise sind im Vergleich zu einem Restaurant einiges tiefer und das Essen lecker. Zurück im Hostel gesellten wir uns noch an den Pool zu einigen anderen, bevor es dann ins Bett ging.

Einmal nichts tun

Am nächsten Tag war nicht viel los. Ich gönnte mir ein Frühstück in der naheliegenden Zurich Bread Backery (eine Cafe-Kette, keine Ahnung wie die auf den Namen kommen). Den Tag verbrachte ich mit Planen, war aber nicht sehr produktiv. Heute zog auch Chris weiter, weshalb ein nächster Abschied anstand. In der Lobby traf ich dann u.a. auf Hol und Jamie aus Chiang Rai. Gemeinsam gingen wir abends an den Night Marktet. Das coole am Nachtmarkt hier in Luang Prabang war, dass es ein grosser Platz mit vielen Stühlen und Tischen in der Mitte gab. So konnte jeder bestellen was er wollte und dies dann an den gemeinsamen Tisch mitnehmen. Jedoch war der Nachtmarkt am Abend immer gut besucht und man musste einige Zeit warten oder suchen, bis man einen freien Platz gefunden hatte.

Zurück im Hostel gab es noch ein, zwei Bier. Ich verzichtete anschliessend aber darauf, die anderen zur Bowlingbahn zu belgeiten und ging früh ins Bett.

Sightseeing in Luang Prabang

Nach vielen Tagen mit anderen Leuten, wollte ich diesen Morgen mal allein verbringen. Nach einem gemütlichen Frühstück im Zurich Bread ging ich auf Sightseeing Tour in Luang Prabang. In dem Laden von Garden Eden konnte man seinen eigenen Schmuck herstellen. Daher steuerte ich zuerst diesen an, um einen Termin für den heutigen Tag zu fixieren. Den Laden erreicht man über eine Bambus Brücke (nicht die gleiche wie am Vortag). Nachdem ich den Termin auf 12 Uhr gebucht hatte, mietete ich mir ein Fahrrad und machte mich auf die Rundfahrt.

Zuerst erklomm ich den Luang Prabang Hill, ging aber nicht ganz bis nach oben, sondern nur auf die erste Ebene. Das war ganz okay, aber vielleicht hätte sich der Aufstieg ganz nach oben tatsächlich gelohnt (inkl. Eintritt). Danach schaute ich mir den Wat Xieng Thong Tempel an. Die Tempelgebäude bestehen aus viel Holz und sind wieder mal etwas anders.

Danach ging es dann zum Schmuckmachen. Zuerst sucht man im Laden mit riesiger Auswahl ein Schmuckstück aus, welches einem von der Art her gefällt. Ich entschied mich für ein geflochtenes Armband mit einem eingelassenen Stein. Die Leute im Garden Eden helfen einem dann, dieses Schmuckstück selbst herzustellen. Ich suchte die passende Schnur und einen schönen Stein aus und dann ging es los. Mir wurde gezeigt, wie ich die entsprechenden Muster korrekt knoten musste und wurde dann meiner Aufgabe überlassen. Immer wieder wurde gefragt, ob alles gut sei: ich fühlte mich aufgehoben. Mein Werk war dann irgendwann fertig und die Mitarbeitenden halfen noch den Verschluss zu montieren. Happy Tom mit seinem Armband. Danach wollte ich noch eine Halskette machen, leider hatten sie das entsprechende Material, sprich den Anhänger, nicht mehr. Darum entschied ich mich diesen einfach zu kaufen. Ausgestattet mit zwei neuen Schmuckstücken, welche ich seither immer trage, zog ich ins Restaurant gegenüber. Dort stärkte ich mich mit einem leckeren Essen.

Mit dem Fahrrad fuhr ich dann ins UXO Museum, wo Biene schon auf mich wartete. Das Museum befasst sich mit Bildgängern, welche überall in Laos verstreut rumliegen.

Triggerwarnung
In den nächsten Absätzen geht es um Verletzungen (von Kindern) durch Bomben.
Wer dies nicht lesen will, kann hier weiterlesen.

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Laos und die Sprengkörper aus dem Vietnamkrieg

Leider hält Laos den Rekord für das meist bombardierte Land der Welt (per capita). Nicht weil das Land Krieg führte, nein. Leider liegt es neben Vietnam und wurde daher Opfer der US-Luftangriffen in den 60er und 70er Jahren. In 580’000 Bombenangriffen wurden etwa 2.5 Mio. Tonnen Munition auf Laos abgeworfen. Hauptgrund dafür war, dass die Amerikaner die Transport- und Nachschubwege für die Vietnamesen zerstören wollten.

Neben den Verletzten und Toten während der Bombardierung leidet das Land noch heute unter den Angriffen im letzten Jahrhundert. Denn etwa 30% der damals abgeworfenen Sprengsätze sind nicht detoniert und liegen immer noch auf laotischem Boden (Blindgänger, engl. Unexploded Ordnance (UXO)). Dies sind etwa 80 Mio.(!) Blindgänger, hauptsächlich auf der Ostseite des Landes.

