23. – 26. Januar 2023

Meine Tage in Kuala Lumpur (genannt “KL”) nahm ich gemütlich. Ich hatte keinen Stress und konnte mich somit dem Multikulti der malaysischen Hauptstadt widmen.

Planungstag in Kuala Lumpur

Nachdem ich einmal gemütlich ausgeschlafen hatte, startete ich planlos in den Tag. Ich hatte mich weder auf Kuala Lumpur, noch auf Malaysia vorbereitet und für den ersten Tag in der Stadt Zeit zum planen eingerechnet. Zuerst musste mal etwas zum Mittagessen her, weshalb ich in einer Parallelstrasse in einem vegetarischen indischen Restaurant das “Quick Menu” bestellte. Die Menge war mehr als ausreichend.

Auf dem Rückweg gönnte ich mir noch ein Kaffee, bevor ich mir eine lokale SIM-Karte für das malaysische Netz besorgte. Nach einiger Google Suche habe ich mich für den Anbieter “Digi” entschieden. In einem Laden um die Ecke konnte ich für MYR 10 (CHF 2) eine SIM-Karte inkl. 5 GB Guthaben für 7 Tage besorgen. Auf der Handy-App des Anbieters konnte ich nach Ablauf der 7 Tage wieder neues Guthaben aufladen und entsprechendes Datenvolumen auswählen.

Ausgestattet mit meinem Laptop ging ich anschliessend erneut in das Kaffee vis-a-vis vom Hostel und verbrachte den Nachmittag mit Planen. Was kann man in KL anschauen, was gibt es sonst noch für tolle Orte? Wie kommt man generell dort hin? Was ist mein nächstes Hostel (ich hatte nur zwei Nächte in diesem Hostel gebucht)?

Für das Nachtessen begab ich mich zum Foodcourt Lot 10 Hutong in einer Mall. Mein Weg führte mich dann unter anderem durch eine Seitengasse, wo sich ein Tourist wohl nicht hin verirren sollte, wenn er nachts allein unterwegs ist: zerfallene Hinterhaus-Fassaden, Müll und extrem viele Ratten. Gleich um die Ecke befand sich aber das schicke Einkaufszentrum. Die Essensauswahl in dem Foodcourt war riesig. Ich entschied mich für ein Nudelgericht und war geschmacklich leider enttäuscht. Als Dessert gönnte ich mir dann noch geschabtes Eis mit Mangosauce.

Nach meinem Rückweg ins Hostel setzte ich mich noch in die Lobby und sortierte die Fotos, schrieb Blogbeiträge und quatschte mit den Anwesenden.

KL Chinatown

Am nächsten Morgen ging es zum Frühstück nochmals ins Lokl. Ein wenig teuer, aber dafür umso leckerer. Im Hostel habe ich dann meine Sachen gepackt, da ich das Hostel wechseln musste. Zuerst ging es aber noch ein wenig auf eine Sight Seeing Tour, da die Altstadt ja direkt vor der Türe lag.

Leider war die Moschee noch geschlossen, weshalb ich mich dann zuerst zu den anderen Sehenswürdigkeiten aufmachte. Der River of Life – eine Kunst- und Kulturinstallation – nutzt Sprühnebel um eine mystische Stimmung rund um die Moschee und den Merdeka Platz zu erzeugen. Auf dem genannten Platz wurde 1957 die Unabhängigkeit von Malaysia ausgerufen. Nach einem Rundgang um den Block war die Jamek Moschee geöffnet und ich konnte mir diese ansehen. Ein Farbklecks in der Gegend, welche ansonsten von vielen Hochhäusern umgeben ist.

Danach schnappte ich meine sieben Sachen und lief zum neuen Hostel Mingle Chinatown. Da es in Chinatown einiges zu sehen gab, begab ich mich hier auf den Spaziergang durch das Viertel. Der Hindu Tempel Sri Maha Mariamman war leider im Umbau, weshalb es nicht viel zu entdecken gab, ausser die Arbeiter beim Restaurieren der verschiedenen Tempel Elemente. Danach sah ich mich in den beiden chinesischen Tempel Guan Yu und Sin Sze Si Ya. In beiden war sehr viel los, da viele zum chinesischen Neujahr in die Tempel gingen. Es war spannend zuzusehen, wie Räucherstäbchen entzündet und Glocken und Gongs zum Klingen gebracht wurden. Danach streunte ich noch durch die gedeckte Einkaufsstrasse Jalan Petaling.

