Multikulti in Kuala Lumpur

Multikulti in Kuala Lumpur

23. – 26. Januar 2023

Meine Tage in Kuala Lumpur (genannt “KL”) nahm ich gemütlich. Ich hatte keinen Stress und konnte mich somit dem Multikulti der malaysischen Hauptstadt widmen.

Planungstag in Kuala Lumpur

Nachdem ich einmal gemütlich ausgeschlafen hatte, startete ich planlos in den Tag. Ich hatte mich weder auf Kuala Lumpur, noch auf Malaysia vorbereitet und für den ersten Tag in der Stadt Zeit zum planen eingerechnet. Zuerst musste mal etwas zum Mittagessen her, weshalb ich in einer Parallelstrasse in einem vegetarischen indischen Restaurant das “Quick Menu” bestellte. Die Menge war mehr als ausreichend.

Auf dem Rückweg gönnte ich mir noch ein Kaffee, bevor ich mir eine lokale SIM-Karte für das malaysische Netz besorgte. Nach einiger Google Suche habe ich mich für den Anbieter “Digi” entschieden. In einem Laden um die Ecke konnte ich für MYR 10 (CHF 2) eine SIM-Karte inkl. 5 GB Guthaben für 7 Tage besorgen. Auf der Handy-App des Anbieters konnte ich nach Ablauf der 7 Tage wieder neues Guthaben aufladen und entsprechendes Datenvolumen auswählen.

Ausgestattet mit meinem Laptop ging ich anschliessend erneut in das Kaffee vis-a-vis vom Hostel und verbrachte den Nachmittag mit Planen. Was kann man in KL anschauen, was gibt es sonst noch für tolle Orte? Wie kommt man generell dort hin? Was ist mein nächstes Hostel (ich hatte nur zwei Nächte in diesem Hostel gebucht)?

Für das Nachtessen begab ich mich zum Foodcourt Lot 10 Hutong in einer Mall. Mein Weg führte mich dann unter anderem durch eine Seitengasse, wo sich ein Tourist wohl nicht hin verirren sollte, wenn er nachts allein unterwegs ist: zerfallene Hinterhaus-Fassaden, Müll und extrem viele Ratten. Gleich um die Ecke befand sich aber das schicke Einkaufszentrum. Die Essensauswahl in dem Foodcourt war riesig. Ich entschied mich für ein Nudelgericht und war geschmacklich leider enttäuscht. Als Dessert gönnte ich mir dann noch geschabtes Eis mit Mangosauce.

Nach meinem Rückweg ins Hostel setzte ich mich noch in die Lobby und sortierte die Fotos, schrieb Blogbeiträge und quatschte mit den Anwesenden.

KL Chinatown

Am nächsten Morgen ging es zum Frühstück nochmals ins Lokl. Ein wenig teuer, aber dafür umso leckerer. Im Hostel habe ich dann meine Sachen gepackt, da ich das Hostel wechseln musste. Zuerst ging es aber noch ein wenig auf eine Sight Seeing Tour, da die Altstadt ja direkt vor der Türe lag.

Leider war die Moschee noch geschlossen, weshalb ich mich dann zuerst zu den anderen Sehenswürdigkeiten aufmachte. Der River of Life – eine Kunst- und Kulturinstallation – nutzt Sprühnebel um eine mystische Stimmung rund um die Moschee und den Merdeka Platz zu erzeugen. Auf dem genannten Platz wurde 1957 die Unabhängigkeit von Malaysia ausgerufen. Nach einem Rundgang um den Block war die Jamek Moschee geöffnet und ich konnte mir diese ansehen. Ein Farbklecks in der Gegend, welche ansonsten von vielen Hochhäusern umgeben ist.

Danach schnappte ich meine sieben Sachen und lief zum neuen Hostel Mingle Chinatown. Da es in Chinatown einiges zu sehen gab, begab ich mich hier auf den Spaziergang durch das Viertel. Der Hindu Tempel Sri Maha Mariamman war leider im Umbau, weshalb es nicht viel zu entdecken gab, ausser die Arbeiter beim Restaurieren der verschiedenen Tempel Elemente. Danach sah ich mich in den beiden chinesischen Tempel Guan Yu und Sin Sze Si Ya. In beiden war sehr viel los, da viele zum chinesischen Neujahr in die Tempel gingen. Es war spannend zuzusehen, wie Räucherstäbchen entzündet und Glocken und Gongs zum Klingen gebracht wurden. Danach streunte ich noch durch die gedeckte Einkaufsstrasse Jalan Petaling.

Direkt neben dem Hostel ass ich im Leaf & co mein Mittagessen, bevor ich dann einchecken konnte. Ich war in einem Zweibett-Schlafsaal (ja, sowas gibt es) untergebracht. Den Rest vom Tag verbrachte im Cafe des Hostel mit weiterem Planen. Nachtessen gab es im für die Spezialität Hokai Mee Noodles bekannten Kin Lian Kee. Die Nudeln waren okay, aber jetzt nicht wirklich das beste Essen, was ich in Malaysia hatte. Nach einem Rückweg durch einen Regenschauer – natürlich hatte ich wiedermal weder Jacke noch Schirm dabei – bearbeitet ich noch ein wenig die Fotos in der Lobby. Nachdem ich meinen Rucksack für den kommenden Tag gepackt hatte, ging ich schlafen.

Batu Caves & Hostel-Abend

Am nächsten Tag stand ich bereits um 6 Uhr auf. Ich wollte um 7 Uhr den Zug am Bahnhof Kuala Lumpur nehmen. Ich hatte mich zuerst zwar verlaufen, aber am Schluss den Weg zum Ticketschalter gefunden. Für MYR 12 (CHF 2.50) bekam ich das Zugticket auf eine Plastikkarte geladen und kam damit durch die Schranke zum Gleis.

Mit dem Zug ging es in 20 Minuten zu der Station der Batu Caves, zu dessen Eingang ich dann einen Riesenumweg genommen habe. Jänu. Die Anlage selbst war beeindruckend. Die grosse Statue des Gottes Murugan neben der farbigen Treppe geben ein tolles Bild ab. Die 272 steilen Treppenstufen führen zum Eingang der Höhlen. Der Aufstieg war zwar anstrengend, aber man wird dafür belohnt. Oben angekommen steht man auf dem Vorplatz der Haupthöhle und der dahinterliegenden anderen Höhle. In den Höhlen wurden mehrere Hindutempel erbaut und es gibt den einen oder anderen Souveniershop. Neben den Gläubigen und Touristen trifft man auch das eine oder andere Huhn hier oben an… Wieder unten schaute ich mir die anderen umliegenden Tempel an. Habe ich schon erwähnt, dass es hier überall von Tauben wimmelt? Erst nach dem wieder gleichen Umweg wie beim Reinkommen, habe ich geschnallt, dass es einen direkten Weg vom Bahnhof, an den umliegenden Tempeln vorbei zu den Höhlen gibt. Diese Tempel waren aus meiner Sicht nicht weiter Sehenswert und ich machte mich zurück auf den Weg nach Chinatown. Lustigerweise waren auf der Hinfahrt neben mir drei weitere Touristen bei den Batu Caves ausgestiegen und genau die gleichen drei waren wieder im gleichen Zug zurück wie ich. Nach einem gemütlichen Morgenessen lieb bis zum späteren Nachmittag nicht mehr viel.

Um 15:30 fand ich mich dann bei der Hostel Rezeption ein: ich hatte mich spontan für einen vom Hostel organisierten Ausflug zu einem Nachtmarkt angemeldet. Spoiler: der Nachtmarkt selbst war nicht der Brüller, aber der gesamte Abend schon. Gemeinsam mit Leo aus dem Hostel lief ich zum zweiten Hostel unserer Hostelkette in der Highstreet. Dort trafen wir auf die anderen Angemeldeten und einige schlossen sich noch spontan an. Mit drei gefüllten Autos ging es 20 Minuten zum “längsten” Night-Market in Kuala Lumpur. Aufgrund des Chinese New Year waren etwa ⅓ der Stände nicht besetzt. Zudem war die Auswahl – nachdem ich die Nachtmärkte in Thailand erlebt hatte – eher naja. Zu essen gab es für mich dann Dumplings und eine gefüllte Teigtasche. Die anderen hatten beispielsweise Takoyaki, Roti oder Nudelgerichte probiert. Nach 1.5h ging es dann wieder zurück und wir waren alle nicht so begeistert: die Auswahl hatten wir uns grösser vorgestellt, Stimmung war nicht wirklich vorhanden am Markt und bei hellem Tag wieder zurückzukommen war komisch. Immerhin die Stimmung unter uns Backpackern war super. Wir haben uns nach der Rückkehr dann noch im Hostel an einen grossen Tisch gesetzt und das günstige Bier vom Getränkeautomaten genossen. Tolle Gespräche und eine langsam wachsende Gruppe. Im Verlauf des Abends gingen wir dann noch raus in die eine oder andere Bar.

Kampung Baru & die Petronas Tower

Tags darauf genoss ich es ausschlafen zu können, da ich keinen Zimmergenossen hatte. Da meine Kleider langsam knapp wurden, wollte ich im Hostel waschen. Leider gab es hier keine Waschmaschine und ich wurde an den Flamingo Laundry Service verwiesen. Von der Strasse führte eine enge und dunkle Treppe direkt in den ersten Stock eines Hauses. Drinnen roch es nach Katzen und mir kam ein Hund entgegen. Will ich hier wirklich meine Wäsche waschen lassen? Für MYR 6 (ca. CHF 1.3) pro Kilo war dafür aber kaum was einzuwenden. Ich hoffte einfach, dass ich alles ganz und sauber zurückerhalte.

Mein Frühstück oder eher Mittagessen gab es im zum Hostel gehörenden Café. Ich gönnte mir ein Auberignen-Curry – echt lecker. Am Nachmittag nahm ich die Metro ins Aussenquartier “Kampung Baru”. Ein Ticket bekommt man hierfür am Ticketautomat in Form eines Münzgrossen-Chips, auf welchem das elektronische Ticket gespeichert ist. Am Zielbahnhof wirft man diese zum Rausgehen einfach in den entsprechenden Schlitz bei der Schranke.

