23. September – 26. September 2022

Wir wollten unbedingt noch ein wenig in den Osten von Bali. Unter anderem ist dort das Städchen Sidemen, welches in mitten von Reisfeldern liegt und wo Bali noch Bali ist. Zudem wollten wir noch ein wenig an die Ostküste, da man dort gut schnorcheln kann – genauer gesagt in Amed.

Für Tagesausflüge ist es dann doch zu weit. Und all unser Gepäck wollten wir auch nicht mitnehmen. Daher haben wir bei unserem Homestay in Ubud angefragt, ob wir unsere Rucksäcke für ein paar Tage dort einlagern dürfen: und wir durften. Darum haben wir nur unser Handgepäck geschnappt und sind mit dem Scooter in Richtung Sidemen aufgebrochen.

Umringt von Reisfeldern

Der Verkehr auf Bali ist schon etwas eigen. Mit Russ im Gesicht sind wir dann um ca. halb 11 Uhr in Sidemen in unserem Hotel angekommen. Wir hatten einen wunderbaren Ausblick von unserem Balkon im ersten Stock über die Natur. Im Städtchen selbst gab es nicht viel zu entdecken, aber die Natur rund herum ist der Wahnsinn. Ein kleiner Spaziergang hatte uns entlang der Reisfelder geführt, den Spaziergang durch die Reisfelder hatten wir aber aufgrund der brütenden Hitze ausgelassen (Input Krümel: Tom schreibt mal wieder schön😜. Wir haben die Abzweigung in die Reisfelder nicht gefunden und es war so heiss, dass wir dann entschieden, dass es wohl besser wäre, morgen früh durch die Reisfelder zu gehen). Stattdessen gab es in einem gemütlichen Restaurant etwas zu Mittag. Auch hier: der Ausblick vom Infinity-Pool direkt auf die Reisfelder. Eigentlich wollten wir noch den Pool nutzen, aber die aufgezogenen Wolken hatten dann doch für eine kühle Brise gesorgt. Eine Rollerfahrt durch das Städtchen hat uns dann noch zu einem Staudamm geführt, welcher wohl zur Wasserversorgung dient. Hätten wir so nicht unbedingt erwartet. Den Rest des Tages hatten wir einfach mal zum Entspannen genutzt. Zum Nachtessen gingen wir noch in ein lokales Warung und genossen wiedermal die balinesische Küche.

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Was ist eigentlich ein Warung?

Ein Warung ist ein kleines Restaurant (oder teilweise auch Geschäft). Meistens gehören diese direkt zu den Häuser der Familien. In einem Warung gibt es hauptsächlich balinesische Speisen. Wir haben aber auch schon Warungs mit westlich ausgerichteter Küche entdeckt. Daher ist der Name Warung nicht immer ein Indiz für heimische Küche. Auch gibt es mittlerweile Warungs die man von der Art her eher als Restaurant bezeichnen sollte und wohl einfach zu Werbezwecken Warung heissen.

Am nächsten Morgen haben wir uns entschlossen, einen Teil der Reisfeld-Wanderung zu machen. Da der Rundweg eigentlich zweimal den Fluss gekreuzt hätte (nein, nicht über Brücken), wollten wir nur den trockenen Teil machen. Trocken war aber nicht viel, da es in der Nacht stark geregnet hatte, waren die Reisfelder und die Wege eher feucht bis nass. Krümel befand den Weg durch die Reisfelder eher als komisch: “in der Schweiz läuft man ja auch nicht durch Weizenfelder”. Der Vorteil ist aber die Bauart der Reisfelder: Da diese in Terrassen und Reisbecken angelegt sind (die Becken werden ja mit Wasser geflutet), kann man auf den Rändern zwischen den Becken wunderbar entlang-spazieren. Den richtigen Weg durch die Felder zu finden, ist aber gar nicht so einfach und auch der Wanderweg (die Route konnte ich auf dem Handy mittels GPS anschauen) führte uns irgendwann an eine unpassierbare Stelle. Also suchten wir auf eigene Faust einen Weg aus den Feldern und zurück zum Hotel. Mit nassen Schuhen kamen wir dann zum Hotel zurück und genossen anschliessend unser Frühstück. Krümel hatte die Variante “Fried Rice” gewählt und ich nahm das Rührei mit Toast. Übrigens gibt es bei den meisten Homestays entweder Pancakes (sehen eher aus wie ein Omlett) oder Toast mit Ei. Dazu wird meist ein Früchteteller oder ein frischer Fruchtsaft serviert. Danach schwangen wir uns auf den Roller und fuhren weiter gegen Osten.

