29. Oktober – 7. November 2022

Unsere letzte Destination in Indonesien sollte der Tobasee in Sumatra sein. Nach dem anstrengenden Dschungel-Trek (nicht unbedingt nur körperlich, sondern auch mental – denn man nimmt dort so viel mit) wollten wir an dem See ein wenig die Seele baumeln lassen. Doch es kam anders…

Ein anstrengender Reisetag

Krümel hatte immer noch Fieber, ihr ging es aber den Umständen entsprechend gut. Wir entschieden uns, wie geplant zum Tobasee zu fahren. Der Weg führte uns mit einem ersten Fahrer von Bukit Lawang nach Medan (war im Paketpreis beim Dschungel-Trek dabei), dort mit einem nächsten Fahrzeug nach Parapat (Private Car organisiert vom Hotel für IDR 800k/CHF 51) und von dort mit der Fähre zu der Halbinsel Samosir, welche im Tobasee liegt. Alles zusammen etwa 8h Reisezeit.

Wir wollten bei Krümels Fieber sichergehen und Malaria ausschliessen (wir waren mit Bali, Lombok, Java und Sumatra bisher zwar nur in Gebieten mit “sehr geringem Risiko” – aber lieber einmal zu viel testen als zu wenig bei einer solch gefährlichen Krankheit). Unser erster Fahrer brachte uns daher zu der Klinik vom Vorabend. Zwar war ein Doktor da, das Labor aber heute geschlossen. Also ging es weiter in die nächstgrössere Stadt. In der vom Hotelmanager empfohlenen Privatklinik war an einem Samstag aber kein Arzt da. Man verwies uns ans Krankenhaus. Ich wusste bereits, wie gut unser Schweizer Gesundheitssystem ist, aber nun schätze ich dieses umso mehr. Das Spital war ganz okay, aber gewisse Abläufe sind dann doch eher speziell. (Input Krümel: auch ich fand das Spital ganz okay, dass neben mir einer lag, der mit einer Metallkette an das Bett gefesselt war, war jedoch etwas speziell.) Da der Malaria-Test hier 2h gedauert hätte, hätten wir unsere Fähre auf die Insel verpasst. Daher entschieden wir, auf Empfehlung des Spitals, den Test am Tobasee zu machen. Unser Fahrer fuhr dann weiter nach Medan, wo wir an einer Autobahnausfahrt auf unseren nächsten Fahrer trafen. Das Gepäck hievten wir ins nächste Auto und fuhren los in Richtung Tobasee, um die Fähre um 18:00 Uhr zu erreichen. Auf dem Weg zum See kontaktierte ich nochmals unser Hotel und fragte bzgl. Dem Krankenhaus nach. Obwohl der andere Fahrer schon Abklärungen getroffen hatte, war ein Malaria Test in dem Krankenhaus auf der Insel nicht möglich (der entsprechende Arzt war erst in 3 Tagen wieder da). Unser Fahrer tauschte sich dann mit dem Hotel aus und wir entschieden den Test in einer grösseren Stadt auf unserem Weg zu machen.

Nächstes Spital, nächste Anmeldung. Ich glaube, wir waren als Europäer eine kleine Attraktion und genossen einen “Sonderservice”. Ziemlich zügig machte man den Malaria-Test und nach knapp 30 Minuten hatten wir ein Resultat. Der Arzt stellte die Diagnose “normales Fieber” und führte es auf den Dschungeltrek und seine Anstrengungen zurück. Fiebersenkende Schmerzmittel, Bettruhe, viel Trinken und Vitamintabletten waren die Empfehlung. Wir waren erleichtert, dass es keine andere Diagnose gab. Auf dem Weg nach draussen wurde noch ein Selfie mit uns (ja, inklusive fiebriger Krümel) gemacht. Gekostet hatte die Untersuchung und der Test übrigens rund IDR 343’000 (CHF 21). Die anderen Spitäler und Kliniken wollten bis dahin kein Geld, obwohl immer auch schon Blutdruck, Fieber usw. gemessen wurde.