Kampung Baru ist ein besonderer Ort. Inmitten der Grossstadt mit all seinen Hochhäusern, scheint hier die Zeit ein wenig still gestanden zu haben. Die Häuser sind oft noch auf Stelzen gebaut und in die Jahre gekommen. Mehr als 2 Stockwerke gibt es hier nicht. Ebenso trifft man viele kauptte Gebäude und alte verrostete Autos an. Ein besonderer Effekt ergeben auch die Hochhäuser, die das Viertel umgeben. Die Strasse mit vielen Restaurants und Food-Ständen wird aktuell gerade renoviert. Wobei es aussieht, als wäre man schon einige Monate bis Jahre daran, dies zu tun und man kommt einfach nicht vorwärts. Ich muss immer wieder bei Baustellen über das Vorgehen in den asiatischen Ländern schmunzeln. Von Locals habe ich auch erfahren, dass Baustellen oft ein Chaos sind, weil man viel mit Korruption zu kämpfen hat. Die Behörden vergeben Aufträge an Unternehmen, welche wieder Subunternehmen und diese wieder weitere Subunternehmen anstellen. Eine lange Kette an “Dazuverdienern”, sodass am Schluss fast kein Geld für die effektive Arbeit übrigbleibt.

Nach dem Spaziergang durch Kampung Baru nehme ich den Weg über die moderne und auffällige Fussgängerbrücke Pintasan Saloma (eröffnet 2020). Diese führt mich direkt zum KKLC und “der Sehenswürdigkeit” in KL – dem Petronas Towers. Von Nahem sehen diese ganz okay, aus – aus der Ferne hatte ich nie verstanden, weshalb diese so gehyped werden. Okay, sie galten bis 2004 als das höchste Gebäude der Welt. Generell hatte es viele Touristen auf dem Platz vor dem Gebäude – auf eine Besichtigung der Türme habe ich verzichtet. Neben den Touristen hatte es auch viele Fotografen, welche ein Foto der Touristen vor dem Gebäude machten. Diese waren gar nicht schlecht ausgerüstet: an einen Rahmen wurde ein Handy mit guter Kamera, diverse Lichtquellen/Blitze und ein externer Akku montiert. Das Bild erhält man anschliessend via WhatsApp, wie ich einem Gespräch zwischen Tourist und Fotograf entnehmen konnte.

Für den Rückweg zum Hostel nahm ich dann wiederum die MRT. Bevor ich im Hostel alles für den nächsten Tag zusammenpackte, konnte ich noch meine Wäsche bei der Laundry abholen. Die Wäsche war – glücklicherweise – absolut in Ordnung.

Am Abend hatte ich zum Essen abgemacht und wir genossen ein leckeres westlich angehauchtes Essen in einem Viertel etwas südlich vom Stadtzentrum. Danach noch einige Drinks in einer Bar, bevor es für mich dann auch wieder zurück ins Bett ging. Denn am nächsten Morgen war ein Reisetag geplant.

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Eine Busfahrt an Chinese New Year

Eine Busfahrt an Chinese New Year

22. Januar 2023

Nach drei Tagen in Singapur ging es für mich nach Kuala Lumpur. Als Reisemittel habe ich den Bus gewählt. Eine Busfahrt am Chinesischen Neujahrstag war aber wohl nicht die optimalste Reiseplanung…

Wenn es denn los geht…

Da am Vorabend noch die Info kam, dass der Bus 2h Stunden später abfährt, habe ich mir den Wecker ein wenig später gestellt (7:30). Meine Sachen hatte ich am Vortag ja noch gepackt und musst nur noch die letzten Kleinigkeiten zusammenkramen. Der Vorteil an der Verschiebung der Abfahrt: ich komme zu einem Frühstück im Hostel. Die Crew konnte mir zwar ein Gipfeli und Saft anbieten, hätte ich früher ausgecheckt, aber da ich nun erst nach 8 Uhr weg musste, kam ich zu einem Toast und meinem Kaffee (der kontinuierliche Leser, weiss mittlerweile: Tom braucht Kaffee!).

Zum Busterminal nahm ich ein Taxi. Aufgrund vom Neujahrstag hat mich der Hostel-Host darauf aufmerksam gemacht, ich solle für den Transfer genügend Zeit einrechnen. Da viele Chinesen frei haben würde auch das Taxiangebot dünner ausfallen als sonst. Schlussendlich war ich aber 1h vor Abfahrt des Buses am Terminal, weil ich sofort ein Taxi bekommen hatte.

Die Abfahrt war ja dann um 10:30 angesetzt. Natürlich passierte dann noch nichts. Erst gegen 10:45 rief man uns auf, den Bus zu besteigen. Von Aussen war schon klar: gebucht hatte ich eigentlich einen anderen, moderneren Bus – so können Buchungen im Internet halt täuschen. Immerhin der Sitz war wirklich bequem und hatte viel Beinraum.

Dann fuhr der Bus los zum zweiten Terminal in Singapur, lud weitere läute ein. Danach starten wir und kamen wieder zum Busterminal 1, wo ich gestartet war. Es stiegen Leute ein und aus, und ich verstand nicht ganz, ob es sich um Passagiere oder Mitarbeitende vom Busunternehmen handelte. Nach einer Busticket-Kontrolle ging es dann los. Über die Brücke, vorbei an den Super Trees und dann standen wir wieder vor dem Busterminal 1! Erneute Ticket-Kontrolle, warum auch immer. Drei Jungs mussten dann aussteigen, weil sie wohl im falschen Bus waren… Mittlerweile war es 11:30, Gebucht hatte ich ursprünglich den 8:30 Uhr Bus. Abfahrt Nummer 3 – die endgültige…

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Wahl des Reisemittels

Zwischen Singapur und Kuala Lumpur liegen ca. 300km Luftlinie. Als Transfer zwischen diesen zwei Städten gibt es Flüge, eine Zugverbindung oder den Bus. Der Zug ist aber eine “komplexere” Angelegenheit, da es keine Direktverbindung gibt und man mehrmals umsteigen muss. Ein Flug dauert rund 1h + die Fahrt zum/vom Flughafen + die Checkin-Zeiten und das Warten am Gepäckband. Die Busfahrt dauert – gemäss Angaben auf der Buchungsseite – rund 5h. Der Start- und Endterminals sind dabei jeweils wählbar und nahe im Zentrum.

Ich habe mir daher für rund MYR 150 (CHF 30) eine Busfahrt von Singapur nach Kuala Lumpur gebucht. Die Busverbindung habe ich unter 12go.asia rausgesucht und mich für den Anbieter Billions Stars Express entschieden.

Der Bus war mit ganz bequemen Sitzen ausgestattet. Jedoch entsprach der Bus nicht den Bildern auf der Website. Der Bus hat seine besten Jahre ebenfalls schon gesehen.

Würde ich diesen Anbieter wieder wählen? Ich weiss es nicht. Prinzipiell hat alles “funktioniert”, einfach die Fahrzeit stimmte vorne und hinten nicht – was aber auch einfach am gewählten Reisetag mit dem vielen Verkehr hätte liegen können..

Eine lange Fahrt

Singapur – eine Insel – ist mittels einer Brücke an Malaysia angebunden. Bevor wir aber über die Brücke konnten, mussten wir in Singapur ausreisen. In einem Gebäude standen wieder solche Pass-Check-Automaten, wo die biometrischen Daten überprüft wurden. Ging dann recht zügig und auf der Rückseite stand dann schon unser mittlerweile umplatzierter Bus.

Nach der Fahrt über die Brücke kam das Einreiseprozedere in Malaysia – hier ganz traditionell mit Zollbeamt:innen hinter dem Schalter. Pass angeschaut, Fingerabdrücke abgegeben, gab es dann auch den Stempel in den Pass: 90 Tage Aufenthaltsbewilligung in Malaysia. Mein Gepäck – wir mussten alles aus dem Bus mitnehmen – musste dann noch kurz durch das Röntgengerät. Hallo Malaysia.

Ich hatte glücklicherweise in Singapur am Busterminal noch meine restlichen Singapur Dollar in Malaysischen Ringgit getauscht. Damit konnte ich mir vor der Busweiterfahrt noch einen weiteren Snack kaufen. Meine Snacks/Einkäufe waren auf eine Ankunft gegen 14:00 Uhr in Kuala Lumpur ausgerichtet (Memo an mich selbst: zukünftig für alle Fälle vorbereitet sein!)

Auf der Busfahrt begann es dann irgendwann extrem zu regnen. Ich hoffte, das Wetter wird die nächsten Tage wieder besser. Denn weder ein Städtetrip in Kuala Lumpur, noch der ein Ausflug in die Highlands sind besonders toll bei starkem Dauerregen.

Nach etwa 2 Stunden gab es dann einen WC- und Esshalt. Eine Halle mit diversen Esständen und einem Einkaufsladen. Die Toiletten hatten nun wieder südostasiatischen Standard. Eigentlich war eine Pause von 30 Minuten agekündigt, gefühlt waren es eher 45-60 bis es weiterging. Auf die Frage wie lange wir noch ungefähr haben, hatte der Busfahrer keine Antwort. Im Gespräch mit anderen Reisenden schätzten wir die verbleibende Zeit auf 2-3 weiteren Stunden – mittlerweile war es bereits 16:30. Auf jeden Fall waren wir uns einig, dass wir nicht im eigentlich gebuchten Bus unterwegs waren. Was am Schluss aber zählt, dass wir hoffentlich in Kuala Lumpur ankommen werden…

Die Fahrt über verbrachte ich Fotos sortieren und bearbeiten, Blogbeitrag schreiben, Musik hören, Reiseführer lesen & Nickerchen. Leider liess mich Spotify aber im Stich: ich hatte noch Podcast-Folgen runtergeladen, diese wollte die App aber nicht abspielen. Immerhin ging die Musik. Und zum Glück hatte ich auch Kopfhörer mit noise cancelling Funktion dabei: der Ersatzbusfahrer sass genau vor mir und schaute Videos und machte Video-Anrufe. Kopfhörer? Fehlanzeige.

Nach weiteren zwei Stunden (es ist mittlerweile 18:30), machten wir einen weiteren Halt. War ja toll für alle die auf die Toilette mussten, aber in KL ankommen wäre noch besser. Wird wohl nicht mehr hell sein, wenn wir dann endlich da sind (Sonnenuntergang gegen 19 Uhr).