Tempel am Meer & Aussicht vom Berg

Nach etwa einer Stunde fahrt erreichten wir unseren ersten Zwischenstop: die Tempelanlage Tirta Gangga. Schon beim betreten war uns klar: reine Touristenattraktion! Der Tempel wurde erst in den 40ern als Palast erbaut und war eine Verwirklichung des letzten Raja (König) von Karangasem. Die Anlage wurde in den 60er Jahren durch eine Vulkaneruption zerstört und danach wieder aufgebaut. Zentral sind diverse Wasserelemente (daher auch der Name Gangga vom indischen Fluss Ganges). Heute ist sie eine Touristenattraktion. Kleidervorschriften mussten wir hier also eine beachten; die Anlage wird tatsächlich nur als Touristenmagnet verwendet. Was man jedoch erwähnen muss; es war eine der gepflegtesten Anlagen. Wir mischten uns ein wenig unter die Touristen und warteten auf den Moment für das perfekte Instagram-Foto. Natürlich durfte ein Handstand von Krümel nicht fehlen. Die Anlage füllte sich immer mehr mit Menschen, wir setzten uns noch kurz, tranken etwas und beobachteten das sehr amüsante Treiben.

Als nächsten wollten wir zu einem Aussichtspunkt fahren. Wir wussten jedoch nicht, dass dieser auf dem Berg war und man mit dem Roller bis ganz hinauffahren kann. Die Tankanzeige des Scooters wurde immer leerer. Aber getopt wurde die Fahrt durch den letzten Abschnitt. Befestigte Strasse? Fehlanzeige. Loser Waldweg und Schotterboden. Krümel war das ganze dann irgendwann nicht mehr ganz so geheuer mit dem Scooter und stieg ab um einige steile Stücke zu gehen, während ich – mit intensiv antrainiertem Scooter-Können – weiterfuhr (Input Krümel: ist ja nicht so, dass wir das letzte Stückchen hätten gehen können. Aber Tom wurde richtig faul seit er das Rollerfahren entdeckt hat. Fünf Minuten zum Restaurant laufen? Sicher nicht, wir können doch fahren). Beim Parkplatz oben angekommen dachten wir zuerst: willkommen zum nächsten Touristen-Hotspot, es hatte jedoch sehr wenig Menschen und so konnten wir die Aussicht meisten alleine geniessen. Unter uns war Wald, fruchtbare Täler und das Meer. Eine unglaublich schöne Aussicht und Krümel musste vor lauter Dankbarkeit ein paar Tränen verdrücken. Aber seht doch selbst:

Tage am Meer

Der Abfahrt war noch mühsamer als die Fahrt hinauf. Krümel lief liebend gerne, während ich an gewissen Stellen den Weg mehr herunterrutschte als fuhr. Schlussendlich erreichten wir jedoch die normale Strasse wieder, welche uns den Berg zu unserer Zieldestination herunterbrachte. Man könnte die Fahrt mit einer Schweizer Passtrasse vergleichen. Wir waren jedoch überrascht in welch gutem Zustand diese steile Strasse war. In den Städten sind die Strassen gesäumt von Schlaglöchern, hier gab es sozusagen keine. Bei unserem Scoopy (Rollermodell) griff die Motorenbremse nicht so gut wie bei anderen Fahrzeugen, die wir schon hatten. Um die Bremsen ein wenig zu schonen legten wir einen kurzen Zwischenhalt ein. Beim Losfahren war ich kurz geschockt: die Vorderbremse hat ihren Dienst aufgegeben. Nach ein wenig “dran rumfummeln”: tada läuft wieder (Input Krümel: Tom hat bereits während des Zwischenstopps daran herumgefummelt, kein Wunder ging danach etwas nicht mehr😂). Ich fuhr dann jedoch etwas vorsichtiger, die Angst, dass die Bremse nochmals versagte, war durchaus vorhanden. Unten am Berg konnten wir schon das Meer sehen und waren bald in unserem Hotel “Lily Amed Beach Bungalows” in Amed. Unser Zimmer lag einen Katzensprung vom Strand entfernt. Aber zunächst mussten wir etwas Essen und gingen in ein nahegelegenes Warung. Danach verbrachten wir den Abend in der Hotel-Lounge/Minibar direkt beim Strand mit Lesen (Tom) und Organisieren (Krümel).

Am nächsten Tag war Krümel bereits früh wach und entschied sich, den Sonnenaufgang anzusehen. Da ich ebenfalls wach wurde, zog ich mich schnell an und ging mit. Wir waren jedoch bereits etwas zu spät, zudem ging die Sonne am Rand der Insel auf und nicht direkt vor uns am Horizont. Schön war es trotzdem. Nach einem weiteren Nickerchen assen wir Frühstück im “Good Stuff”. Und das Zeug dort ist auch absolut lecker → absolute Empfehlung. Nachdem wir ein wenig an unseren Blog-Beiträgen weitergeschrieben hatten, ging es auf die erste Schnorchel Tour. Krümel hatte in ihrem Alfredo (Rucksack) genug Platz für einen Schnorchel + Brille. Ich musste mir zuerst noch einen organisieren. Am Strand kann man diese aber fast in jedem Warung mieten. Für IDR 30’000 (zum Vergleich die Tagesmiete für einen Roller kostet 70’000) habe ich mir Schnorchel, Maske und Flossen gemietet. Direkt vor dem Warung war dann auch das Riff und ich habe der Schnorchel-Anfängerin Krümel nochmals ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben. Kopf ins Wasser und sofort hatten wir viele verschiedene Fische und Meeresbewohner vor uns. So eine Vielfalt hätte ich direkt am Strand echt nicht erwartet! Leider habe ich unsere GoPro (Unterwasserkamera) im grossen Gepäck in Ubud liegen gelassen und das Handy blieb für den Strandnachmittag im Hotel; darum gibt es leider keine Eindrücke.