Opfer dieser Blindgänger sind sehr oft Kinder, welche beim Spielen solche Bomben auslösen und dabei verletzt, verstümmelt oder getötet werden. Daneben trifft es oft auch Farmer, die bei der Feldarbeit die Sprengsätze auslösen. Für Touristen gilt daher: auf den ausgeschilderten Pfaden und Wegen bleiben.

Das Land ist seit Jahren dabei, die Bomben zu räumen. Leider ist Laos tief verschuldet und arm und hat kaum Geld sich darum zu kümmern. Zudem ist die Aufräumarbeit langwirig. Begonnen wird bei den am stärksten bombardierten Regionen und dabei die ärmsten Ortschaften zuerst. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 1% der Bomben bisher gefunden und entschärft wurden.

Neben der aktiven Aufräumarbeit wird auch sehr viel Aufklärungs- und Schulungsarbeit geleistet. Kindern (und auch Erwachsenen) wird beigebracht was UXO sind, welche Gefahren davon ausgehen, dass man nicht damit spielt und wie man sich bei einem Fund verhält.

Das Museum zeigte eindrücklich, wie die Lage in Laos ist und welche Bestrebungen unternommen werden. Am mitreissendsten waren die beiden Filme, welche im Museum gezeigt werden. Einerseits eine Dokumentation und vor allem der Schulungsfilm von Kindern für Kindern. Drei durch Bomben verletzte Kinder erzählen, wie sie von den Bomben verwundet wurden und welches Schicksal sie dadurch erfahren haben (Blind, fehlende Gliedmassen, verkrüppelte Gliedmassen). Das Ganze aufbereitet mit Infos für Kinder, dass sie nicht nach metallenen Objekten suchen sollen (können verkauft werden), beim Graben (nach Würmern) vorsichtig sein sollen und Lagerfeuer nur an bekannten Orten gemacht werden sollen. Ich selbst musste nicht weinen bei den Filmen, war aber schon recht mitgenommen und emotional aufgewühlt. Diverse andere Reisenden hatten mir aber erzählt, dass sie die eine oder andere Träne in den Augen hatten… Beim Schreiben dieser Zeilen werde ich tatsächlich wieder wütend über den Umstand… Daher ein kurzer emotionaler Einschub.

Liebe Welt. Können wir mit solchem Scheiss aufhören? Warum müssen Menschen sterben? Warum wiederholen wir die Fehler aus dem letzten Jahrhundert heute immer noch? Warum Krieg im Nahen Osten? Warum Krieg in der Ukraine? Warum Krieg an hundert anderen Orten auf dem Planeten? Warum müssen Unschuldige auch Jahrzehnte später noch unter den Folgen leiden? #stopwar

Ab hier weiterlesen, ohne das Thema Bomben…

Nach dem Museumsbesuch gingen wir zurück ins Hotel. Auf dem Rückweg redeten Biene und ich noch ein wenig über die Eindrücke des Museums und was es bei uns ausgelöst hat. Angekommen in der Unterkunft musste ich noch ein wenig die nächsten Tage planen und vor allem mein Fahrrad zurückbringen, bevor ich in Richtung Nachtmarkt aufbrach.

Nach fast drei Monaten traf ich heute wieder Krümel und Krummi. Ein sehr spezieller Moment für mich, auf die beiden zu treffen. Das Hallo und die Umarmung der beiden hat echt gutgetan. Es war schön, dass wir uns wiedersahen.

Essen hatten wir alle schnell gefunden. Bei mir gab es die Nudelsuppe “Khao Poun”, welche ähnlich der malaysischen Laksa sein soll, welche ich damals nicht probiert hatte. Am Tisch sprachen wir über unsere Erlebnisse beim Reisen und wie es uns so geht. Ich holte mir noch den einen oder anderen Input über Kambodscha/Vietnam, da die beiden dies schon hinter sich hatten. Wir hatten einen geselligen Abend, fast schon wie in guten alten Zeiten. Danke =)

Zurück in meinem Hostel setzte ich mich an den Pool zu den anderen vom Vorabend. Wir spielten einige Spiele und zogen dann weiter zur Bowlingbahn. Später am Abend ging es dann für mich nach einem erlebnisreichen und emotionalen Tag ins Bett.

Ein letzter Tag in Luang Prabang

Meinen letzten Tag in Luang Prabang ging ich gemütlich an. Ich frühstückte wieder in der Zurich Bread Backery und sortierte die Bilder der vergangenen Tage aus. Natürlich bei einer oder vielleicht auch zwei guten Tassen Kaffee. Am Nachmittag verliess mit Biene dann auch die letzte der Slowboat Crew Luang Prabang.

Am späten Nachmittag hatte ich mich erneut mit Krümel und Krummi verabredet. Wir trafen uns im Safron Cafe und sprachen über unsere Reisepläne und was wir in den vergangenen Wochen so erlebt hatten. Natürlich gab es im Safron Cafe für mich wieder diesen leckeren Mango-Smoothie. Irgendwann meldete sich der Hunger und wir beschlossen nochmals auf dem Nachtmarkt Essen zu gehen. Ein toller und gemütlicher letzter Abend in Luang Prabang ging so zu ende.

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