Es wurde langsam dunkel und wir standen immer wieder im Stau. Es ging nur langsam vorwärts. Gegen 20 Uhr dann ein “halbes Juhuu”: wir haben den ersten Halt in Kuala Lumpur erreicht. Noch nicht mein Stop. Um 20:30 war es dann so weit. Nach knapp 10 Stunden seit dem Einstieg im Bus, resp. 12 Stunden nach ursprünglich geplanter Abfahrtszeit stieg ich in Kuala Lumpur aus dem Bus.

Ankommen in Kuala Lumpur

Nachdem ich mein Gepäck geschultert hatte, ging ich mit zwei Jungs von dem Bus noch weiter. Erste Station: Geldautomat und WLAN, um die Checkin-Zeiten unserer Hostels zu überprüfen. Da wir direkt beim Berjaya Times Square – ein riesiges Einkaufszentrum – angekommen sind, war beides vorhanden. Checkin bei mir bis 24 Uhr möglich, also kein Stress. Einer der beiden entschied sich direkt zum Hostel zu gehen, mit dem anderen – ich weiss echt nicht mal seinen Namen 🙈 – ging ich noch etwas Essen.

Wir schlenderten durch die Jalan Alor, welche bekannt für ihre Streetfood-Stände ist. Bei der zweiten Runde entschieden wir uns dann für ein lokal mit chinesischer Küche. Eigentlich suchten wir nach etwas malayischem, aber wurden dort leider nicht fündig. Nach dem Essen und einer tollen Unterhaltung gingen wir dann zu unseren Hostels. Der zwischenzeitliche Regen hatte auch wieder nachgelassen, womit ich trocken im Hostel ankam. In meinem Zimmer war nur noch ein Bett frei. Also machte ich es mir darauf gemütlich. Leider lief das WLAN nicht wirklich – warum auch immer. Somit hiess es für mich dann gegen halb 12 “gute Nacht“.

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Drei Tage in Singapur

Drei Tage in Singapur

19. – 21. Januar 2023

Mein erster Stop führt mich für 3 Nächte in den Stadtstaat Singapur. Eine moderne Hochpreisinsel, welche aber über eine extrem grüne Lunge verfügt. Neben den Wolkenkrazern und Gärten finden sich aber auch viele härzige Quartiere mit Häusern, welche wohl vieles erzählen könnten.

Ab nach Chinatown

Nachdem ich es durch den Zoll geschaftt hatte, ging es mit der Metro in die Stadt. Die Metro – MRT genannt – in Singapur ist hervorragend ausgebaut, extrem sauber und ein schnelles und zuverlässiges Verkehrsmittel. Am Ticket-Schalter habe ich mir die Touristen-Karte für 3 Tage besorgt. Somit musste ich mich nicht ums wiederaufladen kümmern und konnte den ganzen ÖV während der drei Tage uneingeschränkt nutzen. Auch hier in Singapur gilt im ÖV nach wie vor eine Maskenpflicht, wie ich dies schon in andern Ländern in Südostasien erlebt habe.

Meine Unterkunft (Atelier – eine Empfehlung) lag mitten in Chinatown. Da ich nun alleine unterwegs bin, habe ich mich vorerst für Hostels und Mehrbettzimmer entschieden. Nach knapp 5 Minuten Fussweg war ich in der Strasse mit dem Hostel und konnte dieses nicht auf anhib finden. Das Hostel wurde (Besitzerwechsel wegen Corona?) von Adler in Atelier umbenannt. Die Hostel-Crew war aber superfreundlich und die Mitarbeiter haben sich auch extrem Mühe gegeben, die Namen der Gäste schon nach kurzer Zeit zu kennen und dich damit anzusprechen. Leider konnte ich noch nicht direkt einchecken, weshalb ich noch eine Runde durch Chinatwon lief.

Langsam machte sich aber der Jetlag / lange Reisetag bemerkbar. Zudem fing es an zu Regnen. Höchste Zeit für ein kurzes Nickerchen. Danach nahm ich die MRT und fuhr ans Marina Bay – das neuste Quartier in Singapur. Dieses wurde auf aufgeschüttetem Sand erbaut. Neben dem bekannten Marina Bay Sands (Hotel/Shopping) gibt es einen Pfad, der rund um das Wasserbecken führt. Der Ausblick war geprägt von Hochhäusern und moderer Architektur. Über die Doppelhelix-Brücke aus Stahl und Glas bahnte ich mir den Weg zum Merlion. Danach lief ich noch zum Raffles Hotel (alterwürdiges Hotel in kolonialstil), bevor ich wieder ins Hostel zurückging.

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Der Merlion

Ein mystisches Wesen mit dem Kopf eines Löwen und dem Körper eines Fisches. Er ist das Maskottchen von Singapur und die im Marina Bay befindliche 8m hohe, wasserspeiende Statue das Wahrzeichen der Stadt. Die Kreatur des Merlion wurde in den 60er Jahren im Auftrag von den Tourismusbehörden designed. Sie verbindet den Löwen, als heutiges Zeichen von Singapur und den Fisch für den Ursprung Singapurs als Fischerdorf. Der Name ist ein Wortspiel aus Mer (Wasser/Meer) und Lion (Löwe).

Nachtessen gabe es auf Empfehlung von der Hoste-Crew in einem indonesischen Restaurant in Chinatown. Das Essen war “naja”, aber ein weiterer Hostelgast hatte sich – auch auf empfehlung – ins Restaurant verirrt. Daher hat das freundliche Gespräch über das Essen hinwegblicken lassen. Die Regenschauer – natürlich hatten wir keinen Schirm mitgenommen – hat uns dann noch etwas länger im plaudern lassen. Gegen 23 Uhr ging ich dann schlafen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich an diesem Tag so lange durchhalten würde.

Ein regnerischer Tag umgeben von Pflanzen

Meiner Wecker klingelt gegen 8 Uhr. Dank meinem neuen Fitnesstracker nicht mit störendem Klingelton für alle Bettnachbar:innen, sondern nur als Vibration am Handgelenk. Das Hostel hat nur 2 Nasszellen für alle 40 Betten. Kein wunder, war zuerst keine Dusche frei… Zum Frühstück gab es malayischen “Kaya Butter Toast” (Toast bestrichen mit Butter und einer Kokos-Marmelade bestehend Kokosmilch, Ei und Zucker). Weil es nicht regnete, entschied ich mich den Tag in den botanischen Gärten zu starten. Auch hier führt die Metro direkt zum Eingang.

Die Gärten – ausser dem Orchideengarten – sind kostenlos zugänglich. Eine wunderschöne Anlage mit vielen verschiedenen Pflanzen, Blumen und Bäumen (ja Nikita, du darfst mir irgendwann mal etwas über Botanik beibringen… Sorry Dad; für tiefgründiges Wissen gehen ich dann doch zur studierten Pflanzen-Biologin). Besonders gefallen haben mir der Pfad “Evolution Garden” auf dem man die Entwicklung der Pflanzenwelt von vor 400 Mio. Jahren bis heute abläuft. Auch der Regenwald-Pfad war ein Highlight. Danach ging ich in den Orchideengarten, welcher als Student SGD 3 (CHF 2) kostet. Ich war überwältigt von der Eleganz und wie abwechslungsreich diese Blume sein kann. Dieser Garten ist eine absolute Empfehlung, wenn man in Singapur ist. Mittagessen gab es dann direkt in einem Restaurant bei den Gärten. Teuer aber lecker. Leider hat es mich den ganzen Morgen in den botanischen Gärten immer wieder verregnet. Einen Schirm hatte ich keinen dabei, aber dank der Regenjacke blieb ich mehr oder weniger trocken. Wäre sicher schöner gewesen, die Gärten an einem sonnigen Tag zu besuchen. Dank der Bäume fand sich aber immer mal wieder ein trockeneres Plätzchen.

Mit der Metro machte ich mich auf den Weg zu den “Garden by the bay”. Dort finden sich einerseits einige weitere Aussengärten. Ich entschied mich aber dafür, ein Kombi-Ticket für den Flower Dome und den Cloud Forest für SGD 53 (CHF 37). Eigentlich wollte ich nur den Cloud Forest besuchen, das Einzelticket hätte aber SGD 45 gekostet. Der Forest wurde aktuell – passend zum neuen Kinofilm – thematisch an Avatar angepasst. Überall wurden, teilweise animierte, Figuren aus der Welt von Pandora aufgestellt. Und der grosse bewachsene “Berg” mit Wasserfall passte wirklich gut in diese fiktive Welt. Der künstliche Nebel in dem Gebäude trägt dann noch dazu bei, dass alles ein mystisches Flair bekommt. Es gibt auch einen Brücken-Pfad ganz oben in der Hall (etwa 35m hoch), welcher einmal um diesen Berg führt.

Der Flower Dome hat mir persönlich nicht so zugesagt. Die Blumen werden saisonal immer wieder angepasst und aktuell stand alles im Zeichen des Chinesischen Neujahrs – somit weniger Blumig, mehr verspielt. Was mir jedoch sehr gefallen hatte war die Kaktuslandschaft mit den Baobab-Bäumen.

Als ich wieder rauskam regnete es wieder in Strömen. Ich machte mich noch auf den Weg zu dem Supertree Grove. Das sind “einzigartige vertikale Gärten in Form von hohen Bäumen mit großen Baumkronen und bunten Lichtern bei Nacht”. Als Gesamtbild sind diese wirklich cool und haben auch eine Aussichtsplattform. Ich ging jedoch nicht nach oben. Ich machte mich langsam auf den Rückweg. Der Weg zur Metrostation zog sich in die Länge, vor allem weil der Regen unaufhörlich auf die Erde prasselte.

Nach einer kurzen Erholung im Hostel ging ich zum rausgesuchten Nudel-Restaurant in Chinatown: dem Noodle Man. Selbstgemachte Nudeln mit leckerer Sauce. Das Restaurant hat seine besten Zeiten wohl auch schon gesehen und wurde in der Vergangenheit ziemlich gehyped. Das Essen war echt gut, aber das drumrum war amüsant: Man darf nur 1x bestellen, damit der Tisch nicht ewig besetzt bleibt. Und wenn man nur einen Gang bestellt, muss man $ 1 Zusatzgebühr bezahlen. Bevor es ins Bett ging, lief ich noch ein wenig durch die Strassen von Chinatown. Abends ist es hier immer einiges voller als durch den Tag und ich war gespannt, wie es sich am nächsten Abend – dem Abend vor dem Chinesischen Neujahr verhalten würde.