Krummi und der Fahrer hatten in der Zwischenzeit in einem Restaurant neben dem Spital etwas gegessen und gewartet. Danach ging es für uns weiter nach Parapat. Die Fähre um 18:00 Uhr hatten wir mittlerweile verpasst. Diese hätte direkt beim Hotel angelegt. So nahmen wir um 20:30 Uhr eine Fähre, welche im Nachbardorf auf der Insel anlegte. Rund 30 Minuten vor Abfahrt waren wir am Hafen und der Fahrer brachte uns zum Schiff. Zum Glück war ich nun schon lange genug in Asien unterwegs, dass ich nicht mehr viel erwartete. Wir waren die ersten bei der Fähre und mit einer dünnen Planke bestiegen wir den noch dunklen Innenraum der Fähre. Krümel legte sich auf eine Bank und ich organisierte uns noch Getränke in einem der Läden am Hafen. Langsam füllte sich der weiterhin im dunklen liegenden Innenraum mit Leuten und 10 Minuten vor Abfahrt wurde dann auch der Motor angeworfen und man hatte Licht. Mit 20 Minuten Verspätung fuhr das halbvolle Schiff ab. Die restlichen Passagiere waren Asiaten und eine Mischung aus Arbeitern und Reisenden. Die Fahrt kostete IDR 15’000 (CHF 1) pro Person. Während der rund 30-minütigen Überfahrt füllte sich der Innenraum mit Rauch der Zigaretten der Mitreisenden. Ich schätze mal rund ein Drittel der Passagiere hatte mind. zwei Zigaretten geraucht. Danach legten wir am Hafen von Tomok an. Von dort nahmen wir nach mehrmaligen Preisverhandlungen ein Becak (eine Art Tuk Tuk) für die letzten 10 Minuten zum Hotel – dem Romlan Guesthouse.

Nach dem Checkin im Hotel – es war mittlerweile gegen 22:00 Uhr – gingen wir der Strasse im Dorf entlang bis zum erstbesten Restaurant/Pizzeria. Wir entschieden uns für Rösti, Bratkartoffeln und Knoblauchbrot → das Restaurant scheint wohl von einem Schweizer geführt zu werden. Gegen 12 Uhr fielen wir nach einem langen Reisetag müde ins Bett.

Die nächsten Tage streichen wir aus dem Reisekapitel…

Unseren ersten Tag am Tobasee hatten wir mit Ausspannen verbracht. Die Ereignisse der letzten Tage verarbeiten und einfach mal ankommen. Viel zu machen gab es sowieso nicht: es hatte hauptsächlich geregnet. Frühstück und ein kleines Mittagessen nahmen wir im hoteleigenen Restaurant zu uns. Für das Nachtessen gingen Krummi und ich auf die Suche nach einem Restaurant im Städtchen Tuktuk. Wir wurden fündig bei einem kleinen Lokal, welches eine Fleischalternative aus Pilzen herstellt. Wir bestellten zwei unterschiedliche asiatische Gerichte und waren positiv überrascht, wie gut dies schmeckte. Krümel verbrachte den Tag im Bett und erholte sich weiterhin.

