25. – 26. Oktober 2022
Es stand wieder mal ein Flug auf dem Plan. Unser letztes Inselziel in Indonesien: Sumatra. Vom Flughafen hatten wir dann einen direkten Transport nach Bukit Lawang. Aber mal der Reihe nach.

Existiert unser Flug überhaupt?

Wie immer ging es mit dem Taxi vom Hotel zum Flughafen. Die Fahrt dauerte rund eine Stunde – schliesslich waren wir ja in der grössten Stadt im südostasiatischen Raum. Am Flughafen angekommen, mussten wir unseren Checkin-Schalter suchen. Unser Flug war nicht auf der Abflugtafel drauf, auf Rückfrage wurde uns erklärt, dass die Bildschirmanzeige nicht aktuell sei und man wies uns den Weg. Gepäckabgabe war soweit einfach und man verwies uns ans Gate E5. Nach der obligaten Kontrolle der Bordkarte kam man zu den ganzen Läden und Essständen. Wir fragten uns, warum es hier so viele Läden hat. Wir fanden später heraus, dass nach dem Sicherheits-Check direkt die Gates sind. Daher machten wir uns auf die Suche nach einem Kaffee & Frühstück für mich, da Krümel ja ihren Porridge dabeihatte. Zehn Minuten vor Boarding-Time befanden wir uns nach einem einfachen Security-Check – wir durften wieder unsere Getränke mitnehmen – beim Gate E5. Weit und breit niemand und auch der Flug war nicht angeschrieben. Auf Rückfrage beim Infoschalter: der Flug geht neu ab Gate E7, übrigens läuft das Boarding bereits. Also schnell zum anderen Gate wo man uns gefühlt als letzte Personen (nach uns kamen nur noch wenige) direkt ins Flugzeug bugsierte. Ich habe dann zur Sicherheit nochmals kurz nach dem Zielflughafen gefragt, nicht dass wir plötzlich woanders landen… Auf dem Sitz platzgenommen ging es 2:20 Stunden in einem nicht weiter spektakulären Flug nach Medan.

Das stand kein Fahrer mit dem Namensschild

Vom Flieger ging es den, aus meiner Sicht bisher kürzesten, Weg vom Gate zum Gepäckband. Nachdem wir Alfredo und Greg vom Gepäckband gehievt haben – warum müssen eigentlich immer alle Leute direkt am Gepäckband stehen, dass man sich nach vorne kämpfen muss?! – haben wir uns zur Empfangshalle begeben. Dort sollte unser Fahrer mit einem Namensschild auf uns warten. Ich habe also nach dem Namensschild gesucht: von ganz rechts nach links. Und dann stand da Krummi – mein bester Freund. WTF?! Was machte der hier? Aha, da hatte Krümel wohl was organisiert… Nach einer ausgiebigen Begrüssung wurde dann alles klar. Da wir das Dschungel-Programm auf meinen Geburtstag gelegt hatten, kam er kurzerhand mit. Schliesslich war er seit Oktober auch am Reisen und war ebenfalls “in der Nähe”. Eine mega tolle Überraschung ist euch zwei da geglückt; danke =) Unsere anschliessende Fahrt – der Fahrer wartete natürlich neben Krummi – führte uns von Medan nach Bukit Lawang. Vorbei an der Grossstadt, durch kleinere Dörfer und mitten durch Palmwälder. Mit zunehmender Fahrzeit – ca. 4h – wurde der Strassenzustand schlechter. Unser Fahrer musste teilweise um die Schlaglöcher herumfahren oder kurze Abschnitte führten über Stock und Stein. Die Fahrzeit war aber kurzweiliger als gedacht und irgendwann erreichten wir das Dörfchen am Fluss.

Ein herzlicher Empfang

Da unser Hotel nur zu Fuss oder mit dem Scooter erreichbar war, schulterten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf den knapp 15-minütigen Fussweg zum Hotel. Unser Guide führte uns durch die engen Gassen von Bukit Lawang. Auf dem Weg unser erstes Glück: wir sahen in einem Baum einen Orang-Utan zusammen mit seinem Baby. Wow, so schnell hatten wir nicht damit gerechnet. Weiter zum Hotel (Sumatra Orangutan Explore Guesthouse), wo wir unsere Rucksäcke deponierten und an den Tischen Platz nahmen. Man servierte uns einen Welcome-Drink und ein Hotelmitarbeiter gab uns einige Infos zum unserem Dschungel-Trek. Wir erhielten zudem einige lokal hergestellte Produkte als Geschenk überreicht: eine natürliche Zitronengras-Seife für das Duschen/Baden im Fluss, ein hölzerner Schlüsselanhänger mit eingeschnitztem Orang-Utan und ein Stoffsäckchen aus Batik. Danach bezogen wir unsere Zimmer. Nicht viel Luxus, aber unser Zimmer war recht geräumig. Nachtessen gab es in einem Warung in Bukit Lawang, welches wir nach einem Spaziergang entdeckten. Wir assen alle ein Mie Goreng, aber mit unterschiedlichen Nudel-Arten. Auf dem Rückweg riefen uns einige Locals, welche bei einem Lagerfeuer sassen zu, wir sollen doch zu ihnen sitzen. Auf Holzbänken am Lagerfeuer wurden dann begleitet von Trommeln und Gitarre internationale und einheimische Lieder gesungen. Einige bekannte Lieder wurden auch gerne auf “Dschungel, Bukit Lawang und Orang-Utan” angepasst (z.B. Lemon Tree = Jungle Tree).