Zuerst Kultur und etwas für die Augen

Nach einem leckeren Frühstück im Hostel bekam ich von der Hostel-Crew noch ein paar Tipps für mein Tagesprogramm. Als erste Destination ging es für mich nach Little India – ein Quartier mit starkem indischem Einfluss in Singapur. Wie die ganzen drei Tage, hat mich die Metro in den entsprechenden Stadtteil geführt.

Angekommen hatte ich das erste mal das Gefühl “allein” zu sein. Der Eindruck von Little India hatte wohl einen kleinen Kulturschock ausgelöst. Obwohl man hier wohl nur einen ganz kleinen und abgeschwächten Eindruck von Indien erhält, ist es doch eine für mich total unbekannte Kultur, welche mich mal kurz überforderte. Das Quartier ist geprägt von emsigen Treiben und farbigen Häuserzeilen. Irgendwie wirkt der Stadtteil chaotischer, als andere (auch als Chinatown). Ich schlendere durch den Tekka Markt und durch die Hautstrasse in dieser Gegend. Die Häuserzeilen sind bunt, genau so wie ich mir Indien auch vorstelle: eine Farbenpracht. Beim Sri Veeramakaliamman Temple herrscht reges Treiben. Ich trete in den Tempel und bin wohl der einzige Nicht-Hindu. Wohl einer der ersten Tempel auf meiner Reise, welcher so rege genutzt wird und ich es geniesse einige Minuten in einer Ecke zu stehen und zuzusehen, wie die Gläubigen hier ihre Gottheiten anbeten oder Zeremonien und Rituale abhalten. Es fühlt sich auch falsch an viele Fotos zu machen, weshalb es hier kaum welche gibt.

Zum Mittagessen kehre ich – auf den Tipp unserer Untermieterin – in das Khansama Tandoori Restaurant ein. Nach einem leckeren Palak Paneer gehe ich ins Indian Heritage Center. In diesem Museum erhalte ich spannende Einblicke, wie die indische Community sich in Singapur etabliert hat. Da ich gerade im “Museums-Vibe” war, ging es für mich als nächstes ins National Museum of Singapore. Nachdem ich im indischen Kulturzentrum etwas über diese spezifische Bevölkerungsgruppe gelernt hatte, ging es im Nationalmuseum mehr um die gesamte Geschichte des Inselstaats. Mir war beispielsweise die Invasion der Japaner während des zweiten Weltkriegs im Südostasiatischen Raum – besonders in Singapur – so nicht bewusst.

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Multikulti Singapur

Singapur ist eine Stadt, welche von den vielen Einflüssen ihrer Geschichte lebt: Malaysia, Indien, China und den Kolonialisten aus Europa. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und einer Übergangszeit in britischen Händen, oder als Föderation mit Malayisa wurde Singapur 1965 zu einer unabhängigen Republik.

Englisch ist die in Singapur verbreiteteste Sprache. Aber offiziell werden Malaiisch, Englisch, Tamil & Mandarin gesprochen. Das sieht man auch auf Schildern, welche dann meist auf vier Sprachen angeschrieben sind.

Interessant ist auch, wie die verschiedenen ethnischen Gruppen nebeneinander leben und dies völlig normal ist. In einer Diskussion im Hostel habe ich auch mitbekommen, dass Singapur anscheinend auch bei den Wohnort-Vergaben auf eine Verteilung der Bevölkerung achtet, damit es überall gut gemischt ist. Ein spannender Ansatz aus meiner Sicht. Wie und ob die Umsetzung aber funktioniert, damit habe ich mich nicht beschäftigt.

Nach dem Museum steuerte ich die Moschee Sultan an. Ein schönes Gebäude mit einem interessanten Detail drinnen: Die Rufe des Muezzine werden auf einem Bildschirm angezeigt und übersetzt. Auch gab es auf Schildern eine kleine Info über einige Aspekte des Islam, welche sehr interessant waren. Die Gegen drum es gibt Erklärungen zum Islam auf Schildern. Die Gegend rundum die Moschee hinterlässt einen positiven Eindruck; auch hier sind die meisten Häuser bunt bemalt. toll und auch wieder mit bunten Häusern versehen.

Eines der Tageshighlights war aber das Pinnacle@Duxton. Dieser Gebäude-Komplex bestehend aus 7 Hochhäusern bietet eine Aussichtsplattform: denn die Türme sind alle im 50. Stockwerk mit der “Skybridge” verbunden. Um da hoch zu kommen, muss man beim Eingang zum Gebäude G (das hinterste) im Erdgeschoss zum Büro des Managements gehen (gleich beim Eingang). Für SGD 6 kann man dann nach oben. Hierfür wird die Karte für den ÖV (z.B. die Tourist Card) mit dem Eintritt beladen. Danach fährt man mit dem Lift A oder B in den 50. Stock und hält die aufgeladene Karte an die Drehtüre, um diese zu öffnen. Auf der Skybridge hat man dann einen wundervollen Aubslick über die Skyline und den Hafen. Es machte echt Freude, da oben rumzulaufen.

Nach einem Zwischenstopp im Hostel ging es zum Marina Bay an die Spectra Licht- und Wassershow. Ich hatte ja nicht wirklich was erwartete, war dann aber schon sehr positiv überrascht ab der Show. Wasser, Licht, Musik und Beamer waren perfekt aufeinander abgestimmt und haben wirklich ein tolles Erlebnis gegeben. Wieder etwas kostenloses in Singapur, dass sich wirklich lohnt. Nachtessen gabe es anschliessend beim Japaner in Chinatwon, da der Noodle Man (ich wollte nochmals hin) schon geschlossen hatte.

Da es am nächsten Tag früh mit dem Bus weitergeht, war ich schon im Bett, als ich noch den Anruf bekam, dass der Bus Morgen zwei Stunden später abfährt. Nagut, dann hatte ich immerhin noch Zeit, mich in das Getümmel in Chinatown zu stürzen und um 12 Uhr den “Jahreswechsel” mitzumachen.

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Chinesisches Neujahr

Der wichtigste Feiertag im chinesischen Kalender ist das Neujahrsfest. Das chinesische Neujahr hat kein fixes Datum, sondern richtet sich nach dem Mond. Jedes Jahr steht dabei für eine Kombination aus den 12 Tierzeichen und der fünf Elemente; 2023 ist das Jahr des Wasser-Hasen. Die Feierlichkeiten für Neujahr dauern übrigens über mehrere Tage und es wird – je nach Tag im neuen Jahr – immer mal wieder ein spezielles Fest gefeiert.

Um 24 Uhr stand ich bei einer Show, welche dann mit Countdown und viel Lärm das neue Jahr einläutete. Eindrücklich, wie die Menschen dies hier feiern. Auf dem Rückweg zum Hostel sah ich dann, wie sich bereits die ersten Schlangen vor den Tempel bildeten. Für mich wurde es auf jeden Fall langsam Zeit für mein Bett.

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Los geht die Solo-Reise

Los geht die Solo-Reise

18. – 19. Januar 2023

Nach einem Monat Unterbruch, welchen ich in der Schweiz verbracht habe, geht es nun also wieder los. Mich zieht es erneut nach Südostasien. Erstens habe ich dort noch lange nicht alles gesehen und zweitens schont die Gegend das Reisebudget. Erstes Ziel: Singapur. Am Morgen des 18. Januar ging es wieder los. Petrus hat noch kurz dafür gesorgt, dass ich tatsächlich auch noch Schnee gesehen habe.

Mit dem Flugzeug wieder gegen Osten

Ich habe mir einen Flug mit Thai Airways über Bangkok gebucht. Somit hatte war der Abflug ab der Schweiz wieder identisch mit demjenigen im September: gleicher Abflugtag (Mittwoch), gleicher Zug nach Zürich, gleiche Flugnummer nach Bangkok. Gute 3h vor Abflug war ich am Flughafen (man weiss bei Schnee ja auch nie, ob die SBB wirklich fährt 😜). Um in Singapur einreisen zu können, muss man vorgängig eine “SG Arrival Card” einreichen (Einreisefragebogen), ein Visum ist als Schweizer für einen Kurzaufenthalt nicht notwendig. Somit war auch das Checkin-Prozedere nicht sehr langwirig.

Der knapp 10-stündige Flug nach Bangkok war wenig aufregend. Eigentlich wollte ich mehrheitlich schlafen, hat aber nicht funktioniert. Somit musste wiedermal das bordeigene Unterhaltungssystem der Airline herhalten. Einige Filme und zwei Mahlzeite später landete das Flugzeug eine Stunde vor geplanter Ankunft. Am Flughafen habe ich mir die nun 3h Wartezeit mit erneutem Sicherheitscheck, einem kleinen Snack und “Lädele” verbracht.

Mit der nächsten Thai-Maschine ging es dann in zwei Stunden südwärts nach Singapur. Das Einreiseprozedere war denkbar einfach. Diverse Schilder wiesen auf das notwendige Ausfüllen der SG Arrival Card hin, was ich ja schon erledigt hatte. Dank meinem biometrischen Pass konnte ich den Automaten für die automatische Einreise verwenden; fertig. Keine weiteren Formulare oder Checks – nur der Automat. Am Gepäckband kam “Greg” gefühlt wieder ganz am Schluss. Ab durch den grünen Zoll-Kanal.

Hallo Singapur.

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Malaysia & Singapur

Meinen Neustart meines Reiseabenteuers im Januar 2023 begann in Singapur. Danach zog es mich nordwärts durch die verschiedenen Ecken von Malaysia. 

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt

29. Oktober – 7. November 2022

Unsere letzte Destination in Indonesien sollte der Tobasee in Sumatra sein. Nach dem anstrengenden Dschungel-Trek (nicht unbedingt nur körperlich, sondern auch mental – denn man nimmt dort so viel mit) wollten wir an dem See ein wenig die Seele baumeln lassen. Doch es kam anders…

Ein anstrengender Reisetag

Krümel hatte immer noch Fieber, ihr ging es aber den Umständen entsprechend gut. Wir entschieden uns, wie geplant zum Tobasee zu fahren. Der Weg führte uns mit einem ersten Fahrer von Bukit Lawang nach Medan (war im Paketpreis beim Dschungel-Trek dabei), dort mit einem nächsten Fahrzeug nach Parapat (Private Car organisiert vom Hotel für IDR 800k/CHF 51) und von dort mit der Fähre zu der Halbinsel Samosir, welche im Tobasee liegt. Alles zusammen etwa 8h Reisezeit.