Zum Nachtessen ging es mit dem Motorrad in eine anderen Abschnitt der Region (ca. 15 Minuten Fahrt). Krümel war schon “hangry” (jeder der sie kennt, weiss was ich meine. Krümel mit Hunger ohne Essen → ein Monster ist erschaffen). Gegessen haben wir Balinesische Spezialitäten. Ich hatte beispielsweise in Bananeblättern gedämpfte Pilze und Gemüse.

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Typische balinesische Speisen

Auf unserer Reise haben wir diverse Essen entdeckt, welche der absolute Hammer sind!

Hauptgänge

Dessert

  • Klepon (Süsse Reiskuchen-Bällchen, gefüllt mit Palmzucker und Kokosflocken)
  • Pisang Goreng (Frittierte Bananen)
  • Dada Gulung (dünnes Omlett, welches mit Palmblättern grün gefärbt wurde, gefüllt mit Kokosflocken und Palmzucker)

Was man übrigens getrost auslassen kann:

  • Bali Coffee (typisch balinesischer Kaffe: gemahlene Kaffeebohnen aufgegossen mit heissem Wasser)

Wenn man ein gutes Restaurant entdeckt, muss man übrigens mehrmals hingehen. Darum gab es am nächsten Morgen nochmals Frühstück im “Good Stuff”. Übrigens ist das nicht nur ein Café, sondern auch noch ein Eco-Store (Nachhaltiger Laden mit vielen unverpackten Lebensmitteln & ressourcenschonende Dinge für den täglichen Gebrauch).

Und wenn wir schon das Morgenprogramm wiederholt haben: natürlich ging es auch nochmals ins Meer zum Schnorcheln. Dieses Mal aber auch noch zu einem anderen Strand.

Ein Schnorchel-Highlight müssen wir euch noch erzählen: Wir haben eine Schildkröte gesehen 🤩 Ein wunderschönes Tier. Es trieb wenige Meter vor uns her und wir konnten ihr ein wenig folgen. Krümel war hin und weg und hat den Rest vom Tag nur noch gestrahlt und war so happy, hat sie das Tier gesehen!

Danach ging es für uns wieder zurück mit dem Roller. 2.5 Stunden Rollerfahrt standen vor uns auf dem Programm. Eigentlich wollten wir irgendwann noch eine Pause einlegen, aber wir haben es – abgesehen von 2 Minipausen à 3 Minuten – voll durchgezogen.

Ich war kaputt vom Fahren, Krümel tat danach alles weh vom Sitzen (Input Krümel: bereits nach 45 machte sich mein Popo bemerkbar und beklagte sich über den unbequemen Sitz. Als wir nach 1,5 Stunden einen kurzen Halt machten, damit Tom sich eine Maske aufsetzen konnte, war ich richtig froh, absteigen zu können und freute mich überhaupt nicht, kurze Zeit später bereits wieder aufzusteigen. Ich dachte eigentlich, wir essen unterwegs etwas, damit wir nicht alles am Stück fahren müssen. Tom sagte jedoch, dass er gerne zurück in Ubud wäre, bevor es dunkel wird. Also sass ich brav da, während sich weitere Körperteile meldeten. Nach zwei Stunden auf dem Scooter schrien mich mein Gesäss, mein Rücken und mein Nacken an, endlich ab diesem Gefährt zu steigen. Ich ignorierte dies – die nächsten 15 Minuten fühlten sich jedoch so an, als wären es drei Stunden gewesen. So gab ich auf und sagte Tom er müsse sofort anhalten. Rucksack abziehen, ein paar Schritte gehen – was für eine Wohltat! Tom nahm mir dann meinen Rucksack ab – seiner war übrigens gemütlich zwischen seinen Beinen platziert- und so konnte ich wieder ohne grösseren Probleme die letzten 15 Minuten aushalten.). Zudem sind wir beide in den Abgasen geschwommen und ich hatte danach echt das Bedürfnis nach Kleiderwechsel und duschen. Danach teilten wir uns in einer Pizzeria bei uns in der Strasse eine Pizza und waren dann froh, früh ins Bett zu können (Input Krümel: Tom hat das wichtigste ausgelassen: nach diesem Tag gönnten wir uns ein Dessert. Noch nicht allzu spezielles, aber das Dessert war der ABSOLUTE WAHNSINN! Tom bestellte sich ein Erdbeersorbet, ich mir ein Blondie. Das beste Dessert, das ich in meinem Leben gegessen hatte!).

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