Das Lied zum Dschungel-Trekking in Bukit Lawang

Zu der Melodie von Jingle Bells singen die Guides des Nationalparks gerne folgendes Lied:

Jungle trek, jungle trek in Bukit Lawang.
See the monkeys, see the birds, see orangutan.

Jungle trek, jungle trek in Bukit Lawang.
See the monkeys, see the birds, see orangutan.

Walking in the jungle, see the animal.
Walking together in Bukit Lawang.
Trekking together, rafting together,
everything together in Bukit Lawang.

Jungle trek, jungle trek in Bukit Lawang.
See the monkeys, see the Mina*, everybody run.

*Mina ist eine berüchtigte Orang-Utan Dame, welche ausgewildert wurde. Leider kam es mit ihr immer wieder zu Zwischenfällen (aggressives Verhalten & Verletzungen von Guides) damit sie an Essen kommt. Mittlerweile wurde Sie aber seit 2 Jahren nicht mehr gesehen.

Die Stimmung war ausgelassen und es kamen immer mehr Einheimische dazu. Zuerst dachten wir, dass wohl ein zwei Gitarre spielen können. Weit gefehlt: die Gitarre wurde immer weiter gereicht und jeder gab seine Künste zum Besten. Wir konnten ebenfalls Lieder wählen, welche dann zusammen gesungen wurden. Ein toller Abschluss von einem Tag mit vielen

Bukit Lawang – ein Dorf am Fluss

Am nächsten Morgen stellten wir nach dem Aufstehen fest, dass sich ein Tier (wir tippen auf eine Ratte) durch Krümels Tagesrucksack zu etwas Essen vorgefressen hat. Durch das Aussenfach, die Haupthülle und den Plastiksack mit dem Essen. Ihr Rucksack hat somit ein Loch. Ihre Wut/Enttäuschung war verständlich, schliesslich suchte sie vor unserer Reise 2 Monate nach einem geeigneten Tagesrucksack. Immerhin war das Loch nicht so gross, dass der Rucksack unbrauchbar wurde. Aber ärgerlich ist es halt trotzdem. Learning für uns: essen wird ab sofort (offen oder geschlossen) nicht mehr im Gepäck, sondern separat gelagert (hoffen wir mal, es geht nach Reisetagen nicht im Handgepäck vergessen).

Nach einem Frühstück im Hotel machten wir uns auf, Bukit Lawang zu erkunden. Wir folgten dem Flusslauf und kreuzten den Fluss mittels einer der etwa 5 kleinen Brücken, die die beiden Uferseiten miteinander verbinden. Nach der Hängebrücke mit Bretterboden folgten wir weiter dem Ufer und liefen dann eine Treppe den Hügel hoch. Oben angekommen, fanden wir eine kleine Hotelanlage, in welcher wir uns eine Verschnaufpause gönnten. Mit Aussicht direkt auf den Dschungel hofften wir auf Tiersichtungen (Orang-Utan, diverse kleinere Affenarten, Nashornvögel), welche es hier immer wieder gibt. Leider hatten wir kein Glück und setzten unsere Erkundungstour im Tal weiter fort. Nach einem Zwischenstopp in einem Restaurant für ein Mittagessen nahmen wir eine Brücke zurück auf die andere Uferseite und schlenderten durch die verschiedenen Läden am Flussufer. Hier fanden wir sogar einige mit Outdoor-Ausrüstung (Rucksäcke, usw.), welche einen qualitativ guten Eindruck machten.

Nach der Rückkehr in unserer Unterkunft machten wir eine Planungssession für die nächsten Tage, da wir noch keine Unterkunft organisiert hatten. Nachtessen gab es wiederum in einem Warung, bevor wir im Hotel unser Gepäck für den zweitägigen Trip packten. Die Packliste für den Trek hat uns dabei geholfen, das richtige dabei zu haben.

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