Wir wollten bei Krümels Fieber sichergehen und Malaria ausschliessen (wir waren mit Bali, Lombok, Java und Sumatra bisher zwar nur in Gebieten mit “sehr geringem Risiko” – aber lieber einmal zu viel testen als zu wenig bei einer solch gefährlichen Krankheit). Unser erster Fahrer brachte uns daher zu der Klinik vom Vorabend. Zwar war ein Doktor da, das Labor aber heute geschlossen. Also ging es weiter in die nächstgrössere Stadt. In der vom Hotelmanager empfohlenen Privatklinik war an einem Samstag aber kein Arzt da. Man verwies uns ans Krankenhaus. Ich wusste bereits, wie gut unser Schweizer Gesundheitssystem ist, aber nun schätze ich dieses umso mehr. Das Spital war ganz okay, aber gewisse Abläufe sind dann doch eher speziell. (Input Krümel: auch ich fand das Spital ganz okay, dass neben mir einer lag, der mit einer Metallkette an das Bett gefesselt war, war jedoch etwas speziell.) Da der Malaria-Test hier 2h gedauert hätte, hätten wir unsere Fähre auf die Insel verpasst. Daher entschieden wir, auf Empfehlung des Spitals, den Test am Tobasee zu machen. Unser Fahrer fuhr dann weiter nach Medan, wo wir an einer Autobahnausfahrt auf unseren nächsten Fahrer trafen. Das Gepäck hievten wir ins nächste Auto und fuhren los in Richtung Tobasee, um die Fähre um 18:00 Uhr zu erreichen. Auf dem Weg zum See kontaktierte ich nochmals unser Hotel und fragte bzgl. Dem Krankenhaus nach. Obwohl der andere Fahrer schon Abklärungen getroffen hatte, war ein Malaria Test in dem Krankenhaus auf der Insel nicht möglich (der entsprechende Arzt war erst in 3 Tagen wieder da). Unser Fahrer tauschte sich dann mit dem Hotel aus und wir entschieden den Test in einer grösseren Stadt auf unserem Weg zu machen.

Nächstes Spital, nächste Anmeldung. Ich glaube, wir waren als Europäer eine kleine Attraktion und genossen einen “Sonderservice”. Ziemlich zügig machte man den Malaria-Test und nach knapp 30 Minuten hatten wir ein Resultat. Der Arzt stellte die Diagnose “normales Fieber” und führte es auf den Dschungeltrek und seine Anstrengungen zurück. Fiebersenkende Schmerzmittel, Bettruhe, viel Trinken und Vitamintabletten waren die Empfehlung. Wir waren erleichtert, dass es keine andere Diagnose gab. Auf dem Weg nach draussen wurde noch ein Selfie mit uns (ja, inklusive fiebriger Krümel) gemacht. Gekostet hatte die Untersuchung und der Test übrigens rund IDR 343’000 (CHF 21). Die anderen Spitäler und Kliniken wollten bis dahin kein Geld, obwohl immer auch schon Blutdruck, Fieber usw. gemessen wurde.

Krummi und der Fahrer hatten in der Zwischenzeit in einem Restaurant neben dem Spital etwas gegessen und gewartet. Danach ging es für uns weiter nach Parapat. Die Fähre um 18:00 Uhr hatten wir mittlerweile verpasst. Diese hätte direkt beim Hotel angelegt. So nahmen wir um 20:30 Uhr eine Fähre, welche im Nachbardorf auf der Insel anlegte. Rund 30 Minuten vor Abfahrt waren wir am Hafen und der Fahrer brachte uns zum Schiff. Zum Glück war ich nun schon lange genug in Asien unterwegs, dass ich nicht mehr viel erwartete. Wir waren die ersten bei der Fähre und mit einer dünnen Planke bestiegen wir den noch dunklen Innenraum der Fähre. Krümel legte sich auf eine Bank und ich organisierte uns noch Getränke in einem der Läden am Hafen. Langsam füllte sich der weiterhin im dunklen liegenden Innenraum mit Leuten und 10 Minuten vor Abfahrt wurde dann auch der Motor angeworfen und man hatte Licht. Mit 20 Minuten Verspätung fuhr das halbvolle Schiff ab. Die restlichen Passagiere waren Asiaten und eine Mischung aus Arbeitern und Reisenden. Die Fahrt kostete IDR 15’000 (CHF 1) pro Person. Während der rund 30-minütigen Überfahrt füllte sich der Innenraum mit Rauch der Zigaretten der Mitreisenden. Ich schätze mal rund ein Drittel der Passagiere hatte mind. zwei Zigaretten geraucht. Danach legten wir am Hafen von Tomok an. Von dort nahmen wir nach mehrmaligen Preisverhandlungen ein Becak (eine Art Tuk Tuk) für die letzten 10 Minuten zum Hotel – dem Romlan Guesthouse.

Nach dem Checkin im Hotel – es war mittlerweile gegen 22:00 Uhr – gingen wir der Strasse im Dorf entlang bis zum erstbesten Restaurant/Pizzeria. Wir entschieden uns für Rösti, Bratkartoffeln und Knoblauchbrot → das Restaurant scheint wohl von einem Schweizer geführt zu werden. Gegen 12 Uhr fielen wir nach einem langen Reisetag müde ins Bett.

Die nächsten Tage streichen wir aus dem Reisekapitel…

Unseren ersten Tag am Tobasee hatten wir mit Ausspannen verbracht. Die Ereignisse der letzten Tage verarbeiten und einfach mal ankommen. Viel zu machen gab es sowieso nicht: es hatte hauptsächlich geregnet. Frühstück und ein kleines Mittagessen nahmen wir im hoteleigenen Restaurant zu uns. Für das Nachtessen gingen Krummi und ich auf die Suche nach einem Restaurant im Städtchen Tuktuk. Wir wurden fündig bei einem kleinen Lokal, welches eine Fleischalternative aus Pilzen herstellt. Wir bestellten zwei unterschiedliche asiatische Gerichte und waren positiv überrascht, wie gut dies schmeckte. Krümel verbrachte den Tag im Bett und erholte sich weiterhin.

Leider ging es Krümel insgesamt immer schlechter. Mitten in der Nacht klappte sie dann im Badezimmer zusammen. Ucchi – die Besitzerin des Hotels – fuhr uns mit einem Waren-Becak morgens um 2 Uhr zu einer Klinik, welche 15 Minuten entfernt war. Krümel verfrachteten wir in den mit Kissen ausgelegten Seitenwagen. Die Diagnose des Doktors: Typhus (es wurde kein Bluttest gemacht, der Arzt schaute in den Mund und meinte dann, Krümel hätte Typus). Wir starteten sofort mit Antibiotika. Sie blieb bis am späteren Morgen in der lokalen Klinik. Danach fuhren wir zurück ins Hotel und machten uns von dort mit einem Taxi auf den Weg zum eine Stunde entfernten öffentlichen Spital auf der anderen Seite der Insel. Ich hatte mit verschiedenen Personen aus der Schweiz Kontakt, welche empfohlen hatten, einen Bluttest zu machen, um diverse Dinge abzuklären. Ich telefonierte auch mit dem Tropeninstitut in Basel, welches eine 24 Stunden Hotline anbietet. Die Dame am anderen Ende der Leitung, war jedoch keine grosse Hilfe. Sie meinte nur, dass sie durch das Telefon keine Diagnose stellen könne. Zudem habe sie bereits geschlafen und könne gerade nicht ganz klar denken. Wir sollen jedoch nochmals einen Malariatest machen. Im öffentlichen Spital angekommen, bestanden wir daher auf einen neuen Malaria-Test und einen Bluttest inkl. Typhus-Testung. Nach knapp 2 Stunden in der übervollen Notaufnahme kam dann das Ergebnis: Typhus (Bakterieller Infekt) & Dengue-Fieber (tropisches Fieber durch Mücken übertragen). (Input Krümel: Fast die gesamte Kommunikation im Spital lief zwischen der Ärztin und Tom. Einerseits weil ich keine Energie hatte, andererseits weil mein Englisch nicht das Beste ist. Während er für kurze Zeit nicht da war, kam die Ärztin und meinte, dass sie das Ergebnis des Bluttests habe und fragte nach Tom. Als ich nachfragte, ob der Test gut sei, meinte sie «ich denke nicht»“. Na super… Als Tom zurückkam erklärte uns die Ärztin das Resultat. Am Anfang dachte ich, sie macht einen Witz. Als sie dann noch sagte, dass die Blutwerte sehr schlecht seien und sie mich daher hospitalisieren möchte, brach für mich eine kleine Welt zusammen. Die Vorstellung in diesem Spital bleiben zu müssen, war alles andere als angenehm.) Nachdem ich mir kurz das Zimmer zeigen liess, in der Schweiz nochmals bei einigen Personen und dem Tropeninstitut nachgefragt habe, liessen wir Krümel einweisen. An dieser Stelle mal ein grosses Dankeschön an Nadine & Nikita, welche immer wieder mit Medi- und Bio-Know-How ausgeholfen haben!