Direkt neben dem Hostel ass ich im Leaf & co mein Mittagessen, bevor ich dann einchecken konnte. Ich war in einem Zweibett-Schlafsaal (ja, sowas gibt es) untergebracht. Den Rest vom Tag verbrachte im Cafe des Hostel mit weiterem Planen. Nachtessen gab es im für die Spezialität Hokai Mee Noodles bekannten Kin Lian Kee. Die Nudeln waren okay, aber jetzt nicht wirklich das beste Essen, was ich in Malaysia hatte. Nach einem Rückweg durch einen Regenschauer – natürlich hatte ich wiedermal weder Jacke noch Schirm dabei – bearbeitet ich noch ein wenig die Fotos in der Lobby. Nachdem ich meinen Rucksack für den kommenden Tag gepackt hatte, ging ich schlafen.

Batu Caves & Hostel-Abend

Am nächsten Tag stand ich bereits um 6 Uhr auf. Ich wollte um 7 Uhr den Zug am Bahnhof Kuala Lumpur nehmen. Ich hatte mich zuerst zwar verlaufen, aber am Schluss den Weg zum Ticketschalter gefunden. Für MYR 12 (CHF 2.50) bekam ich das Zugticket auf eine Plastikkarte geladen und kam damit durch die Schranke zum Gleis.

Mit dem Zug ging es in 20 Minuten zu der Station der Batu Caves, zu dessen Eingang ich dann einen Riesenumweg genommen habe. Jänu. Die Anlage selbst war beeindruckend. Die grosse Statue des Gottes Murugan neben der farbigen Treppe geben ein tolles Bild ab. Die 272 steilen Treppenstufen führen zum Eingang der Höhlen. Der Aufstieg war zwar anstrengend, aber man wird dafür belohnt. Oben angekommen steht man auf dem Vorplatz der Haupthöhle und der dahinterliegenden anderen Höhle. In den Höhlen wurden mehrere Hindutempel erbaut und es gibt den einen oder anderen Souveniershop. Neben den Gläubigen und Touristen trifft man auch das eine oder andere Huhn hier oben an… Wieder unten schaute ich mir die anderen umliegenden Tempel an. Habe ich schon erwähnt, dass es hier überall von Tauben wimmelt? Erst nach dem wieder gleichen Umweg wie beim Reinkommen, habe ich geschnallt, dass es einen direkten Weg vom Bahnhof, an den umliegenden Tempeln vorbei zu den Höhlen gibt. Diese Tempel waren aus meiner Sicht nicht weiter Sehenswert und ich machte mich zurück auf den Weg nach Chinatown. Lustigerweise waren auf der Hinfahrt neben mir drei weitere Touristen bei den Batu Caves ausgestiegen und genau die gleichen drei waren wieder im gleichen Zug zurück wie ich. Nach einem gemütlichen Morgenessen lieb bis zum späteren Nachmittag nicht mehr viel.

Um 15:30 fand ich mich dann bei der Hostel Rezeption ein: ich hatte mich spontan für einen vom Hostel organisierten Ausflug zu einem Nachtmarkt angemeldet. Spoiler: der Nachtmarkt selbst war nicht der Brüller, aber der gesamte Abend schon. Gemeinsam mit Leo aus dem Hostel lief ich zum zweiten Hostel unserer Hostelkette in der Highstreet. Dort trafen wir auf die anderen Angemeldeten und einige schlossen sich noch spontan an. Mit drei gefüllten Autos ging es 20 Minuten zum “längsten” Night-Market in Kuala Lumpur. Aufgrund des Chinese New Year waren etwa ⅓ der Stände nicht besetzt. Zudem war die Auswahl – nachdem ich die Nachtmärkte in Thailand erlebt hatte – eher naja. Zu essen gab es für mich dann Dumplings und eine gefüllte Teigtasche. Die anderen hatten beispielsweise Takoyaki, Roti oder Nudelgerichte probiert. Nach 1.5h ging es dann wieder zurück und wir waren alle nicht so begeistert: die Auswahl hatten wir uns grösser vorgestellt, Stimmung war nicht wirklich vorhanden am Markt und bei hellem Tag wieder zurückzukommen war komisch. Immerhin die Stimmung unter uns Backpackern war super. Wir haben uns nach der Rückkehr dann noch im Hostel an einen grossen Tisch gesetzt und das günstige Bier vom Getränkeautomaten genossen. Tolle Gespräche und eine langsam wachsende Gruppe. Im Verlauf des Abends gingen wir dann noch raus in die eine oder andere Bar.