Leider ging es Krümel insgesamt immer schlechter. Mitten in der Nacht klappte sie dann im Badezimmer zusammen. Ucchi – die Besitzerin des Hotels – fuhr uns mit einem Waren-Becak morgens um 2 Uhr zu einer Klinik, welche 15 Minuten entfernt war. Krümel verfrachteten wir in den mit Kissen ausgelegten Seitenwagen. Die Diagnose des Doktors: Typhus (es wurde kein Bluttest gemacht, der Arzt schaute in den Mund und meinte dann, Krümel hätte Typus). Wir starteten sofort mit Antibiotika. Sie blieb bis am späteren Morgen in der lokalen Klinik. Danach fuhren wir zurück ins Hotel und machten uns von dort mit einem Taxi auf den Weg zum eine Stunde entfernten öffentlichen Spital auf der anderen Seite der Insel. Ich hatte mit verschiedenen Personen aus der Schweiz Kontakt, welche empfohlen hatten, einen Bluttest zu machen, um diverse Dinge abzuklären. Ich telefonierte auch mit dem Tropeninstitut in Basel, welches eine 24 Stunden Hotline anbietet. Die Dame am anderen Ende der Leitung, war jedoch keine grosse Hilfe. Sie meinte nur, dass sie durch das Telefon keine Diagnose stellen könne. Zudem habe sie bereits geschlafen und könne gerade nicht ganz klar denken. Wir sollen jedoch nochmals einen Malariatest machen. Im öffentlichen Spital angekommen, bestanden wir daher auf einen neuen Malaria-Test und einen Bluttest inkl. Typhus-Testung. Nach knapp 2 Stunden in der übervollen Notaufnahme kam dann das Ergebnis: Typhus (Bakterieller Infekt) & Dengue-Fieber (tropisches Fieber durch Mücken übertragen). (Input Krümel: Fast die gesamte Kommunikation im Spital lief zwischen der Ärztin und Tom. Einerseits weil ich keine Energie hatte, andererseits weil mein Englisch nicht das Beste ist. Während er für kurze Zeit nicht da war, kam die Ärztin und meinte, dass sie das Ergebnis des Bluttests habe und fragte nach Tom. Als ich nachfragte, ob der Test gut sei, meinte sie «ich denke nicht»“. Na super… Als Tom zurückkam erklärte uns die Ärztin das Resultat. Am Anfang dachte ich, sie macht einen Witz. Als sie dann noch sagte, dass die Blutwerte sehr schlecht seien und sie mich daher hospitalisieren möchte, brach für mich eine kleine Welt zusammen. Die Vorstellung in diesem Spital bleiben zu müssen, war alles andere als angenehm.) Nachdem ich mir kurz das Zimmer zeigen liess, in der Schweiz nochmals bei einigen Personen und dem Tropeninstitut nachgefragt habe, liessen wir Krümel einweisen. An dieser Stelle mal ein grosses Dankeschön an Nadine & Nikita, welche immer wieder mit Medi- und Bio-Know-How ausgeholfen haben!

Krümel verbrachte die nächsten Tage also im Spital in Pangururan. Wir waren im VIP-Flügel untergebracht (Einzelzimmer). Zunächst hatten wir ein Super-VIP-Zimmer. Aber abgesehen davon, dass es einfach riesig war, brachte die oberste Klasse nicht viel. Daher liessen wir sie am zweiten Tag in ein kleineres Einzelzimmer auf in die VIP-Klasse umverlegen. Sie erhielt Infusionen, Antibiotika, Fiebersenkende Mittel und tägliche Bluttests. Das Essen war “naja” (Input Krümel: am ersten Tag gab es Reis mit Brühe und Gemüse zum Frühstück. Nicht ganz meines, aber ganz okay. Zum Znüni bekam ich ein Toastsandwich mit Honig und so dachte ich, könnte ich ohne Probleme durch die Tage kommen. Zum Mittagessen gab es wieder Reis mit Brühe und Gemüse, für den Mittag vollkommen in Ordnung. Zum Zvieri bekam ich eine Frucht und einen Donat, ich würde die Zeit im Spital also definitiv überleben. Zum Abendessen gab es wieder Reis und Brühe mit Gemüse. Am nächsten Tag kam nach dem Frühstück eine Pflegerin und fragte mich, ob ich lieber Reisporridge hätte, das wäre gut für mich. Normaler Reis sei zu hart für mich. Da ich keine Probleme mit der Verdauung hatte, lehnte ich dankend ab. Anscheinend war ihr das egal und ich bekam von da an keinen Reis mehr, sondern nur noch Reisporridge mit Brühe, die nach nichts schmeckte. Wer noch nie Reisporridge hatte: stellt euch vor ihr vergesst draussen eine Schüssel mit Reis, es kommt Regnen und am nächsten Tag esst ihr den Reis trotzdem noch. Auch mit den tollen Zwischenmalzeiten, welche mich jeweils etwas aufheiterten, war nun Schluss. Ich bekam nur noch Früchte (immerhin) und Guavensaft. Dieser sollte helfen, meine Blutwerte zu verbessern. Dieser war eigentlich lecker, da ich aber bereits am Vortag einen Liter getrunken hatte, mochte ich nicht noch mehr davon trinken. Ich ass von da an einfach nur noch etwas Gemüse und die zwei Früchte. Ach, und da war noch der Fischkopf in meinem Essen. Es dauerte einige Mahlzeiten, bis sie verstanden haben, was «vegetarisch» bedeutet. Tom der gute holte mir dann irgendwann «Brötchen», damit ich nicht vor lauter Hunger nochmals zusammenklappte. Spoiler: Nach dem Spitalaufenthalt konnte ich einige Tage kein Reis und Gemüse mehr essen😅.