Krümel verbrachte die nächsten Tage also im Spital in Pangururan. Wir waren im VIP-Flügel untergebracht (Einzelzimmer). Zunächst hatten wir ein Super-VIP-Zimmer. Aber abgesehen davon, dass es einfach riesig war, brachte die oberste Klasse nicht viel. Daher liessen wir sie am zweiten Tag in ein kleineres Einzelzimmer auf in die VIP-Klasse umverlegen. Sie erhielt Infusionen, Antibiotika, Fiebersenkende Mittel und tägliche Bluttests. Das Essen war “naja” (Input Krümel: am ersten Tag gab es Reis mit Brühe und Gemüse zum Frühstück. Nicht ganz meines, aber ganz okay. Zum Znüni bekam ich ein Toastsandwich mit Honig und so dachte ich, könnte ich ohne Probleme durch die Tage kommen. Zum Mittagessen gab es wieder Reis mit Brühe und Gemüse, für den Mittag vollkommen in Ordnung. Zum Zvieri bekam ich eine Frucht und einen Donat, ich würde die Zeit im Spital also definitiv überleben. Zum Abendessen gab es wieder Reis und Brühe mit Gemüse. Am nächsten Tag kam nach dem Frühstück eine Pflegerin und fragte mich, ob ich lieber Reisporridge hätte, das wäre gut für mich. Normaler Reis sei zu hart für mich. Da ich keine Probleme mit der Verdauung hatte, lehnte ich dankend ab. Anscheinend war ihr das egal und ich bekam von da an keinen Reis mehr, sondern nur noch Reisporridge mit Brühe, die nach nichts schmeckte. Wer noch nie Reisporridge hatte: stellt euch vor ihr vergesst draussen eine Schüssel mit Reis, es kommt Regnen und am nächsten Tag esst ihr den Reis trotzdem noch. Auch mit den tollen Zwischenmalzeiten, welche mich jeweils etwas aufheiterten, war nun Schluss. Ich bekam nur noch Früchte (immerhin) und Guavensaft. Dieser sollte helfen, meine Blutwerte zu verbessern. Dieser war eigentlich lecker, da ich aber bereits am Vortag einen Liter getrunken hatte, mochte ich nicht noch mehr davon trinken. Ich ass von da an einfach nur noch etwas Gemüse und die zwei Früchte. Ach, und da war noch der Fischkopf in meinem Essen. Es dauerte einige Mahlzeiten, bis sie verstanden haben, was «vegetarisch» bedeutet. Tom der gute holte mir dann irgendwann «Brötchen», damit ich nicht vor lauter Hunger nochmals zusammenklappte. Spoiler: Nach dem Spitalaufenthalt konnte ich einige Tage kein Reis und Gemüse mehr essen😅.

Und was machte ich die Zeit? Ich ging damals mit zum Bluttest und hatte nicht mit einer Hospitalisation gerechnet. Jänu. Ich blieb die ganze Zeit an Krümels Seite. Ich konnte im Spitalzimmer auf einem recht bequemen Sofa schlafen. Aus dem Hotel hatten wir (für die Taxifahrt) noch ein Kissen und eine Decke dabei, die ich verwenden konnte. Nach 2 Tagen schaffte es dann auch noch ein wenig an Gepäck zu uns ins Spital, damit wir Wechselkleidung und Stromkabel erhielten. Und da war noch der Dritte – “Krummi”. Auch der arme Kerl bekam irgendwann leichtes Fieber und erhielt im Spital ebenfalls die Diagnose “Typhus”. Da sein Zustand besser/stabiler war, durfte er wieder zurück ins Hotel. Mein Bluttest – nach den zwei positiven Typhus-Befunden machte ich ebenfalls einen – war gut und ich somit der einzig «gesunde».

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Spitäler & Kliniken auf Sumatra

Man muss sich zuerst einmal klar werden, dass wir in Südostasien unterwegs waren und dies auf eher nicht so touristischem Terrain. Dinge funktionieren hier anders und eine Apotheke dient schonmal als Klink für den Notfall.

Wie man schon an den Hotels erkennt, sind die Standards hier teilweise anders als wir Europäer uns das gewöhnt sind. So auch in den Spitäler und Kliniken. Alles medizinische Geschirr ist einwandfrei sauber, aber das drum herum würde man so in der Schweiz nicht antreffen (kein warmes Wasser, undichte Fenster, alte Einrichtung, Insekten im Badezimmer). Jedoch werden die Zimmer täglich gereinigt und auch nass aufgenommen. Als Nicht-Einheimische hatten wir wohl zudem den Vorteil (eigentlich nicht okay, aber ich war froh darum), dass wir wohl noch besser behandelt und betreut wurden.

Auf der Insel Samosir sorgt man selbst für die notwendigen Sachen im Spital: Geschirr, Wasser, Badetücher bringt man selbst mit. Auch die Medikamente holt man selbst bei der spitaleigenen Apotheke (liegt wohl daran, dass man sicherstellen will, dass die Patienten auch genügend Geld für die Behandlung haben). Für die Kommunikation kommt man mit Englisch – vor allem mit den Ärzten – recht gut zurecht. Beim Pflegeperson greift man besser auf Google Translate zurück. Aber damit ging es ganz gut, auch wenn es dadurch immer wieder etwas länger dauerte.

Die Notaufnahme im Spital war sehr voll und chaotisch. Wir waren froh, nachdem wir einen Nachmittag dort verbracht hatten, als Krümel auf das Zimmer gebracht wurde. Das Zimmer selbst war gut und gross (Super-VIP, resp. VIP). Es gab ein bequemes Krankenhausbett und dieses wurde auch täglich frisch bezogen. Man kümmerte sich hier gut um sie und das Essen war auch mit dabei. Leider musste ich mehrmals darauf hinweisen, dass Krümel sich vegetarisch ernährt. Nach dem vierten Essen funktionierte das dann auch. Wie so oft, schmeckt Spital-Essen nicht immer sonderlich gut, vor allem wenn es mehrere Tage lang ähnliches gibt.

Was man als Highlight betonen kann, ist das Personal. Es waren stets alle sehr bemüht, uns zu helfen. Obwohl die Übersetzung immer wieder mühsam war, gab man sich Mühe, dass wir alles verstanden. Man half uns bei der Besorgung der Medikamente, man bestellte mir auch mal was zu Essen oder fuhr mich kurz in die Stadt für Einkäufe. Natürlich durften auch hier die obligaten Fotos mit einem Europäer nicht fehlen, was für mich aber mittlerweile Gewohnheit ist.

Die Rechnung für den Spitalaufenthalt begleicht man am Schluss bar. Bei – für lokale Verhältnisse – hohen Beträgen, kann ich die fehlende Kartenzahl-Möglichkeit nicht ganz nachvollziehen (vor allem, da die Bargeldbezugslimiten in Indonesien sehr tief sind). Aber auch hier konnte ich mich über die 4 Tage organisieren.

Nach vier Tagen kam dann die Erlösende Info: die Blutwerte waren besser und Krümel konnte am nächsten Tag entlassen werden. Sie war froh, wieder in ein Hotel zu können (westlichere Standards, selbst Essen aussuchen, anderes Bett).

Wie weiter?

Schon während dem Spitalaufenthalt von Krümel hatte ich mir Gedanken gemacht, wie es weitergehen soll. Unser Visum lief per 6. November aus. Dass das knapp werden würde, war uns klar. Also liess ich schonmal Abklärungen machen. Offiziell länger bleiben dürfen wir nicht – auch nicht mit medizinischem Notfall. Wir würden also ggf. in eine Überschreitung des Visums reinlaufen. Abgesehen von einer Strafgebühr sollte uns aber nichts drohen.

Und was machen wir als nächstes? Krümel und ich brauchten beide eine Pause. Klar hatte ich 4 Tage Nichts gemacht, aber von Abschalten konnte keine Rede sein. Irgendwo wo es schön ist, man ein wenig ausspannen kann, kein allzu anstrengender Weg und ein bisschen westlicher.

Eigentlich wären wir als nächstes für drei Tage nach Singapur geflogen. Da es sich dabei um das wohl strikteste Land in Südostasien handelt, wollten wir nicht mit einer kürzlich erst genesen Patientin einreisen. (Input Krümel: Ich hätte auch einfach keine Energie gehabt, eine Stadt anzuschauen). Aufgrund der Regenzeit gab es drei Länder, welche in Frage kamen: Thailand, Kambodscha und die Philippinen. Wir entschieden uns für Thailand aufgrund der wohl besten medizinischen Versorgung, falls mit Krümel nochmals etwas wäre.

Buchen konnte ich trotzdem nichts. Ich musste von Tag zu Tag zuwarten, wann Krümel entlassen werden würde. Somit konnte ich weder ein Hotel noch einen Flug buchen. Hätten wir Indonesien nicht verlassen müssen, wären wir wohl noch eine Woche im Romlan Guesthouse bei Ucchi geblieben. Leider war dies nicht möglich. Somit musste ich am Schluss mehr oder weniger spontan einen Ausreiseflug und ein passables Hotel in Bangkok buchen.

Ein Dank an die vielen Helfer

Während der Zeit, als es Krümel nicht so gut ging, hatten wir mit so vielen lieben Menschen Kontakt, die mehr gemacht hatten, als man erwarten könnte. Die Jungs vom Hotel in Bukit Lawang spielten Taxidienst. Die Taxifahrer fuhren Extrarunden und warteten beim Spital. Das Pflegepersonal gab sich Mühe und viele Leute, welche die Situation kannten, fragten immer wieder nach dem Zustand von Krümel.

Aber jemand schwamm da oben Weg. Und das war Ucci vom Romlan Guesthouse. Schon bevor wir im Guesthouse waren, half sie uns bei der Organisation des Transports und organisierte Sachen für uns. Während der Krankheitsphase von Krümel half sie uns aber dann wirklich – sorry für die Wortwahl – aus der Scheisse:

Sie hat uns um 2 Uhr morgens in eine Klinik gefahren. Abklärungen mit dem Spital treffen, ob sie dies und das tun können. Uns Frühstück in die Klinik liefern. Jede Menge Transporte organisieren. Mit dem Immigrationsamt bezüglich unserer Visa Kontakt aufnehmen. Uns im Spital einen Ansprechpartner vermitteln.

Und all dies mit einer zuvorkommenden Art und Freundlichkeit, welche wohl in Europa lange gesucht werden müsste. Liebe Ucci – unserer Dankbarkeit können wir gar nicht genug Ausdruck verleihen.

Und nicht nur weil Ucci die beste Gastgeberin ist, sondern auch weil das Romlan Guesthouse super ist: eine absolute Empfehlung, wer auf Sumatra den Toba-See besucht. Unbedingt im Romlan buchen. Die Lage, die Aussicht, die Zimmer, das Restaurant und natürlich das Hotelpersonal sind der Hammer. Klare 11 von 10 Sternen!

Gemächlich Ausreisen

Nach der Entlassung aus dem Spital, hatten wir erneut eine Nacht im Romlan Guesthouse verbracht. Einerseits war unser Gepäck noch dort, wir mussten sowieso über Tuktuk wieder zurück aufs Festland und wir wollten es auch gemütlich angehen. Leider drängte die Zeit unseres Visa-Endes und wir konnten nicht noch länger in Tuktuk bleiben. Da Krümel immer noch geschwächt war, wollten wir nichts übertreiben und haben das Visum schlussendlich um einen Tag überzogen (nach Rücksprache mit dem Immigrationsamt in Siantar). Wir mussten dafür zwar eine Strafe von IDR 1 Mio. (CHF 64) pro Person zahlen, aber dafür hatten wir keinen Stress. Krummi hatte seinen Flug intuitiv auch auf den gleichen Tag umgebucht, sodass wir alle gemeinsam fahren und Ausreisen konnten: ihn zog es aber noch weiter in Richtung Jakarta, da sein indonesisches Visum länger gültig war.