Kampung Baru & die Petronas Tower

Tags darauf genoss ich es ausschlafen zu können, da ich keinen Zimmergenossen hatte. Da meine Kleider langsam knapp wurden, wollte ich im Hostel waschen. Leider gab es hier keine Waschmaschine und ich wurde an den Flamingo Laundry Service verwiesen. Von der Strasse führte eine enge und dunkle Treppe direkt in den ersten Stock eines Hauses. Drinnen roch es nach Katzen und mir kam ein Hund entgegen. Will ich hier wirklich meine Wäsche waschen lassen? Für MYR 6 (ca. CHF 1.3) pro Kilo war dafür aber kaum was einzuwenden. Ich hoffte einfach, dass ich alles ganz und sauber zurückerhalte.

Mein Frühstück oder eher Mittagessen gab es im zum Hostel gehörenden Café. Ich gönnte mir ein Auberignen-Curry – echt lecker. Am Nachmittag nahm ich die Metro ins Aussenquartier “Kampung Baru”. Ein Ticket bekommt man hierfür am Ticketautomat in Form eines Münzgrossen-Chips, auf welchem das elektronische Ticket gespeichert ist. Am Zielbahnhof wirft man diese zum Rausgehen einfach in den entsprechenden Schlitz bei der Schranke.

Kampung Baru ist ein besonderer Ort. Inmitten der Grossstadt mit all seinen Hochhäusern, scheint hier die Zeit ein wenig still gestanden zu haben. Die Häuser sind oft noch auf Stelzen gebaut und in die Jahre gekommen. Mehr als 2 Stockwerke gibt es hier nicht. Ebenso trifft man viele kauptte Gebäude und alte verrostete Autos an. Ein besonderer Effekt ergeben auch die Hochhäuser, die das Viertel umgeben. Die Strasse mit vielen Restaurants und Food-Ständen wird aktuell gerade renoviert. Wobei es aussieht, als wäre man schon einige Monate bis Jahre daran, dies zu tun und man kommt einfach nicht vorwärts. Ich muss immer wieder bei Baustellen über das Vorgehen in den asiatischen Ländern schmunzeln. Von Locals habe ich auch erfahren, dass Baustellen oft ein Chaos sind, weil man viel mit Korruption zu kämpfen hat. Die Behörden vergeben Aufträge an Unternehmen, welche wieder Subunternehmen und diese wieder weitere Subunternehmen anstellen. Eine lange Kette an “Dazuverdienern”, sodass am Schluss fast kein Geld für die effektive Arbeit übrigbleibt.

Nach dem Spaziergang durch Kampung Baru nehme ich den Weg über die moderne und auffällige Fussgängerbrücke Pintasan Saloma (eröffnet 2020). Diese führt mich direkt zum KKLC und “der Sehenswürdigkeit” in KL – dem Petronas Towers. Von Nahem sehen diese ganz okay, aus – aus der Ferne hatte ich nie verstanden, weshalb diese so gehyped werden. Okay, sie galten bis 2004 als das höchste Gebäude der Welt. Generell hatte es viele Touristen auf dem Platz vor dem Gebäude – auf eine Besichtigung der Türme habe ich verzichtet. Neben den Touristen hatte es auch viele Fotografen, welche ein Foto der Touristen vor dem Gebäude machten. Diese waren gar nicht schlecht ausgerüstet: an einen Rahmen wurde ein Handy mit guter Kamera, diverse Lichtquellen/Blitze und ein externer Akku montiert. Das Bild erhält man anschliessend via WhatsApp, wie ich einem Gespräch zwischen Tourist und Fotograf entnehmen konnte.

Für den Rückweg zum Hostel nahm ich dann wiederum die MRT. Bevor ich im Hostel alles für den nächsten Tag zusammenpackte, konnte ich noch meine Wäsche bei der Laundry abholen. Die Wäsche war – glücklicherweise – absolut in Ordnung.

Am Abend hatte ich zum Essen abgemacht und wir genossen ein leckeres westlich angehauchtes Essen in einem Viertel etwas südlich vom Stadtzentrum. Danach noch einige Drinks in einer Bar, bevor es für mich dann auch wieder zurück ins Bett ging. Denn am nächsten Morgen war ein Reisetag geplant.

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