Und was machte ich die Zeit? Ich ging damals mit zum Bluttest und hatte nicht mit einer Hospitalisation gerechnet. Jänu. Ich blieb die ganze Zeit an Krümels Seite. Ich konnte im Spitalzimmer auf einem recht bequemen Sofa schlafen. Aus dem Hotel hatten wir (für die Taxifahrt) noch ein Kissen und eine Decke dabei, die ich verwenden konnte. Nach 2 Tagen schaffte es dann auch noch ein wenig an Gepäck zu uns ins Spital, damit wir Wechselkleidung und Stromkabel erhielten. Und da war noch der Dritte – “Krummi”. Auch der arme Kerl bekam irgendwann leichtes Fieber und erhielt im Spital ebenfalls die Diagnose “Typhus”. Da sein Zustand besser/stabiler war, durfte er wieder zurück ins Hotel. Mein Bluttest – nach den zwei positiven Typhus-Befunden machte ich ebenfalls einen – war gut und ich somit der einzig «gesunde».

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Spitäler & Kliniken auf Sumatra

Man muss sich zuerst einmal klar werden, dass wir in Südostasien unterwegs waren und dies auf eher nicht so touristischem Terrain. Dinge funktionieren hier anders und eine Apotheke dient schonmal als Klink für den Notfall.

Wie man schon an den Hotels erkennt, sind die Standards hier teilweise anders als wir Europäer uns das gewöhnt sind. So auch in den Spitäler und Kliniken. Alles medizinische Geschirr ist einwandfrei sauber, aber das drum herum würde man so in der Schweiz nicht antreffen (kein warmes Wasser, undichte Fenster, alte Einrichtung, Insekten im Badezimmer). Jedoch werden die Zimmer täglich gereinigt und auch nass aufgenommen. Als Nicht-Einheimische hatten wir wohl zudem den Vorteil (eigentlich nicht okay, aber ich war froh darum), dass wir wohl noch besser behandelt und betreut wurden.

Auf der Insel Samosir sorgt man selbst für die notwendigen Sachen im Spital: Geschirr, Wasser, Badetücher bringt man selbst mit. Auch die Medikamente holt man selbst bei der spitaleigenen Apotheke (liegt wohl daran, dass man sicherstellen will, dass die Patienten auch genügend Geld für die Behandlung haben). Für die Kommunikation kommt man mit Englisch – vor allem mit den Ärzten – recht gut zurecht. Beim Pflegeperson greift man besser auf Google Translate zurück. Aber damit ging es ganz gut, auch wenn es dadurch immer wieder etwas länger dauerte.

Die Notaufnahme im Spital war sehr voll und chaotisch. Wir waren froh, nachdem wir einen Nachmittag dort verbracht hatten, als Krümel auf das Zimmer gebracht wurde. Das Zimmer selbst war gut und gross (Super-VIP, resp. VIP). Es gab ein bequemes Krankenhausbett und dieses wurde auch täglich frisch bezogen. Man kümmerte sich hier gut um sie und das Essen war auch mit dabei. Leider musste ich mehrmals darauf hinweisen, dass Krümel sich vegetarisch ernährt. Nach dem vierten Essen funktionierte das dann auch. Wie so oft, schmeckt Spital-Essen nicht immer sonderlich gut, vor allem wenn es mehrere Tage lang ähnliches gibt.

Was man als Highlight betonen kann, ist das Personal. Es waren stets alle sehr bemüht, uns zu helfen. Obwohl die Übersetzung immer wieder mühsam war, gab man sich Mühe, dass wir alles verstanden. Man half uns bei der Besorgung der Medikamente, man bestellte mir auch mal was zu Essen oder fuhr mich kurz in die Stadt für Einkäufe. Natürlich durften auch hier die obligaten Fotos mit einem Europäer nicht fehlen, was für mich aber mittlerweile Gewohnheit ist.

Die Rechnung für den Spitalaufenthalt begleicht man am Schluss bar. Bei – für lokale Verhältnisse – hohen Beträgen, kann ich die fehlende Kartenzahl-Möglichkeit nicht ganz nachvollziehen (vor allem, da die Bargeldbezugslimiten in Indonesien sehr tief sind). Aber auch hier konnte ich mich über die 4 Tage organisieren.