Nach einer letzten Nacht in Tuktuk stand am nächsten Tag der Transfer zurück nach Medan auf dem Plan. Wir nahmen nach unserem Mittagessen im Hotel zuerst eine Fähre zurück nach Parapat. Dieses Mal holte uns die Fähre direkt am Steg beim Hotel ab und lud vor der Überfahrt an weiteren Hotelanlagen noch andere Gäste auf. Da es bei der Hinfahrt schon dunkel war, konnten wir nun die Aussicht auf die Umliegenden Berge und den See geniessen. Das Ganze untermalt von lauter Partymusik, welche auf dem Boot abgespielt wurde. Für den restlichen Transfer nach Medan hatten wir wieder einen private Car gebucht: 3.5 Stunden Autofahrt in die Hauptstadt. Dank der Regenzeit und den auf dem Weg überfluteten Strassen waren es am Schluss ein wenig mehr als 4 Stunden. Die Fahrt zog sich am Schluss echt in die Länge. Unterwegs unterhielten wir uns mit einem Spiel mit Fragen für Diskussionsrunden (z.B. “Wenn du jedem Menschen die gleiche Frage stellen könntest und eine Antwort bekämst; was würdest du fragen?”). Am Abend kamen wir dann beim Flughafenhotel (direkt im Flughafengebäude) an. Da unser Flug am nächsten Morgen ging, hatten wir auch hier eine Nacht gebucht.

Nach dem Checkin assen wir direkt im Flughafenhotel. Ich nerve mich ja selten über ein Restaurant, aber wenn man schon Speisekarten mit Fotos hat, sollte das Essen wenigstens in etwa dem Foto entsprechen und nicht komplett anders daherkommen. Immerhin haben die gebratenen Nudeln einigermassen passabel geschmeckt. Bevor wir gute Nacht sagten, wollte ich nochmals etwas Bargeld für die Einreise für Thailand besorgen und noch die administrativen Sachen für den Flug erledigen (Web-Checking, Ausreiseflug, usw.).

Nach dem Frühstück ging es zum Flughafen-Prozedere. Nach dem Security-Check hiess es dann (vorläufig) Tschüss sagen: Krummi bog zu den Domestic Flights (nach Jakarta) ab, während wir durch die Passkontrolle für die internationalen Flüge mussten. Am Passschalter gaben wir dann proaktiv an, dass wir einen Tag über der Visum-Dauer in Indonesien waren. Nach ein bisschen Warten wurden wir dann in ein muffiges Büro vom Immigrationsamt gebeten. Dort erläuterten wir nochmals die Situation, mussten die Strafgebühr bezahlen und konnten dann problemlos zum Gate. (Input Krümel: Tom machte mich mehrmals darauf aufmerksam dem Beamten gegenüber freundlich zu sein, nicht zu diskutieren und einen guten Eindruck zu machen. Ich hatte überhaupt keine Energie, wollte nicht noch eine Strafe dafür bezahlen müssen, dass ich die letzten Tage im Spital verbrachte. Als wir dann in einen Raum mussten, welcher so nach altem Rauch roch, wurde mir richtig übel und ich wollte einfach nur noch raus aus diesem Raum. Der Beamte fragte dann irgendwann, ob alles in Ordnung sei und wirkte etwas verwundert, als ich, sobald wir fertig waren, aufsprang und den Raum verliess. Egal – wir konnten nun Indonesien verlassen und ein nächstes Kapitel in unserer Reise begann 🙂

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Bali

Unsere erste Destination führte uns auf die Touristische Insel Bali. Dort haben wir uns als erstes mal knapp einen Monat eingewöhnt. Hier gibt es alles, was wir erlebt haben…

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Mit dem Zug ging es für uns von der Ostküste an die Westküste. 2 Wochen Java brachten uns der indonesischen Kultur ein wenig näher.

Sumatra

Unser letzter Stop in Indonesien voller Natur. Zuerst mit einem Dschungel-Trekking bei Bukit Lawang, danach einige Tage zum Toba-See.
Dschungelbuch

Dschungelbuch

27. – 28. Oktober 2022

Wir hatten uns für den Anbieter Sumatra Orangutan Explore entschieden, weil dieser einer der wenigen Anbieter ist, welcher sehr stark auf Nachhaltigkeit und Tierwohl achtet (u.a. keine Fütterung). Zwei Tage Dschungel-Abenteuer inklusive Übernachtung warteten auf uns. Wir waren gespannt auf die Tiere, den Dschungel, den Guide und das Camp – sprich auf den ganzen Trek. Vorweg: es war der absolute oberhammer!

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Orang-Utans

Der Name kommt aus dem malaiischen oder indonesischen und bedeutet “Waldmensch”. Die Menschenaffen teilen rund 97% des Erbgutes mit dem Menschen. Orang-Utans sind leider nur noch auf den Südostasiatischen Insel Sumatra und Borneo zu finden. Leider gibt es nur noch sehr wenige Orang-Utans: in Sumatra noch rund 7000 Stück. Die Abholzung des Regenwaldes macht ihre Situation nicht besser. Abgesehen davon, dass sie auf Bäumen leben, haben sie sehr viele Eigenschaften mit den Menschen gleich (Schlafzeiten, Schwangerschaftsdauer, usw.). Sie ernähren sich von Blättern und Früchten, teilweise – vor allem in der Schwangerschaft – auch von Termiten. Um zu schlafen, bauen sich die Affen ein Nest aus Blättern, in welchem sie sich auch mit Blättern zudecken, wenn es regnet. Männchen und Weibchen lassen sich von einem geübten Auge anhand der Gesichtszüge unterscheiden (wie bei Menschen).

In Bukit Lawang wurden die Orang-Utans übrigens bis in die Neunziger Jahre als Haustiere gehalten. Erst eine Schweizer Zoologin – Regina – brachte das Wissen in die Region, dass es diese Tiere zu schützen gilt. Seitdem ist die private Haltung der Tiere verboten und die Tiere wurden vor Ort über Jahre hinweg wieder an das Leben in der Wildnis gewöhnt und anschliessend ausgewildert.

Eines der besten Geburtstagsgeschenke: Tiere in freier Wildbahn sehen

Wir hatten das Timing des Trek auf meinen Geburtstag gelegt, was Krümels Idee war. Ich fand die Idee super und am Schluss hat es sich ja mehr als gelohnt…

Das Morgenessen war auf 8 Uhr angesetzt, da uns der Guide um 9 Uhr abholen würde. Krümel hatte am Vorabend sogar eines ihrer Kärtli für mich gezeichnet. Nach dem Essen konnten wir unser grosses Gepäck im Hotel liegen lassen und schulterten unsere Tagesrucksäcke. Unser Guide Bob und der Begleiter Dian stellten sich vor. Gemeinsam mit den Guides und einem belgischen Pärchen in unserem Alter werden wir also die nächsten zwei Tage im Dschungel verbringen.

Der Weg führte uns durch das Dorf und dann über eine der Hängebrücken, hoch in Richtung Gunung Leuser Nationalpark. Schon kurz nach Erreichen der Waldgrenze bog unser Guide ab; Orang-Utans. Ein Männchen und ein Weibchen schwangen sich dort auf den Ästen rum. Eines der Tiere baute sich gerade sein Nest in den Bäumen. Wie einfach ein Orang-Utan einen Ast von einem Baum abbrechen kann war schon erstaunlich anzusehen. Während sich der Platz um die Bäume langsam mit weiteren Gruppen füllte und wieder leerte, blieben wir dort und hatten Zeit zum Beobachten und Fotos machen. Bob sagte, wir sollen uns ruhig Zeit nehmen, weil wir nicht wissen, ob dies die letzten Orang-Utans sind, die wir sehen werden.

Nachdem wir den Weg fortgesetzt hatten, kamen wir zum Eingang des Nationalparks. Wir bekamen alle Eintrittstickets und Übernachtungsgutscheine, da diese ab und zu von den Rangern kontrolliert werden. Wir liefen weiter in den Dschungel hinein. Es ging über enge Pfade den Berg hoch und den Berg runter. Der Boden war matschig, schlüpfrig und von Wurzeln und Ästen übersäht. Hie und da hing eine Liane im Weg oder wir mussten uns den Weg zwischen zwei Bäumen hindurchbahnen. Am anstrengendsten war aber die Temperatur gepaart mit der Luftfeuchtigkeit. Wir waren – vor allem nach einem steilen Aufstieg – alle “pflotschnass”.

Im Dschungel gab es dann für uns noch Mittagessen. Noch warmes Nasi Goreng, welches am Morgen gekocht wurde. Dieses wurde auf einem zum Trichter gefalteten Palmblatt zusammen mit Poulet, Ei, Cracker, Tomate und Gurke serviert. Mit solch einem Essen hätten wir nicht gerechnet. Vor allem mussten die Guides dies bis hierher mitschleppen. Wäre dem nicht genug, gab es zum Dessert noch eine Fruchtplatte mit Auswahl aus Ananas, gelber Wassermelone, Rumbatan (Lichi) und Passionsfrucht. Das Highlight für alle war die frische Ananas bestreut mit Passionsfrucht – ein Traum!

Danach ging es weiter zu unserem Camp für die Nacht. Auf dem gesamten Weg im Dschungel sahen wir an diesem Tag noch drei weitere Orang-Utans, davon 1 Baby. Des Weiteren sahen wir Thomas Leaf Languren, Makaken, Argusfasanen und viel Kleingetier. Für mich war es immer wieder faszinierend, diese Tiere hier in freier Wildbahn zu sehen. Die Vorstellung, wie viele sonstige Tiere hier noch leben ist einfach faszinierend. Beispielsweise könnte man (sehr, sehr selten) noch auf den Sumatraelefant, den Sumatratiger, oder das Sumatranashorn stossen.