Nach vier Tagen kam dann die Erlösende Info: die Blutwerte waren besser und Krümel konnte am nächsten Tag entlassen werden. Sie war froh, wieder in ein Hotel zu können (westlichere Standards, selbst Essen aussuchen, anderes Bett).

Wie weiter?

Schon während dem Spitalaufenthalt von Krümel hatte ich mir Gedanken gemacht, wie es weitergehen soll. Unser Visum lief per 6. November aus. Dass das knapp werden würde, war uns klar. Also liess ich schonmal Abklärungen machen. Offiziell länger bleiben dürfen wir nicht – auch nicht mit medizinischem Notfall. Wir würden also ggf. in eine Überschreitung des Visums reinlaufen. Abgesehen von einer Strafgebühr sollte uns aber nichts drohen.

Und was machen wir als nächstes? Krümel und ich brauchten beide eine Pause. Klar hatte ich 4 Tage Nichts gemacht, aber von Abschalten konnte keine Rede sein. Irgendwo wo es schön ist, man ein wenig ausspannen kann, kein allzu anstrengender Weg und ein bisschen westlicher.

Eigentlich wären wir als nächstes für drei Tage nach Singapur geflogen. Da es sich dabei um das wohl strikteste Land in Südostasien handelt, wollten wir nicht mit einer kürzlich erst genesen Patientin einreisen. (Input Krümel: Ich hätte auch einfach keine Energie gehabt, eine Stadt anzuschauen). Aufgrund der Regenzeit gab es drei Länder, welche in Frage kamen: Thailand, Kambodscha und die Philippinen. Wir entschieden uns für Thailand aufgrund der wohl besten medizinischen Versorgung, falls mit Krümel nochmals etwas wäre.

Buchen konnte ich trotzdem nichts. Ich musste von Tag zu Tag zuwarten, wann Krümel entlassen werden würde. Somit konnte ich weder ein Hotel noch einen Flug buchen. Hätten wir Indonesien nicht verlassen müssen, wären wir wohl noch eine Woche im Romlan Guesthouse bei Ucchi geblieben. Leider war dies nicht möglich. Somit musste ich am Schluss mehr oder weniger spontan einen Ausreiseflug und ein passables Hotel in Bangkok buchen.

Ein Dank an die vielen Helfer

Während der Zeit, als es Krümel nicht so gut ging, hatten wir mit so vielen lieben Menschen Kontakt, die mehr gemacht hatten, als man erwarten könnte. Die Jungs vom Hotel in Bukit Lawang spielten Taxidienst. Die Taxifahrer fuhren Extrarunden und warteten beim Spital. Das Pflegepersonal gab sich Mühe und viele Leute, welche die Situation kannten, fragten immer wieder nach dem Zustand von Krümel.

Aber jemand schwamm da oben Weg. Und das war Ucci vom Romlan Guesthouse. Schon bevor wir im Guesthouse waren, half sie uns bei der Organisation des Transports und organisierte Sachen für uns. Während der Krankheitsphase von Krümel half sie uns aber dann wirklich – sorry für die Wortwahl – aus der Scheisse:

Sie hat uns um 2 Uhr morgens in eine Klinik gefahren. Abklärungen mit dem Spital treffen, ob sie dies und das tun können. Uns Frühstück in die Klinik liefern. Jede Menge Transporte organisieren. Mit dem Immigrationsamt bezüglich unserer Visa Kontakt aufnehmen. Uns im Spital einen Ansprechpartner vermitteln.

Und all dies mit einer zuvorkommenden Art und Freundlichkeit, welche wohl in Europa lange gesucht werden müsste. Liebe Ucci – unserer Dankbarkeit können wir gar nicht genug Ausdruck verleihen.

Und nicht nur weil Ucci die beste Gastgeberin ist, sondern auch weil das Romlan Guesthouse super ist: eine absolute Empfehlung, wer auf Sumatra den Toba-See besucht. Unbedingt im Romlan buchen. Die Lage, die Aussicht, die Zimmer, das Restaurant und natürlich das Hotelpersonal sind der Hammer. Klare 11 von 10 Sternen!

Gemächlich Ausreisen

Nach der Entlassung aus dem Spital, hatten wir erneut eine Nacht im Romlan Guesthouse verbracht. Einerseits war unser Gepäck noch dort, wir mussten sowieso über Tuktuk wieder zurück aufs Festland und wir wollten es auch gemütlich angehen. Leider drängte die Zeit unseres Visa-Endes und wir konnten nicht noch länger in Tuktuk bleiben. Da Krümel immer noch geschwächt war, wollten wir nichts übertreiben und haben das Visum schlussendlich um einen Tag überzogen (nach Rücksprache mit dem Immigrationsamt in Siantar). Wir mussten dafür zwar eine Strafe von IDR 1 Mio. (CHF 64) pro Person zahlen, aber dafür hatten wir keinen Stress. Krummi hatte seinen Flug intuitiv auch auf den gleichen Tag umgebucht, sodass wir alle gemeinsam fahren und Ausreisen konnten: ihn zog es aber noch weiter in Richtung Jakarta, da sein indonesisches Visum länger gültig war.

Nach einer letzten Nacht in Tuktuk stand am nächsten Tag der Transfer zurück nach Medan auf dem Plan. Wir nahmen nach unserem Mittagessen im Hotel zuerst eine Fähre zurück nach Parapat. Dieses Mal holte uns die Fähre direkt am Steg beim Hotel ab und lud vor der Überfahrt an weiteren Hotelanlagen noch andere Gäste auf. Da es bei der Hinfahrt schon dunkel war, konnten wir nun die Aussicht auf die Umliegenden Berge und den See geniessen. Das Ganze untermalt von lauter Partymusik, welche auf dem Boot abgespielt wurde. Für den restlichen Transfer nach Medan hatten wir wieder einen private Car gebucht: 3.5 Stunden Autofahrt in die Hauptstadt. Dank der Regenzeit und den auf dem Weg überfluteten Strassen waren es am Schluss ein wenig mehr als 4 Stunden. Die Fahrt zog sich am Schluss echt in die Länge. Unterwegs unterhielten wir uns mit einem Spiel mit Fragen für Diskussionsrunden (z.B. “Wenn du jedem Menschen die gleiche Frage stellen könntest und eine Antwort bekämst; was würdest du fragen?”). Am Abend kamen wir dann beim Flughafenhotel (direkt im Flughafengebäude) an. Da unser Flug am nächsten Morgen ging, hatten wir auch hier eine Nacht gebucht.

Nach dem Checkin assen wir direkt im Flughafenhotel. Ich nerve mich ja selten über ein Restaurant, aber wenn man schon Speisekarten mit Fotos hat, sollte das Essen wenigstens in etwa dem Foto entsprechen und nicht komplett anders daherkommen. Immerhin haben die gebratenen Nudeln einigermassen passabel geschmeckt. Bevor wir gute Nacht sagten, wollte ich nochmals etwas Bargeld für die Einreise für Thailand besorgen und noch die administrativen Sachen für den Flug erledigen (Web-Checking, Ausreiseflug, usw.).

Nach dem Frühstück ging es zum Flughafen-Prozedere. Nach dem Security-Check hiess es dann (vorläufig) Tschüss sagen: Krummi bog zu den Domestic Flights (nach Jakarta) ab, während wir durch die Passkontrolle für die internationalen Flüge mussten. Am Passschalter gaben wir dann proaktiv an, dass wir einen Tag über der Visum-Dauer in Indonesien waren. Nach ein bisschen Warten wurden wir dann in ein muffiges Büro vom Immigrationsamt gebeten. Dort erläuterten wir nochmals die Situation, mussten die Strafgebühr bezahlen und konnten dann problemlos zum Gate. (Input Krümel: Tom machte mich mehrmals darauf aufmerksam dem Beamten gegenüber freundlich zu sein, nicht zu diskutieren und einen guten Eindruck zu machen. Ich hatte überhaupt keine Energie, wollte nicht noch eine Strafe dafür bezahlen müssen, dass ich die letzten Tage im Spital verbrachte. Als wir dann in einen Raum mussten, welcher so nach altem Rauch roch, wurde mir richtig übel und ich wollte einfach nur noch raus aus diesem Raum. Der Beamte fragte dann irgendwann, ob alles in Ordnung sei und wirkte etwas verwundert, als ich, sobald wir fertig waren, aufsprang und den Raum verliess. Egal – wir konnten nun Indonesien verlassen und ein nächstes Kapitel in unserer Reise begann 🙂

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