Unser Camp lag nach einem steilen Abstieg an einem Flussbett. Das Camp bestand aus verschiedenen Baracken aus Bambus, welche mit einer wasserdichten Blache überzogen waren. Es gab ein Hauptgebäude, in dem die Küche und der gedeckte Essplatz vorhanden war. Daneben gab es Baracken zum Schlafen. Sogar eine Toilette (westliche Toilettenschüssel) mit Blachen als Sichtschutz war vorhanden.

Kaum waren wir angekommen, hatte es auch zu regnen begonnen. Dies hielt uns aber nicht von einer Dusche im Fluss ab. Das Wasser war zwar kalt, aber da wir alle durchgeschwitzt waren, fühlte sich dies so richtig gut an. Nachdem wir alle in trockene Sachen geschlüpft waren, wartete ein heisser Tee oder Kaffee auf uns, welche die Guides auf dem Feuer gekocht hatten. Um das Essen kümmerte sich ein Koch, welcher mit allen Lebensmitteln direkt ins Camp ging. Für Trinkwasser wurde Wasser vom Fluss abgekocht und abgekühlt.

Als wir gemeinsam beieinandersassen, gab es für mich noch ein Happy Birthday-Ständchen. Ich konnte sogar Kerzen auspusten, welche auf Cookies gesteckt wurden. Danke liebe Krümel (und natürlich auch Krummi) für diesen wunderschönen Geburtstag. Ich werde diesen nie vergessen!

Da es draussen weiterregnete, assen wir unser Nachtessen in der Baracke bei der Feuerstelle. Es gab ein frisch zubereitetes Nasi Campur mit Reis, Rendang, Gemüsecurry, Sambal-Tempeh, Perkedel (Kartoffelpuffer), Crispy Chicken und Crevetten-Crackern. Einfach hammer lecker, was die Guides hier mitten im Dschungel auf einer Feuerstelle herzauberten. Für Krümel bereitete der Koch sogar extra Perkedel ohne Ei zu. Nach dem Nachtessen unterhielten uns die Guides mit Knobelspielen aus Streichhölzern und mit Kartentricks. Wir hatten einen lustigen und gemütlichen Abend und begaben uns dann irgendwann ins Bett.

In unserer Schlafbaracke hatte es fünf Schlafplätze. Geschlafen hatten wir auf dünnen Matratzen und mit einem einfachen Bettlaken. Zum Schutz gab es über den Matratzen ein Moskitonetzt, dass sich für europäische Körperlängen zu kurz anfühlte. Ich fragte mich, ob wir frieren würden in der Nacht, aber es kühlte gar nicht so stark ab und wir schliefen alle ganz gut. (Input Krümel: ich bin fast erfroren! Ich hatte lange Leggins, lange Socken, ein langärmliges Shirt und einen Faserpelz an und schlüpfte in der Nacht noch in meinen Seidenschlafsack, den ich mitgenommen hatte.)

Den Fluss hinunter

Die Nacht hatte es durchgeregnet, pünktlich auf den Morgen aber aufgehört. Das Aufstehen und der Start in den Tag waren gemütlich. Uns schmerzte ein wenig der Rücken von den dünnen Matten, aber ansonsten hatten wir gut geschlafen. Wir fragten uns, welche Tiere in der Nacht wohl einen Besuch in unserem Zelt abgestattet hatten (Insekten, Reptilien oder vielleicht sogar Säugetiere). Die Guides hatten bereits heisses Wasser für Kaffee oder Tee aufgesetzt – ein kleiner Luxus im Dschungel. Wir warteten geduldig auf unser Frühstück und genossen die Stille des Dschungels. Es gab ein vierstöckiges Sandwich mit Ei & Gemüse und Käse. Irgendwann schwamm ein “Krokodil” (ich würde sagen es war ein Waran) den Fluss hinunter. Plötzlich hörten wir Rufe von Gibbons und konnten diese dann etwas in der Ferne beobachten, wie sie von Baum zu Baum sprangen. Danach packten wir unsere sieben Sachen und machten uns wieder auf den Weg in den Dschungel hinein.

Der Weg führte uns hoch auf den Berg, den wir am Vortag hinuntergekommen sind. Uns kam der Weg heute länger vor als beim Abstieg. Oben angekommen machten wir eine kurze Pause. Wir waren wieder durchgeschwitzt von der Luftfeuchtigkeit. Nach einem kurzen Marsch machten wir eine Pause und bekamen wieder frisch aufgeschnittene Früchte serviert. Es gab wieder Ananas, Passionsfrucht und dieses Mal auch Drachenfrucht. Danach trennten sich die Wege von uns und den beiden Belgiern. Diese hatten die Dreitagestour gebucht und nahmen zusammen mit Bob einen Weg weiter in den Dschungel hinein. Dian führte uns langsam auf den Rückweg. Es ging den Hügel hinunter und wir konnten dann wählen, ob wir den längeren oder kürzeren Rückweg wollten. Wir entschieden uns für den längeren Weg zurück. An der Dschungelgrenze kamen wir an der alten Fütterungsstation vorbei. Diese wird zum Glück nicht mehr genutzt und wird bereits von der Natur zurückerobert.

Anschliessend kamen wir zum Flussbeet und konnten dieses trockenen Fusses mit einem Schlauchboot überqueren, welches unser Guide hinter sich herzog. Wir wären ja auch gelaufen, aber naja. Nachdem wir dem Fluss einige Minuten gefolgt waren, erreichten wir den Punkt für das Mittagessen. Während Dian das Mittagessen vorbereitete, schleppte ein weiterer Guide die grossen Gummiringe für die Rückfahrt heran. Er band die vier grossen Gummiringe zu einem Boot zusammen. Nach unserem Mittagessen – es gab Mie Goreng (gebratene Nudeln) – konnten wir noch im Fluss baden. Anschliessend wurden unsere Gepäckstücke in Plastiksäcken wasserdicht verpackt. Wir bestiegen das Boot und dann ging es Flussabwärts in Richtung Bukit Lawang.

Die Strömung in dem Fluss ist nicht ohne. Es hatte einige Wasserschnellen und trocken kommt man garantiert nicht an. Krümel hatte einige grossen Wellen erwischt. Dian sass ganz vorne, der andere Guide ganz hinten. Mit langen Stöcken steuerten Sie unser Boot und hielten es von den Flussufern fern. Irgendwann verkeilte sich der Stock von Dian in der Felswand und er bekam ihn nicht mehr raus. Ihm blieb nichts anderes übrig als ins Wasser zu springen und den Stock zu lösen, da das Boot schon weitergetrieben war. Etwas, was ihm so wohl auch noch nie passiert war. Nach einigen Lachern stieg er wieder auf und wir nahmen die letzten Flusskurven zurück zu unserem Hotel.

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Fazit zu Sumatra Orangutan Explore

Das Trekking mit dieser Crew ist eine absolute Empfehlung. Bob als Guide ist einfach super. Die 19 Jahre Guide-Erfahrung merkt man ihm an. Ich hätte ihm im Dschungel mein Leben anvertraut. Dass er noch sehr gut englisch spricht, rundet das ganze ab. Der Anbieter selbst ist sehr auf Nachhaltigkeit (ökologisch, ökonomisch, gesellschaftlich und im Tierreich) ausgerichtet und das haben wir gespürt. Andere Trekking Anbieter (wir hatten im Vorfeld recherchiert) legen hier nicht so ein Augenmerk darauf. Das Essen während dem Trekking ist der Wahnsinn und auch sonst ist alles super organisiert. Auch die Infrastruktur auf dem Campsite war für ein Dschungel-Camp absolut top. Sollten wir jemals wieder nach Sumatra kommen, würden wir wahrscheinlich sogar die dreitägige Tour machen. Auf jeden Fall aber wieder mit diesem Anbieter.

Die Unterkunft in Bukit Lawang war okay. Für einen nächsten Aufenthalt würden wir diese ggf. separat buchen und nochmals ein wenig recherchieren, ob es bessere Alternativen gibt.

Zurück in Bukit Lawang

Angelegt, ausgestiegen und Gepäck entgegengenommen, putzten wir unsere Wanderschuhe im Fluss. Nach zwei Tagen Dschungelmatsch sahen diese ziemlich dreckig aus. Danach bezogen wir wieder unsere Zimmer für die letzte Nacht in Bukit Lawang.

Krümel sagte schon bei der Bootsfahrt, dass sie eiskalt habe. Auch nach einer Dusche und trockenen Kleidern zitterte sie vor sich hin. Mit dem Thermometer wurde dann klar: sie hatte Fieber. Wir fragten dann im Hotel nach, wie wir vorgehen sollen. Man holte dann eine Krankenschwester, die bei Krümel Fieber und den Blutdruck mass. Diagnose: allgemeines Fieber, Krümel solle sich einfach ausruhen. Die Krankenschwester wollte ihr diverse Medikamente verschreiben (u.a. Paracetamol, Vitamine, etwas für den Magen und Antibiotika). Wir lehnten aber dankend ab, da wir Paracetamol und Vitamintabletten dabeihatten. Und Antibiotika, ohne genaue Untersuchung? Nein danke…

Da ihre Temperatur im Verlauf des Abends dann weiter stieg, machten Krummi und ich uns aufgrund des hohen Fiebers (mittlerweile 39.9) ein wenig Sorgen und wir beschlossen, dass ein Arzt nach ihr schauen sollte. Zwei Jungs aus dem Hotel fuhren auf Scootern gemeinsam mit Krümel und mir zu einer Arztpraxis 15 Minuten entfernt (unser Hotel war nur mit Scootern oder einem 15 Minuten Fussmarsch zu erreichen). Zwischendurch begann es aus Strömen zu regnen, sodass wir nicht trocken bei der Klinik ankamen. Leider war der Doktor aber nicht da und die Krankenschwester verwies auf den nächsten Tag. Dies, obwohl sie am Nachmittag sagte, wir sollen vorbeikommen, wenn irgendetwas ist. Zurück im Hotel gab es noch ein Nachtessen und wir beschlossen am kommenden Tag zu schauen, wie es Krümel geht und ob wir wie geplant weiterreisen oder noch bleiben.

In der Nacht machte sich noch ein Tier – ich glaube es war eine Maus oder Ratte – in unserem Zimmer an einem Plastiksack mit Essen zu schaffen (Apfel & diverse verschlossene Snacks). Nach mehrmaligem Umplatzieren im Zimmer, hängte ich den Sack dann auf den Balkon. Geschützt vor den meisten Tieren, machte sich am nächsten Morgen eine Affenbande über die Sack her: und tschüss…

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